Seite 2: Football Tactics Early Access im Test - Der Königstransfer für Fans von Fußballmanagern

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Konzentration aufs Managerwesentliche

Auf dem Transfermarkt herrscht allerdings schon mal gähnende Leere. Und wir haben kein Geld. Wir können auf das Jugendinternat setzen, dass uns alle halbe Jahr dann einen neuen Rohdiamanten schickt, oft sind das aber auch einfach nur Sportinvaliden, und wir müssen Geld verdienen und Ruhmpunkte sammeln, die wir zum Beispiel über Achtungserfolge gegen bessere Teams bekommen und die dann einen größeren Transfermarkt oder mehr Erfahrungspunkte für unsere Spieler freischalten.

Football Tactics hat nicht viele Menüs, aber dafür wiegt jede Entscheidung umso schwerer. Football Tactics hat nicht viele Menüs, aber dafür wiegt jede Entscheidung umso schwerer.

Mit ihnen können wir auch Co-Trainer anstellen, die eine Position - Abwehr oder Sturm - besser schulen und zu mehr Erfahrungspunkte bringen. Wir legen uns also auf offensive oder defensive Ausrichtung fest.

Ansonsten dürfen wir sündhaft-teuer das Stadion ausbauen oder die Jugendakademie erweitern, aber all das können unsere Grün-Weißen auf absehbare Zeit nicht. Außer unser Bratwürstchenmann macht das Geschäft seines Leben und verkauft ab jetzt Wurst wie andere Leute billiges Crack.

Das volle Karriereprogramm

Wenn wir das Training und die Transaktionen überblickt und abgeschlossen haben, beginnt das erste Match. Trainingsspiele gibt es in Football Tactics nicht, der Kalendar scrollt wie bei Anstoss eine Weile vor, dann ist schon Match Day.

Die Ligen sind genauso gestaffelt wie in echt. Die ersten steigen auf, die letzten ab, es gibt Pokale, untere, höhere, die Champions League und die Euro League (heißen alle anders, klar, aber nicht schlimm). Vor Aufregung geht der neue Trainer in Klopp-Manier erstmal eine auf dem Balkon rauchen. Unsere Ambitionen: Aufstieg in die nächste Liga. Durchmarsch! Dann: Weltpokal.

Das Spiel gegen den SV Goslar endet dann 0:0. Es ist: eine einzige Enttäuschung. Unser bester Mann, nennen wir ihn »Sautermeier« oder einfach: »Manni mit der Spezialfähigkeit, ist unglücklich gefallen wie ein alter Mann auf rutschigem Pakett und fällt nun fast vier Monate aus. Hinrunde gelaufen.

Taktieren wie in Xcom

Wenn wir spielen, ziehen wir unsere Spieler rundenweise über ein Fußballfeld, das in Kacheln aufgeteilt ist. Das sieht am Anfang etwas seltsam aus, macht aber super-viel Spaß. Wir können die Länge der Partie und die Anzahl der Züge vorher genau einstellen. Einmal eingestellt, geht das nicht mehr. In der Regel haben wir drei Züge bis zum Torabschluss.

Jeder Zweikampf, jedes Kopfballduell, jeder Torabschluss wird über einen virtuellen Würfelwurf entschieden. Etwas mühsam. Aber dafür ist die Grafik vielleicht nicht hübsch, aber durchaus ansehnlich und vor allem zweckmäßig animiert, wenn unsere Schützlinge sprinten und springen und später Gegenspieler mit einem Tunnel abkochen.

Zugweise zum Torerfolg. Die Partoen spielen sich ein bisschen wie die Schlachten in Heroes of Might & Magic. Zugweise zum Torerfolg. Die Partoen spielen sich ein bisschen wie die Schlachten in Heroes of Might & Magic.

Im Laufe der ersten Saison schlagen wir uns gut. Wir haben einen beinharten Verteidiger verpflichtet und - gegen jede moderne Strömung im Fußball - den Libero wieder eingeführt; zudem hat unser Stürmer die Fähigkeit »Kopfball« erlernt und sich im Strafraum damit zu einem Ungeheuer cthuloiden Außmaßes entwickelt. 14 Saisontore.

Der Aufstieg ist sicher und nicht ansatzweise gefährdet. Allerdings ändert sich das schnell, denn der Schwierigkeitsgrad zieht gut an. Ab der 2. Liga beginnt ein Abnutzungskampf verdun'scher Prägung. PS: Der »normale« Modus ist schon recht schwer. Der schwere« ist fast unmöglich - und auch ein bisschen unrealistisch.

Skill entscheidet

Alles steht und fällt mit den Sonderfähigkeiten: Grätsche, Kopfball, Einwurf, Tunnel, Hackentrick, Kanonenschuss. Sobald unsere Spieler sie erlernen und später entsprechend steigern (drei Stufen gibt es pro Fähigkeit), haben wir vielfältige Taktikmöglichkeiten auf dem Feld. Außerdem spezialiseren sich die auf einer bestimmten Postion eingesetzen Spieler weiter: Ein Mittelfeldspieler kann eine eher defensive oder offensive Rolle erlernen.

Je mehr wir unsere Fußballer auf bestimmte Positionen spezialisieren, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten auf dem Rasen. Je mehr wir unsere Fußballer auf bestimmte Positionen spezialisieren, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten auf dem Rasen.

Als Defensiver fängt er Passe automatisch ab, wenn er gut genug ist, als Offensiver kann er einen Pass antäuschen und so die Abwehrreihe für den herbeieilenden Stürmer öffnet. Kurzum: Es wird richtig kompliziert und vor allem tiefgründig. Das ist fordernd und ungemein motiverend.

Am Ende einer 21-jährigen Karriere geht unser Trainer dann nach neun Champions-League-Siegen in Folge genauso in Ruhestand wie in die Geschichte ein. Aber sollte mein Verein mich je wieder brauchen, und in Trümmern liegen, dann werde ich zurückkommen. Football Tactics sei Dank.

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