Dungeonborne: Die Steam-Überraschung hat Escape from Tarkov jetzt schon einiges voraus

Die Alpha-Version des Fantasy-Tarkov Dungeonborne erobert gerade Steam – und hat dies auch einem altbekannten Vorbild zu verdanken, bei dem man sich großzügig bedient hat.

Spätestens seit dem Höhenflug von Dark and Darker wissen wir: Die Menschen sehnen sich nach einem Spiel wie Escape from Tarkov, aber mit Rittern, Magiern und Bogenschützen! Doch der riesige Erfolg währte nur kurz, denn D+D wurde 2023 wegen eines Urheberrechtsstreits von Steam verbannt.

Dungeonborne will jetzt diese Lücke füllen und hat sich prompt an die Spitze der meistgespielten Steam Next Fest Demos katapultiert. Grund genug, dass auch wir mal einen Blick ins Fantasy-Tarkov für euch werfen.

Übrigens: Falls ihr noch mehr coole neue Spiele im Steam Next Fest entdecken wollt, schaut mal in unserem Live Stream vorbei:

Dennis Zirkler
Dennis Zirkler

Denninger hat schon seit Ultima Online riesigen Spaß daran, anderen Spielern ihre wertvolle Ausrüstung abzuknöpfen. 2023 hat er sich genau deshalb erfolgreich in Dark and Darker und Escape from Tarkov reingefuchst – und muss nun selbstverständlich auch einen Blick in Dungeonborne riskieren.

Darum geht's in Dungeon Borne

Worum geht's? Dungeonborne entführt euch in die Tiefen und Finsternisse von düsteren Dungeons, die ihr in der Ego-Perspektive nach Beute durchsucht und lebendig wieder verlassen müsst. Solltet ihr sterben, ist nicht nur der gesammelte Loot futsch, sondern auch eure Ausrüstung, mit der ihr ins Abenteuer gestartet seid.

PVP In Dungeonborne kämpfen wir gegen echte Spieler ...

PVE ... und gegen KI-gesteuerte Monster.

Genau wie das große Vorbild Escape from Tarkov ist auch Dungeonborne eine Mischung aus PvP (Spieler gegen Spieler) und PvE (Spieler gegen Umgebung). Der Dungeon Crawler fordert also nicht nur euer Geschick im Kampf gegen monströse Kreaturen wie Zombies, Goblins und Skelette heraus, sondern ihr müsst euch auch vor anderen Spielern in Acht nehmen.

Cool: Bei einigen Skills wie diesem Wirbelangriff wechselt man in eine Third-Person-Kamera. Cool: Bei einigen Skills wie diesem Wirbelangriff wechselt man in eine Third-Person-Kamera.

Ihr schlüpft dabei in die Rolle von sieben verschiedenen Klassen, es warten Krieger, Schurken und Schurken in verschiedenen Varianten – es gibt etwa Zauberer, die nur auf Eis- oder Feuermagie spezialisiert sind. Die Wahl eurer Klasse bestimmt zugleich, welche aktiven Fertigkeiten euch zur Verfügung stehen.

Der Ritter hat etwa einen Ansturm- und einen Wirbelangriff, den wir euch im Video von einem unserer Dungeon-Ausflüge zeigen:

Dungeonborne: Im Fantasy-Tarkov vermöbeln wir Monster und sammeln reichlich Beute Video starten 9:15 Dungeonborne: Im Fantasy-Tarkov vermöbeln wir Monster und sammeln reichlich Beute

Was Dungeonborne Tarkov jetzt schon voraus hat

Und damit wären wir auch schon beim ersten Punkt, in dem Dungeonborne EFT jetzt bereits übertrumpft. Der Charaktereditor ist zwar bis jetzt nicht sonderlich umfangreich, aber geht schon weit über die vorgefertigten Gesichter des großen Vorbilds hinaus.

Die Charakterklassen sind zudem wirklich abwechslungsreich und teilweise sogar sehr kreativ - wie der Blademaster, der mit seinen Fähigkeiten gefundene Schwerter als Geschosse abfeuern kann. Aber wir sind uns natürlich bewusst, dass Klassen in einem Hardcore-Shooter wie Tarkov schwierig umzusetzen sind.

Aktuell gibts schon sieben Klassen, alle mit eigenem Spielstil. Aktuell gibt's schon sieben Klassen, alle mit eigenem Spielstil.

Doch auch bei den Spielmodi kann sich EFT eine Scheibe abschneiden: Es gibt Raids für Einzel- und Koop-Spieler (sogar in verschiedenen Schwierigkeitsgraden!), eine Team-Deathmatch-Arena, Custom Lobbies und einen Trainingsplatz.

Aber nicht nur durch die diversen Schwierigkeitsgrade ist Dungeonborne deutlich einsteigerfreundlicher. Sollt ihr sterben, könnt ihr jederzeit mit einer Anfängerausrüstung ins nächste Abenteuer starten. So kann man jederzeit weiterspielen, ohne sich Sorgen um die Ausrüstung machen zu müssen. Zwar kann man so nichts verlieren, gegen besser ausgestattete Spieler wirds aber schwierig. Risiko muss sich ja schließlich lohnen.

Wo Dungeonborne noch nachlegen muss

Im Großen und Ganzen spielt sich Dungeonborne fast genauso wie Dark and Darker: Die Kämpfe verlaufen eher gemächlich – oder wenn man großzügig sein will – strategisch. Jeder Schlag und jeder Zauber muss sitzen, wenn man gegen echte Spieler bestehen will. Gutes Timing beim Ausweichen, Blocken und Zuschlagen ist also Pflicht, denn jeder Zentimeter entscheidet über Treffer oder Fehlschlag.

Die verschiedenen Klassen von Dungeonborne bringen dabei mit ihren aktiven Fertigkeiten die dringend benötigte Dynamik in die Kämpfe.

Dungeonborne bietet schon in der Alpha mehr Spielmodi als EFT oder Dark and Darker. Dungeonborne bietet schon in der Alpha mehr Spielmodi als EFT oder Dark and Darker.

Doch das reicht nicht aus, um eine eigene Identität zu entwickeln – denn der Rest wirkt, als hätte man viele Elemente des von Steam verbannten Spielermagneten einfach kopiert. Die Karte, das Interface, das Inventar und sogar einige Animationen scheinen entweder eins zu eins übernommen oder nur leicht modifiziert worden zu sein.

Allerdings spielt sich Dungeonborne bereits jetzt deutlich weniger hakelig und sieht zudem dank Unreal Engine 5 meilenweit besser aus, als Dark and Darker es mit seiner zweckmäßigen Optik vermutlich je tun wird. Also, wie sagt man so schön: Lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht.

Es bleibt aber zu hoffen, dass sich das Spiel, das gerade noch in einer frühen Alpha Version steckt, sich eine eigene Identität schafft. Vielleicht ja, indem es die Charakteranpassung weiter vertieft, denn hier ist man der Konkurrenz jetzt schon einen Schritt voraus. Ansonsten könnte der Hype nämlich spätestens dann schon wieder rasch vorbei sein, falls Dark and Darker die Hauptverhandlung im Urheberrechtsstreit gewinnen und anschließend auf Steam zurückkehren sollte.

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