Kontrovers schon vor Release. Mit der Ankündigung, dass PC-Spieler dieses Jahr nur dieselbe Version wie PS4- und Xbox One bekommen werden, obwohl nur kurze Zeit später die Next-Gen-Konsolen ein deutlich hübscheres Fifa 21 mit zusätzlichen Features bekommen werden, hat EA Sports in unserer Community einen kleinen Shitstorm ausgelöst. Auch GameStar-Chefredakteur Heiko hält dieses Downgrade für Quatsch und sprach mit seiner Kolumne vielen Fußballfans aus der Seele.
Im Interview mit den Entwicklern haben wir erfahren, mit welchen Gameplay-Verbesserungen die Fifa-Fans trotz allem auch dieses Jahr wieder an Bord geholt werden sollen. Zusätzlich konnten wir ein ganzes Wochenende eine Beta der PS4-Version anspielen (auf der die PC-Version basiert) und uns selbst einen Eindruck verschaffen. Was die neuen Gameplay-Features wirklich taugen, verraten wir euch in unserer Vorschau.
Die neuen Gameplay-Features im Test
Wie jedes Jahr verspricht EA Sports, dass Fifa 21 noch besser und noch realistischer werden soll. Was gab es in den letzten Jahren nicht alles für Neuerungen: Real Player Motion, Football-Informed Motion, Precision Movement, Active Intelligence System, und, und, und. Was genau diese klangvollen Features letztlich bewirkt haben, daran dürften sich heute nur die Wenigsten erinnern.
Auch mit Fifa 21 gibt's natürlich wieder eine ganze Menge Neuerungen mit feschen Namen. Beim Anspielen haben wir deshalb genau darauf geachtet, ob diese wirklich sinnvolle Verbesserungen darstellen.
Agile Dribbling
Mit dem Agile Dribbling sollt ihr eine neue Möglichkeit bekommen, in Eins-gegen-Eins-Situation an Verteidigern vorbeizuziehen. Eine Inspiration für das neue System war der portugiesische Außenstürmer Bernardo Silva von Manchester City, der im wirklichen Leben regelmäßig mit blitzschneller Beinarbeit die gegnerischen Abwehrspieler hinter sich lässt.
So funktioniert's:
Um den neuen Dribbling-Move zu nutzen, müsst ihr einfach die R1/RB-Taste auf eurem Kontroller gedrückt halten und den linken Stick schnell bewegen: Links, Rechts, Links, Rechts - wenn man einen Spieler mit hohen Technik- und Dribbling-Werten hat, spielt dieser so blitzschnell den Ball zwischen seinen Füßen hin- und her. Mit einem Sprint im richtigen Zeitpunkt kann man den Verteidiger überwinden und wichtige Zentimeter Vorsprung gutmachen.
Unser Fazit:
Die agilen Dribblings sind intuitiv und leicht gelernt. In unseren Partien gegen die CPU auf dem Schwierigkeitsgrad Weltklasse hielt sich ihre Effektivität aber noch in Grenzen, der Computer reagiert oft einfach zu fix und ließ sich nicht austricksen. Gegen menschliche Gegner dürften solche Mind Games besser funktionieren, besonders in der Zeit kurz nach dem Release, in der viele Spieler erstmal die Neuerungen ausprobieren müssen.
Creative Runs
Die Creative Runs wurden uns von EA als DER Game Changer angepriesen. Hiermit sollt ihr die volle Kontrolle über die Bewegungen eurer Spieler abseits des Balles bekommen.
So funktioniert's:
Die Kreativen Läufe, wie sie in der deutschen Version genannt werden, bieten euch drei verschiedene Möglichkeiten.
- Directs Runs: Nachdem ihr einen KI-Mitspieler mit L1/LB losgeschickt habt, könnt ihr nun die auch die Richtung des Laufes bestimmen, indem ihr unmittelbar danach den rechten Stick in die gewünschte Richtung bewegt. So könnt ihr nicht nur im Angriff Ziele für einen tödlichen Pass positionieren, sondern auch Anspielstationen zur gewünschten Position rufen, wenn ihr in Bedrängnis seid - hierfür müsst ihr dann R1/RB statt L1/LB drücken.
- Directed Pass and Go: Dieses neue Feature funktioniert ähnlich. Nachdem ihr einen Pass gespielt habt, könnt ihr den Passgeber auf einen Lauf in die gewünschte Richtung schicken, indem ihr unmittelbar danach den rechten Stick bewegt. Das funktioniert mit allen Arten von Pässen, sogar mit Flanken.
- Player Lock: Schon in Fifa 2004 gab es mit der Off-the-Ball-Kontrolle ein ähnliches Feature, die dieses Jahr aber einfacher von der Hand geht. Sobald ihr den linken sowie den rechten Stick drückt, übernimmt die KI den ballführenden Spieler. Mit dem neu übernommenen Spieler müsst ihr euch nur noch in die gewünschte Position begeben und könnt dann auf Knopfdruck einen Pass anfordern.
Unser Fazit:
Die Creative Runs sind definitiv eine große Verbesserung, die viele neue Möglichkeiten eröffnet und den Zufallsfaktor verringert - wenn sie denn funktioniert. Allerdings sind uns noch einige Probleme mit den neuen Funktionen aufgefallen. Wollen wir etwa während des Rennens einen Spieler per Direct Run in die gewünschte Richtung schicken, passiert es noch recht häufig, dass wir uns stattdessen den Ball selbst weit vorgelegt haben. Lead Gameplay Producer Sam Rivera hat aber versprochen, dass hier bis zum finalen Release noch ein ausgiebiges Feintuning stattfinden wird.
Da wir in der Beta lediglich gegen die CPU spielen konnten, sind wir besonders gespannt darauf, wie sich das Player Lock Feature gegen menschliche Spieler auswirken wird, denn Rivera bestätigte, dass dieses auch in den kompetitiven Online-Modi nutzbar sein wird. Da man hier gegen den ballführenden und den sich freilaufenden Gegner gleichzeitig verteidigen muss, könnte es sich als ziemlich stark herausstellen, je nachdem wie gut die eigenen KI-Kameraden darauf reagieren.
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