Seien wir mal ehrlich: Frostpunk hätte mit seinen DLCs gar nicht so großzügig sein müssen. Es war schon zum Release ein fantastisches Spiel. Ein enorm stimmungsvolles Aufbauabenteuer mit einem unverbrauchten Szenario, nämlich dem fesselnden Überlebenskampf der letzten menschlichen Stadt im ewigen Eis.
Aber nach Release setzten die Entwickler mit Patches und neuen Inhalten immer noch einen drauf. Jetzt ist mit dem Endlos-Modus der bislang größte Zusatzinhalt erschienen. Und damit steht fest: Es wird höchste Zeit für eine Aufwertung!
Der größte Kritikpunkt verschwindet
Bei allen Stärken war der fehlende Endlos-Modus der wohl größte Mangel von Frostpunk. Wer einfach gern ohne Einschränkung vor sich hinbaut, der konnte das schlichtweg nicht - für so manchen eingefleischten Aufbauspieler ein KO-Kriterium. Jetzt können wir ganz ohne Endpunkt erproben, wie lange unsere Stadt im ewigen Eis bestehen kann. Regelmäßig brechen Stürme herein, die wir wie in der Kampagne überdauern müssen, aber das Spiel läuft danach weiter.
Besonders schön: Wir können selbst wählen, ob wir Frostpunk mehr als knallhartes Survivalspiel oder klassischeres Aufbauspiel erleben wollen. Im "Durchhalten"-Modus müssen wir uns mit wenigen Ressourcen gegen grausame Stürme behaupten, während "Sorgenfrei" uns mehr Baumaterial und milderes Wetter beschert. Außerdem wählen wir eine von vier Maps und justieren die Schwierigkeit weiter mit Reglern für Bereiche wie Bewohner-Bedürfnisse und zufällige Katastrophen. Wer schon mal ein Anno gespielt hat, der weiß, wie solch ein frei konfigurierbares Endlosspiel die Langzeitmotivation in schwindelerregende Höhen treibt.
Das Highlight von Frostpunk bleibt für uns trotzdem seine Hauptstory, mit dem packenden erzählerischen Rahmen kommen das Szenario und der Kampf ums Überleben am besten zur Geltung. Aber der Endlos-Modus ist die perfekte Ergänzung für alle, die danach noch nicht genug haben.
Neue Inhalte für alle
Endlosspiel ist nicht der einzige neue Inhalt, den die Macher von Frostpunk seit Release kostenlos nachgeliefert haben. Es ist für jeden was dabei: Story-Fans freuen sich über das Szenario "Fall von Winterheim", während Hardcore-Überlebenskünstler jetzt auf extremer Schwierigkeit und optional auch noch im Überlebensmodus spielen können. Der deaktiviert manuelles Pausieren und freies Speichern.
Für diese vorbildliche DLC-Politik - gerade weil das Spiel zu Release schon so gut war, dass die Entwickler es auch einfach so belassen hätten können! - werten wir Frostpunk um 3 Punkte auf 89 auf. Warum nicht auf die 90? Dafür fehlt es dem Spiel dann langfristig doch noch ein wenig an spielerischer Vielfalt, selbst im Endlosmodus. Mit den riesigen Produktionsketten, die wir in einem Anno 1404 über mehrere Inseln hinweg aufziehen müssen, kann die verhältnismäßig limitierte Aufbaumechanik von Frostpunk dann doch nicht ganz mithalten. Deswegen stößt es selbst im Endlosspiel schneller an die Grenzen seines Wiederspielwerts.
Ist ja auch keine Schande, schlechter zu sein als Anno:Die 10 besten Aufbauspiele aller Zeiten
Aber es bietet trotzdem mehr als genug - und hat mehr als genug Stärken, die es von allen anderen Aufbauspielen abhebt - dass sich jeder Baumeister mal ins ewige Eis wagen sollte.
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