Dragon Ball FighterZ im Test - Klopperei der Extragüte

Die beliebte Anime-Lizenz Dragon Ball und die Prügelspielexperten von Arc System Works vereinen sich zu einer Traumcombo. Mit beeindruckender Ästhetik und durchdachtem Gameplay wird die Konkurrenz weggeboxt.

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Hin und wieder kommt ein Spiel, bei dem man sich fragt: Wie zum Geier haben die das gemacht?Dragon Ball FighterZ ist so eins. Auf der ganzen Welt sitzen die besten Spieleentwickler an sündhaft teuren Superprojekten und streben Fotorealismus an, unter anderem mit der renommierten Unreal Engine.

Genau die kommt auch bei diesem 2D-Prügler zum Einsatz, doch das Ziel bei Dragon Ball FighterZ ist genau das Gegenteil: Es möchte aussehen wie ein waschechter Anime. Ziel erreicht, es sieht aus wie ein Anime! Besser, um ehrlich zu sein.

Es sind Polygonfiguren in dreidimensionalem Raum, doch die prallen Farben, die ausdrucksstarke Mimik, sogar die bewusst niedrige Framerate bei bestimmten Animationen: Es wirkt, als sei alles gerade vom Zeichenbrett eines Anime-Künstlers gepurzelt. Sogar die Kolorierung wird bei manchen Special Moves weggelassen und gegen eine Schraffur ersetzt, wie man es aus der Vorlage von Mangaka Akira Toriyama kennt. Ein interaktiver Zeichentrick. Ja, wie zum Geier haben die das gemacht?

Gelungener PC-Port?

Diese Frage haben wir uns im Laufe des Test oft gestellt, denn Dragon Ball FighterZ ist in nahezu allen Belangen herausragend. Selbst die PC-Portierung, die bei Umsetzungen aus Japan häufig mal kränkelt, kann auf ganzer Ebene überzeugen. Das Spiel läuft bereits auf moderaten PCs rund, sieht knackscharf aus und bedient sich mit dem Gamepad präzise.

PC-Fassung PC-Fassung
Konsolenversion Konsolenversion

Große Unterschiede zwischen PC und Konsolen sucht man mit der Lupe. Der PS4-Shot hier wurde in 720p aufgenommen, in 1080p gleichen sich die Fassungen dank stilisierter Comic-Optik wie ein Ei dem anderen.

Die Tastatur funktioniert optional als Bedienelement natürlich auch - wir empfehlen allerdings den Controller (oder gleich einen Fighting Stick). Im Grafikmenü bleiben die Einstellungen zwar überschaubar, aber mit nicht mal 10 GB Festplattenhunger sollten die meisten Zocker kein Problem mit den höchsten Detailstufen haben.

Dass die Entwickler so ein rundum gelungenes Fighting Game produzieren, sollte Genre-Veteranen nicht überraschen: Arc System Works sind mit Reihen wie BlazBlue oder Guilty Gearschon lange im Klopper-Genre unterwegs und haben sich unter Fingerakrobaten dank durchdachtem Gameplay einen exzellenten Ruf erarbeitet.

Überblick: Alle Charaktere und Attacken aus Dragon Ball FighterZ im Überblick

Nur waren diese Spiele bisher nicht besonders zugänglich: Die tolle Präsentation hat zwar Neugierige angelockt, doch die hatten eine abschreckend steile Lernkurve vor sich. Dazu trugen vor allem die außergewöhnlichen, jedoch schwer lesbaren Spielfiguren bei. Wenn ein Riesenroboter gegen ein Delphinmädchen antritt, sieht das zwar megagut aus, aber man versteht erst mal nichts.

Ehestreit: Eigentlich sind C-18 und Kuririn miteinander verheiratet. Aber in einem Prügelspiel darf man eigentlich nicht nach plausiblen Gründen fragen. Ehestreit: Eigentlich sind C-18 und Kuririn miteinander verheiratet. Aber in einem Prügelspiel darf man eigentlich nicht nach plausiblen Gründen fragen.

