Fazit: Fallout 76 - Wie gelingt der Spagat zwischen Rollenspiel und Survival?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Fazit der Redaktion

Maurice Weber
@Froody42

Fallout und Survival passen auf dem Papier perfekt zusammen. Das Ödland ist ein lebensfeindlicher Ort, was könnte spannender, als ihm trotzdem eine Existenz abzutrotzen? Und wer eine zerstörte Welt errichten will, der kommt um jede Menge Crafting nunmal nicht herum!

Das Problem: Fallout 76 erfüllt diese Versprechen nicht. Sein Survival-System ist nicht spannend oder motivierend. Es nimmt einfach die Form nervtötender Balkenverwaltung ein, die meinen Spaß im Koop immer wieder ausbremst. Und ich habe zu wenig Einfluss auf die Welt, um aus ihrem Wiederaufbau Motivation ziehen zu können. So bleibt nur der Eindruck, dass es ein Fehler war, so viel stärker auf Survival als auf Rollenspiel zu setzen.

Dimitry Halley
@dimi_halley

Ja, wenn man viel Zeit in Appalachia verbracht hat, dann verbessert sich Fallout 76 spürbar. Man erschafft sich schnellere Zugriffe auf Wasser, Essen und Rohstoffe. Außerdem ist die eigene Ausrüstung dank diverser Perks stabiler, ich kann mehr tragen, halte länger aus. Und tatsächlich finde ich auf hohen Leveln auch endlich coole Herausforderungen wie Deathclaw-Rudel oder fliegende Scorchbeast-Drachen, bei denen sich die ewige »Crafterei« für die besten Waffen und Power-Rüstungen bezahlt macht. Kurzum: Die Spielmechanik von Fallout 76 nimmt hinten raus an Fahrt auf.

Aber das alles ändert nichts daran, dass der Weg hierhin unnötig frustrierend war. Fallout 76 fehlt dieser Robinson-Crusoe-Kick, den gelungenere Survival-Spiele auslösen. Wo ich mich in Conan Exiles wie ein Schnitzel über mein erstes Bett freue, schaufle ich in Appalachia gelangweilt ein Schrottteil nach dem anderen in meine viel zu kleine Tasche.

Denn das Überleben ist ironischerweise viel zu anspruchslos, um mich zu packen. Es fesselt nicht, nervt ähnlich wie der wöchentliche Gang zum Supermarkt, weil im Kühlschrank mal wieder gähnende Leere herrscht. Und es harmoniert kaum mit den anderen wichtigen Zielen des Spiels: Die Welt zu erkunden, die Hintergrundgeschichte aufzusaugen, mit anderen Menschen Quatsch anzustellen. Wenn eine Spezialwaffe in der Mission zerbricht, für die ich sie bekommen habe, dann ist das der beste Indikator, dass Bethesda noch dringend an den Survival-Schräubchen drehen muss.

3 von 3


zu den Kommentaren (127)

Kommentare(92)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.