Die Sieger der Game Awards 2016 stehen fest - bis auf eine einzelne Kategorie. Für »Best Fan Creation«, also das beste Fanprojekt, wurde kein Preis vergeben. Es handelt sich um kein Vergessen bei der Liveshow, auch die offizielle Gewinnerliste der Award-Webseite zeigt keinen Sieger für »Best Fan Creation« an.
Bereits zuvor gab es eine Kontroverse um die Kategorie: Neben der Skyrim-Mod Enderal und Brutal Doom 64 waren auch AM2R und Pokémon Uranium nominiert. Dabei handelt es sich um Fanprojekte zu Metroid und Pokémon für den PC. Rechteinhaber Nintendo ging gegen beide Spiele vor, die nach ihren Veröffentlichungen sehr schnell offline gehen mussten. Kurz nach der Nominierung für die Game Awards 2016 wurden beide Spiele wieder gestrichen, nur Enderal und Brutal Doom 64 waren noch im Rennen.
Keine Auszeichnung für illegale Spiele
Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Grundsätzlich sind inoffizielle Nachfolger und Remakes von Fans illegal, da sie gegen bestehendes Markenrecht verstoßen. Die Hobbyentwickler müssen schlicht hoffen, dass die Publisher in ihrem Fall ein Auge zudrücken. Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation ist Renegade X, das eine offizielle Erlaubnis von EA bekam. Nintendo gilt wiederum als absolut stoisch, wenn es um die Verteidigung des eigenen Markenrechts geht.
Ein Award für ein solch illegal Projekt ist also grundsätzlich heikel. Dazu kommt, dass eine Auszeichnung als Werbung des Spiels ausgelegt werden kann. Damit könnten sich die Game Awards selbst in eine rechtlich angreifbare Position manövrieren.
Kein Sieger, was ist passiert?
Und nun siegt also keines der Spiele. Das Projektteam von Enderal zeigt sich verwirrt:
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Wurde kein Preis vergeben, weil eines der Nintendo-Fanprojekte nach der Stimmauszählung gewonnen hätte? Oder hat das Produktionsteam der Game Awards kurzfristig entschieden, dass man nach einer Streichung der beiden kontroversen Titel keinen Award vergeben kann? Showproduzent Geoff Keighley hat sich bisher noch nicht zum Fall geäußert.
Zumindest eine Partei trat als Sieger hervor: Nintendo. Die Japaner durften gleich zwei Mal ihr kommendes Spiel The Legend of Zelda: Breath of the Wild mit Trailern bewerben und nahmen im Anschluss noch den Preis für das »meisterwartete Spiel 2017« entgegen. Die Tochter Pokémon Company und der Entwickler Niantic erhielt wiederum zwei Auszeichnungen (Best Mobile und Family) für Pokémon Go.
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