Dragon Ball FighterZ ist da einsteigerfreundlicher. Ja, auch hier wirbeln die Charaktere mit irren Spezialmanövern effektvoll über den Schirm. Fette Explosionen und Geschosse, die ganze Planeten in Schutt und Asche legen? Check! Das »It's over 9000!«-Meme kommt nicht von ungefähr.

Mit brachialem Kampfgeschrei

Aber die Figuren haben hier zueinander ähnliche Körpergrößen mit viel besser einschätzbaren Hitboxen. Und sie bedienen sich hier »nur« ihrer Gliedmaßen und ihres Ki. Das ist eine Art spirituelle Kraft, mit der die Kämpfer allerhand Schabernack treiben dürfen.

Auf Knopfdruck saugt ihr diese Energie aus der Umgebung und könnt sie in besondere Attacken umwandeln. Etwa dem Ki-Blast, von dem es Millionen von Gifs im Internet geben muss. Es ist die Überhebung des Energieballs, der von zahlreichen Animes kopiert worden ist.

Für jedes Match wählt man drei Kämpfer, die man im Kampf auf Knopfdruck durchwechseln kann. Für jedes Match wählt man drei Kämpfer, die man im Kampf auf Knopfdruck durchwechseln kann.

Mit bloßen Händen und brachialem Kampfschrei feuern die Charaktere einen massiven Strahl von blitzendem … Irgendwas auf ihren Gegner. Das sieht immer spektakulär aus, aber durch die eindeutige Farbkodierung, die einleitenden Animationen und zahlreich aufploppenden Randinformationen habt ihr trotz des Wahnsinns immer den Überblick.

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Strategischer Anspruch im Team

Bei den antretenden Tag-Teams mit jeweils drei Mitgliedern ist Übersicht auch dringend nötig. Im Vergleich zu anderen Prügelspielen sind die Matches in Dragon Ball FighterZ mit drei bis vier Minuten ungewöhnlich lang. Um diese Zeitspanne durchhalten zu können, müsst ihr geschickt Teammitglieder im richtigen Augenblick von der Reservebank holen.

Das könnt ihr kurzzeitig als Unterstützung für eine Partnerattacke nutzen, oder ihr ruft einen anderen Kämpfer dauerhaft ins Match. Nur dann können sich die anderen von den Strapazen erholen. Die Atempause regeneriert nur langsam, so dass die Lebensanzeigen im Laufe eines Matches natürlich immer kürzer werden. Gerade in Online-Matches wird es dadurch in der letzten Phase spannend. Könnt ihr den Kontrahenten mit einem Viertel-Leben noch besiegen? Nicht selten wird es gegen Ende knapp.

Dragon Ball FighterZ - Screenshots ansehen

Die strategische Einteilung des Teams ist auch in der Kampagne überlebenswichtig. Ihr bewegt euer Team in Form eines Icons über eine Karte, die an ein Brettspiel erinnert. Es stehen nur eine begrenzte Anzahl an Zügen zur Verfügung und Verzweigungen sorgen dafür, dass ihr euch für einen klugen Weg bis zum Boss entscheiden müsst. Die Bedingungen für ein Match dürft ihr auf diesem Brett schon vorher sehen und daher abwägen, ob ihr genug Kraft dafür habt.

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Die Geschichte an sich ist allerdings bestenfalls zweckmäßig. Es werden reichlich Charaktere wiedererweckt, die eigentlich tot sein sollten. Neben ein paar weiteren Anspielungen dient das vor allem dazu die Fans zu bauchpinseln. Wer von Dragon Ball überhaupt keinen Plan hat, darf zumindest über charmante Gesichtsanimationen in den Gesprächen schmunzeln. Aber mitfiebern? Nicht wirklich.

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