Dota 2 im Test - Heldenjagd im Fegefeuer

Wer Dota 2 spielen möchte, kann es längst spielen. Grund genug für uns, Valves künftigem Free2Play-Strategiespiel einen ersten Test-Besuch abzustatten.

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Jeder kann es kaufen, jeder kann es spielen, jeder kann darin Geld ausgeben – und doch gilt es nicht als veröffentlicht: Dota 2befindet sich laut Valve offiziell noch immer im geschlossenen Betatest. Doch man muss kein durch Akte X-Folgen und Elfter-September-Bücher gestählter Verschwörungsparanoiker sein, um zu wissen, dass es stets zwei Versionen der Wahrheit gibt: die »offizielle« – und die wirklich wahre.

Bereits seit Juni 2012 verkaufen die Entwickler via Steam sogenannte »Early Access Packs«, die für 28 Euro sofortigen Zugang zu Dota 2 und einige Bonus-Gegenstände im Spiel gewähren. Außerdem hat Valve viele Beta-Teilnehmer mit für Freunde gedachten Zusatz-Keys versorgt, die sich auf Ebay schneller ansammeln als Hassbekundungen im The War Z-Forum.

Kurz gesagt: Dota 2 ist nicht nur für handverlesene Betatester zugänglich. Jeder, der es spielen will, kann es längst spielen. Und auch der eigentliche Serverstart des Free2Play-Titels dürfte inzwischen zumindest näher liegen als der Eröffnungstag gewisser Hauptstadtflughäfen.

Heldenjagd im Entwicklungs-Fegefeuer

Natürlich ist Dota 2 noch nicht fertig, vor allem fehlt das angekündigte Mentoren-System, dank dem Veteranen unbeleckte Dota-Neulinge unter ihre Fittiche nehmen könnten. Dennoch verdient Valve bereits Geld, mit den »Early Access Keys« ebenso wie mit dem Shop für Bezahlinhalte, der unter anderem kosmetische Helden-Ausrüstung sowie Zuschauertickets für Profiturniere feilbietet.

Das ist ein Symptom des Free2Play-Zeitalters: Insbesondere Gratistitel verbringen oft Monate, wenn nicht sogar Jahre in der Pseudo-Beta, während die Hersteller bereits Bezahlkram verkaufen – ein Entwicklungs-Fegefeuer irgendwo zwischen »spielbar« und »fertig«. Angesichts dessen haben wir uns entschlossen, Dota 2 schon jetzt zu testen und zu klären, ob sich etwa der Kauf eines Keys lohnt.

Was halten Sie davon: Sollen wir künftig auch andere »Beta«-Titel testen, die ihren Entwickler bereits Geld bescheren? Oder uns auf offiziell fertige Spiele beschränken? Schreiben Sie Ihre Meinung in den Kommentaren unter diesem Artikel, in unserem Forum oder per Mail an [email protected].

Ein großartiger Klon

Zur Erinnerung nochmals die Grundlagen: Dota 2 ist der Nachfolger der Warcraft 3-Modkarte Defense of the Ancients(kurz Dota) und zugleich ihr bis ins Detail identischer Klon. Auf einem weitgehend symmetrischen Multiplayer-Schlachtfeld bekriegen sich zwei jeweils fünfköpfige Teams. Jeder Spieler steuert einen Helden, der Seite an Seite mit KI-Soldaten kämpft, um die Feindbasis zu zerbröseln.

Im Gefecht sammeln die Recken Erfahrung und Gold, bei Levelaufstiegen verbessern sie ihre Fähigkeiten, Klimpermünzen fließen in Ausrüstung. Die zum Testzeitpunkt 84 Krieger gleichen ihren Pendants aus dem Ursprungs-Dota fast 1:1, Gleiches gilt für die Ausrüstung - lediglich Kenner bemerken Abweichungen im Detail.

Das Phänomen DotA - Special: Was ist eigentlich Dota? Video starten 4:43 Das Phänomen DotA - Special: Was ist eigentlich Dota?

Löblich viel Sorgfalt investiert Valve in die Balance, übermächtige Helden oder Items sind uns nicht aufgefallen, auch wenn die Community einige davon kontrovers diskutiert. So kritisieren manche Spieler den »Blink Dagger«, weil er Nahkämpfern erlaubt, sich zu ihrem Opfer zu teleportieren. Andere Spieler argumentieren, dieser Vorteil lasse sich durch kluges Teamwork aushebeln.

Solche Kontroversen wüten jedoch um jedem Dota-Ableger, oder besser gesagt: jedes Multiplayer-Spiel. Unterm Strich halten wir Dota 2 schon jetzt für sehr gut ausbalanciert.

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