Die Gewinner und Verlierer der E3 2013 - Erfreut, enttäuscht, entgeistert

Die Electronic Entertainment Expo in Los Angeles war 2013 wie eine gute Seifenoper: Ein Wechselbad der Gefühle. Wir zeigen im Artikel die Hauptdarsteller dieses Dramas.

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Drei Tage, über 200 Aussteller in den Hallen des Los Angeles Convention Centers sowie ein Exilant am Parkplatz, vier traditionelle große Pressekonferenzen, ein Online-Stream von Nintendo und Spiele, Spiele, Spiele – die E3 war auch 2013 eine riesige Messe, vollgepackt mit neuen Eindrücken, spannenden Ankündigungen, überraschenden Erkenntnissen, aber auch mit herben Enttäuschungen und dem einen oder anderen Messe-Verlierer.

Direkt im Anschluss an die E3 haben wir schon jene Spiele gelistet, die uns auf der Messe allgemein am besten gefallen haben und jene, die grafisch am meisten hermachen. Nun, mit einem Wochenende Abstand, werfen wir einen subjektiven Blick auf die prägenden Momente und Erlebnisse der Electronic Entertainment Expo – im Guten wie im Schlechten. Das soll vor allem als Diskussionsgrundlage dienen. Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare und Meinungen zu den folgenden Gewinnern und Verlierern der E3.

Update:Inzwischen hat Microsoft die DRM-Pläne zur Xbox One komplett gestrichen. Der Umgang mit Spielen soll stattdessen vergleichbar mit den jetzigen Standards auf der Xbox 360 sein.

So gewinnt man das Konsolenmatch...

PC-Zockern kam die Diskussion wohl schon bei den Ohren raus: Welche Next Gen-Konsole ist besser? Wer gewinnt das Konsolenmatch? Microsoft oder Sony? Die Xbox One oder die PlayStation 4? Aber keine Panik, nach dem Getöse auf der E3 ist die Debatte derzeit durch und die PS4 thront mit einem siegessicheren Grinsen über der Konkurrenz (siehe die Kolumne von André).

Zumindest was die momentan wichtigsten Argumente Kopierschutz, Onlinepflicht, Privatsphäre und Preis anbelangt: Der Handel mit Gebrauchtspielen wird nicht weiter eingeschränkt, als es mit DLCs oder diversen Online- und Season Pässen sowieso schon der Fall ist, die PS4 muss nicht ständig online sein, eine Kamera ist optional und nicht Pflicht und die PS4 wird 399 Euro kosten – momentan also 100 Euro weniger als die Xbox One.

Playstation 4 - Geht ganz einfach: Gebrauchtspiele auf der PS4 Video starten 0:21 Playstation 4 - Geht ganz einfach: Gebrauchtspiele auf der PS4

Über weite Teile hat die träge Sony-Pressekonferenz zwar wie ein Schlafmittel gewirkt, doch im letzten Drittel haben die Japaner aber die richtigen Breitseiten auf die Konkurrenz abgelassen – allen voran die hämische Video-Anleitung, wie man PS4-Spiele teilt.

Die PlayStation 4 kostet 399 Euro. Die PlayStation 4 kostet 399 Euro.

Quasi als Draufgabe hat Sony angekündigt, sich beim sogenannten Self Publishing von Indie-Titeln so wenig wie möglich einzumischen.

Bleibt nur zu hoffen, dass Sony zu seinen Aussagen steht. In der Vergangenheit war das nämlich nicht immer der Fall. Wir erinnern uns beispielsweise an die abgewürgte Linux-Kompatibilität der PlayStation 3.

Was bei dem Gerangel aber vor allem klar geworden ist: Für viele Spieler werden Konsumentenrechte ein wichtiger Kaufgrund für ihre nächste Konsole. Womit wir bei Microsoft wären.

… und so verliert man die Partie

Microsoft hat auf der E3 vor allem versucht, unangenehme Themen auszusitzen. Dieser Schachzug ist retrospektive (besonders nach der Sony-Pressekonferenz) klar nach hinten losgegangen. Die Xbox One scheint derzeit teurer zu werden als die PS4, restriktiver was den Handel mit Gebrauchtspielen anbelangt, verwirrender im Bezug auf das Teilen von Spielen (Microsoft rück nur Stück für Stück mit Erklärungen zu den Share Groups raus) und auch bedenklicher in puncto Privatsphäre.

E3: Microsoft-Pressekonferenz - Fazit-Video von der Microsoft-Show auf der E3 Video starten 3:43 E3: Microsoft-Pressekonferenz - Fazit-Video von der Microsoft-Show auf der E3

Anstatt diese offenen Fragen vieler verunsicherter Konsumenten zu klären, hat Microsoft im Umfeld der E3 sogar noch weitere Kritikpunkte geschaffen. Wir haben beispielsweise echte Gründe dafür vermisst, warum wir das allsehende Auge von Kinect in unser Wohnzimmer lassen sollen. Ebenso wie bei der Xbox 360 scheint es derzeit keine richtigen Kinect-Kracher für Core-Gamer zu geben, also keine Spiele, für die wir unbedingt die innovative Bewegungs- und Sprachsteuerung haben wollen.

Was für Core-Gamer als fadenscheiniges Argument im Moment bleibt, ist eine Menü-Navigation per Kinect und selbst dabei verstehen wir nicht so recht, worin der Vorteil gegenüber einem Controller besteht. Stattdessen produziert Microsoft unfreiwillige Lacher, etwa für das etwas misslungene Kommando »Xbox, Go Home«.

Microsoft verkauft die Xbox One inklusive Kinect-Kamera für 499 Euro. Microsoft verkauft die Xbox One inklusive Kinect-Kamera für 499 Euro.

Und abschließend sind kürzlich auch Länderspezifische Restriktionen für die Xbox One aufgetaucht: Microsoft untersagt es Käufern der Konsole offenbar, das Gerät in anderen Ländern als dem Herkunftsland zu betreiben und wer in keinem der 21 Launch-Länder wohnt, kann die Konsole zum Start ebenfalls nicht betreiben. Langsam driftet die Xbox One-Diskussion in Richtung einer Gewissensfrage: Lässt man sich das als Konsument gefallen oder nicht?

Zwei Dinge muss man Microsoft aber zu Gute halten: Die Redmonder haben auf ihrer Pressekonferenz ein starkes Angebot an Exklusivspielen gezeigt und mit den Gratis-Titeln für Xbox Live-Mitglieder ein kleines Trostpflaster spendiert. Wobei dieses Geschenk eher für Neukunden interessant ist, denn wer schon lange eine Xbox 360 zu Hause hat, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit wohl auch hoch, dass die beiden ersten Gratis-Kandidaten Assassin’s Creed 2 und Halo 3 ebenfalls im Regal stehen.

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