Dishonored 2 macht spielerisch sehr viel richtig, auf dem PC gibt es allerdings technische Probleme. Viele Spieler beklagen sich über immer wieder zu niedrige Performance mit stark schwankenden fps, eine schwammige Maussteuerung und geringe Auswirkungen der Grafikoptionen.
Auf diese Schwierigkeiten sind wir auch in unserem Technik-Check zur Release-Version von Dishonored 2 gestoßen, inzwischen haben die Arkane Studios aber einen öffentlich zugänglichen Beta-Patch veröffentlicht, der erste Abhilfe schaffen soll. Ein zweiter Patch wurde bereits für die nächste Woche angekündigt, er soll soll viele weitere Probleme beheben und die Performance noch einmal verbessern.
Ob sich die Installation des immerhin 6,6 GByte großen Beta-Patches bis dahin lohnt, haben wir mit Benchmarks überprüft. So viel sei schon an dieser Stelle verraten: Der Patch bringt tatsächlich spür- und fühlbare Besserung mit sich, er kann aber nicht alle Probleme der Void Engine in Dishonored 2 aus der Welt schaffen.
Beta-Patch: Installation und Verbesserungen
Um den Beta-Patch zu installieren, müssen Sie in der Steam-Bibliothek mir der rechten Maustaste auf Dishonored 2 klicken und anschließend unter »Eigenschaften\Betas« den Eintrag »betapatch - Public« auswählen. Anschließend sollte der Download der 6,6 GByte automatisch beginnen und in den Steam-Bibliothek hinter Dishonored 2 der Zusatz »[betapatch]« auftauchen.
Auf unseren Testsystemen hat dieser Vorgang problemlos geklappt. Dass die Arkane Studios den Beta-Patch auf diesem Weg und nicht als reguläres Update veröffentlichen, hat den Vorteil, dass man auf Wunsch auch wieder zur Release-Version zurückkehren kann, falls der Beta-Patch Probleme verursachen sollte. Bei unseren Test-PCs ist das aber nicht nötig gewesen.
Laut offiziellen Angaben adressiert der Patch vor allem drei Probleme: die schwammige Maussteuerung, die teils sehr starken Framedrops mit AMD-Hardware und einen Bug, der der Priorität der Dishonored2.exe auf die niedrigste Stufe gestellt hat. Letzteres können wir an dieser Stelle direkt bestätigen, die Priorität in Sachen Systemressourcen verändert sich tatsächlich nicht mehr. Wie stark sich das auf die Performance auswirkt, kann allerdings von PC zu PC variieren.
Spieler mit einer Nvidia-Karte sollten außerdem den Hotfix-Treiber in der Version 375.95 installieren. Auf der offiziellen Download-Seite ist zwar nur die Rede von der Behebung eines Bugs, der bei bestimmten Grafikkarten zu niedrigen Speichertaktraten führt (siehe auch die News »Neuer Treiber behebt Pascal-Probleme«). Da die Entwickler aber explizit zu diesem Patch raten, dürfte er auch Optimierungen für Dishonored 2 enthalten. Für AMD-Spieler wird dagegen wie schon zum Release der Treiber in der Version 16.10.2 empfohlen.
Benchmarks und Spielpraxis
Maximale Details
Full HD, HBAO+ deaktiviert, adaptive Auflösung 100 %
- Dunwall
- Thronsaal Dunwall Tower
- Hafen von Karnaca
- 0
- 18
- 36
- 54
- 72
- 90
In unseren Benchmarks vergleichen wir die Performance von Dishonored 2 zwischen der Release-Version und dem Beta-Patch in drei verschiedenen Szenen. Im Falle von Nvidia kommt dabei einmal der zunächst empfohlene Treiber 375.70 und einmal die neue Version 375.95 zum Einsatz.
Sowohl in maximalen als auch in minimalen Details verbessert sich die Performance. In den meisten Szenen ist der fps-Gewinn zwar eher mess- als spürbar, es gibt aber auch Ausnahmen. Besonders drastisch steigen die Bilder Pro Sekunde im Thronsaal aus der ersten Mission, wenn wir AMD-Hardware verwenden.
Während das Spiel hier mit der Release-Version auf unserem PC mit AMD FX 8350 CPU und Radeon RX 470 Grafikkarte unabhängig von der Detailstufe noch mit etwa 15 fps vor sich hin geruckelt hat, erreichen wir jetzt gut spielbare Werte von 48 fps (maximale Grafikdetails) beziehungsweise 62 fps (minimale Grafikdetails). Der Grund: In der Release-Version gab es noch einen Bug mit AMD-Hardware bei der Physik-Berechnung von Stoffen wie den vielen Bannern, die im Thronsaal zu sehen sind. Der Beta-Patch behebt dieses Problem, was auch in anderen Szenen mit entsprechenden Gegenständen zu höheren fps führen soll.
Auch die Maussteuerung fühlt sich nicht mehr so schwammig an, wobei das vor allem für das Intel-System mit sehr schneller Hardware gilt. Wenn die fps wie im Falle des AMD-Systems immer wieder unter 50 Bildern pro Sekunde liegen, meinen wir nach wie vor, den einen oder anderen Hänger beim Bewegen zu spüren. Im Vergleich zur Release-Version fühlt sich die Steuerung aber auch hier klar besser an.
Das könnte mit dem Eintrag »g_mouseSmooth "1"« aus der Konfigurationsdatei von Dishonored 2 zusammenhängen. In der Release-Version hat dieser Eintrag noch dafür gesorgt, dass das Maus-Smoothing trotz Deaktivierung im Spielmenü aktiviert war. Mit dem Beta-Patch verschwindet dieser Eintrag dagegen aus der Datei.
Sollte sich die Maussteuerung auch mit dem Beta-Patch immer noch schwammig anfühlen, kann es übrigens helfen, die Bilder pro Sekunde mit einem Tool wie dem Riva Tuner Statistic Server auf maximal 60 fps zu begrenzen. Außerdem gibt es Berichte, dass sich die Performance mit Nvidia-Karten verbessert, wenn Sie in der Nvidia Systemsteuerung unter »3D-Einstellungen verwalten« den Eintrag »Maximale Anzahl der vorgerenderten Einzelbilder« auf den Wert »1« oder »2« festlegen. In unserem Fall hat das allerdings keine spürbaren Auswirkungen.
Das Problem der grundsätzlich vergleichsweise stark schwankenden fps (siehe auch die folgenden fps-Verläufe) behebt der Patch wenig überraschend nicht. Gemessen an der ordentlichen, aber nicht überragenden Optik ist der Hardware-Hunger von Dishonored 2 außerdem immer noch deutlich zu hoch und bei aktivierten TXAA kommt es nach wie vor teilweise zu Darstellungsfehlern wie flimmernden Zäunen.
Unsere Abwertung aus technischen Gründen bleibt deshalb weiter bestehen, wie reduzieren sie aber aufgrund der genannten Verbesserungen um einen Punkt.
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