Meine Spielfiguren sind in Preview- oder Early-Access-Versionen von Rollenspielen fast immer richtig miese Drecksäcke. Warum auch nicht? Was ich hier mache, ist ohnehin nicht von Dauer. Meistens probiere ich die Spiele ein paar Stunden lang aus und teste die moralischen Grenzen. Etwas, was ich in einem normalen Spieldurchlauf niemals bis zum Ende durchhalte.
Genau das war auch mein Ansatz, als ich anfing Disciples: Liberation zu spielen. Da wurde stundenlang dreist gelogen, jeder NPC dumm von der Seite angemacht und mehr als einmal ein offensichtlich gutmütiges Wesen gnadenlos zu Klump geprügelt. Und dass das alles möglich war, zeigt auch schon eine der ganz großen Stärken von Disciples: Liberation.
Denn obwohl es sich eigentlich um ein sehr klassisches rundenbasiertes Strategiespiel handelt, sind die Rollenspiel-Elemente hier tatsächlich mehr als nur ein Werbeversprechen, das sich gut auf der Steam-Produktseite macht.
Liberation setzt eine Spieleserie fort, die das letzte Mal vor über zehn Jahren aktiv war. Ein ehemaliger Konkurrent zu Might & Magic: Heroes. Da Heroes sich nun aber selbst seit Jahren im Tiefschlaf befindet, könnte Disciples 2021 endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ihm womöglich schon immer zustand.
Die Frage ist nur, ob das Spielprinzip nach all der Zeit noch zu begeistern weiß - oder das Heldenross womöglich bereits totgeritten am Boden liegt. Nach zehn Stunden Spielzeit können wir ein erstes Fazit ziehen. Was ihr im Spiel eigentlich macht, davon könnt ihr euch in dieser Bilderstrecke einen ersten Eindruck verschaffen:
Was für ein Spiel ist das denn jetzt?
Magic-Veteranen werden mit den Augen rollen. Oder wissend nickend - das überlasse ich euch. Aber Uneingeweihte kann das Spielprinzip von Disciples durchaus verwirren. Denn wie bereits gesagt gehen hier Strategie- und Rollenspiel Hand in Hand, so wie beim Heroes-Urenkel Songs of Conquest. Disciples ist ein taktisches RPG, das aber den Rollenspiel-Fokus noch etwas stärker ins Zentrum rückt als die anderen Genre-Vetreter.
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