Ich verstehe die Faszination an Sandbox-Spielen nicht. Okay, sofortige Korrektur: Ich verstehe es auf einem analytischen Level, immerhin ist das mein verdammter Job. Wenn ich als Spieleredakteur nicht anerkennen würde, dass zum Beispiel Minecraft ein irre wichtiges Spiel wäre, das aus gutem Grund von Millionen Menschen geliebt wird, wäre das ein Armutszeugnis. Aber ich kann mir dennoch die persönliche Meinung erlauben, dass wir in heute in einer besseren Spielewelt leben würden, wenn es Minecraft nie gegeben hätte.
Und so bin ich dann auch rein privat regelrecht verschreckt, wenn jemand wie mein Chef Michael Graf mehr Zufallselemente in The Elder Scrolls 6 fordert. Denn eine Open World, die so viele Variablen hat, wo ich beim Spielen so vieles verpassen kann, was jemand anderes erlebt, ist für mich eben nicht der Idealzustand - sondern eine Horrorvorstellung.
Open Worlds sind für mich nur Mittel zum Zweck, eine Kulisse, die mir möglichst wenig Steine in den Weg legt, während ich mich durch die Story eines Spiel spiele. Ich mag meine Spiele gerne berechenbar. Ich freue mich sogar, wenn eine Open World in einzelne Regionen aufgeteilt ist und ich übersichtlich sehen kann, wo noch Nebenquests zu lösen sind, welche Forts ich noch befreien muss, wo Schätze auf mich warten.
Denn am Ende will ich ein Open-World-Spiel mit gutem Gefühl abhaken in dem Wissen, alles gesehen und erledigt zu haben. Da stört die Unberechenbarkeit einer Sandbox eher.
Der Autor
Peter Bathge ist seit 2018 GameStar-Plus-Redakteur und hat in den letzten fünf Jahren merklich weniger Spiele durchgespielt als in der gleichen Zeitspanne davor. Entsprechend musste er seine grauen Zellen ganz schön anstrengen, um sich nach dem GameStar-Ranking für die 100 besten Open-World-Spiele aller Zeiten noch einmal an zehn Spiele für seine persönliche Rangliste zu erinnern. Am Ende kam er auf eine etwas andere Top 10: Eine Liste von Spielen, in deren Open Worlds er die meiste Zeit verbracht hat. Und das, obwohl nicht jedes dieser Spiele ein Hit ist.
Die Liga der gewöhnlichen Open-World-Spiele
Ich wollte für diesen Artikel nicht einfach noch eine Bestenliste erstellen mit den zehn Spielen, die ich für die absolute Crème de la Crème halte - irgendwann ähneln sich diese Aufzählungen dann doch zu sehr und was bringt es euch schon, wenn ich sage, dass ich Assassin's Creed Origins für eine der wundervollsten Welten halte, die ich je in einem Spiel erforschen durfte? Eben.
Viel persönlicher, aber auch nutzwertiger schien es mir daher, eine etwas andere Top 10 zu erstellen und das Augenmerk auf die Titel zu richten, die oft übersehen werden, mich persönlich aber ungewöhnlich lange beschäftigt haben. Ich präsentiere: die Top 10 der ganz soliden 7/10-Open-World-Spiele!
Wenn's zu realistisch wird, bin ich raus
Bevor ich dazu komme, welche Spiele mich trotz ihrer Mängel reizen, gehe ich erstmal auf meine »Igitt, nein!«-Liste an Open-World-Features ein. So habe ich in den Kommentaren zu unserem Ranking oft von Menschen gelesen, die Red Dead Redemption 2 viel höher einschätzen würden. Auf meiner persönlichen Liste taucht das Western-Abenteuer aber überhaupt nicht auf. Erstens weil es natürlich viel zu gut ist (denkt an all die 90er-Wertungen!) und zweitens, weil mir Rockstars Open World zu viel Arbeit macht.
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