Viel frustrierender kann eine Situation nicht sein: Wegen Verbindungsproblemen erschießt uns der Gegenspieler, obwohl wir rechtzeitig hinter Deckung springen. Oder uns erwischt ein tödlicher Schuss, noch bevor wir den Gegner erspähen. Gerade in einem Survival-Shooter wie Escape from Tarkov, in dem wir für jeden Spielertod mit dem Verlust von Loot bestraft werden, sollte die Technik keinerlei Probleme erzeugen.
Das ist in der derzeitigen Beta allerdings noch alles andere als der Fall, wie der YouTuber Battle(non)sense in einer seiner bekannten Netzcode-Analysen zum Hardcore-Shooter entdeckt hat. Das Video findet sich unterhalb der Meldung.
Trotz einer für Multiplayer-Shooter eigentlich guten Kommunikationsrate zwischen Client und Server treten im Spiel massive Lags auf. So spricht der Client mit dem Server etwa 68 Mal pro Sekunde, der Server verschickt wiederum mit 93 Hertz Informationen (zum Vergleich: Battlefield 1 hat jeweils 60 Hertz bei Standardservern).
Bei Feuergefechten zwischen zwei Spielern kann die Informationsübermittlung aber schon einmal bis zu fast einer Sekunde dauern, die geringste Verzögerung lag immer noch bei satten 159 Millisekunden. Nochmal Battlefield zum Vergleich: Bei seinen Tests von Battlefield 1 erreichte Battle(non)sense nur Verzögerungen zwischen 45 und 72,5 Millisekunden.
Falsche Serverwahl, Entwickler reagieren
Als ebenfalls krude stellte sich im Netzwerktest die Serverauswahl heraus: Das Matchmaking sucht nicht automatisch den für den Spieler schnellsten Server heraus, sondern lässt die Serverauswahl auf der WAN-IP-Adresse des Spielers basieren.
Da der Internet-Provider von Battle(non)sense gerade Adressen aus dem Raum Australien aufgekauft und dem YouTuber einen entsprechenden Wert zugewiesen hatte, vermutete Escape from Tarkov den YouTuber in Australien und wies ihm Server in Downunder und Asien zu. Nach einem Gespräch mit dem Internet-Provider wurde die WAN-IP-Adresse des YouTubers geändert und das Matchmaking suchte Server in Deutschland.
Für Ottonormalspieler sollte ein Anruf beim eigenen Internet-Dienstleister aber eigentlich nicht notwendig sein, nur um bei Escape from Tarkov einen passenden Server zugewiesen zu bekommen. Die Entwickler haben sich übrigens bereits zu Wort gemeldet und Updates für die Beta-Version von Escape from Tarkov versprochen.
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