Seite 2: Game of Thrones Staffel 8 Folge 2 - Review: Die Ritter der Sieben Königslande spielen auf Zeit

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Dany und Sansa werden BFFs?

Zurück in der Burg besucht Ser Jorah Mormont seine Königin Daenerys und nimmt Tyrion in Schutz. Jeder hätte schon Fehler begangen, aber Tyrion gebe seine wenigstens zu. Ein sehr nobler und fairer Einwand von Jorah, vor allem weil er gesteht, dass er auch gerne Danys Hand geworden wäre, aber Tyrion sei einfach besser für den Job geeignet. Und damit scheint Daenerys Zorn auch vorerst besänftigt zu sein. Zum Glück, denn noch mehr interne Streitigkeiten brauchen wir wirklich nicht, wo die Weißen Wanderer nun wirklich nicht mehr fern sind.

Auf Jorahs Vorschlag hin begibt sich Dany anschließend zu Sansa, um die Wogen zwischen den beiden Herrinnen von Winterfell zu glätten. Dank Jamie Lannister haben sie auch ein gemeinsames Feindbild, über das sie zunächst freundlich plaudern können, doch sie erkennen, dass »irgendwas zwischen ihnen steht«. Das ist natürlich Jon, der zwischen seiner Schwester auf der einen und seiner geliebten Königin/Tante hin und her gerissen ist.

Game of Thrones Staffel 8 - Der erste richtige Trailer zum Serien-Finale ist da Video starten 2:03 Game of Thrones Staffel 8 - Der erste richtige Trailer zum Serien-Finale ist da

Dany macht Sansa aber klar, dass sie Jon keineswegs ausnutzt. Sie sei nur deshalb im Norden, weil sie ihn liebt. Früher hätte sie sich nur für den Eisernen Thron in Königsmund interessiert, seit sie Jon begegnet ist, hätte sie ihre Prioritäten allerdings nochmal überdacht. Im Grunde nutzt er also sie aus und bedient sich ihrer Streitmacht, nicht andersrum. Ein interessanter Blickwinkel, der Danys Treue und Liebe zu Jon nochmal ganz ausdrücklich untermauert.

So freunden sich Sansa und Dany beinahe schon an, bis allerdings Sansa die Lage wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Der Norden hätte schließlich geschworen, sich nie wieder einem König oder einer Königin aus dem Süden zu beugen. Wie würde Daenerys also nach dem Krieg als potentielle neue Herrscherin über die sieben Königslande mit dem Norden umgehen? Tja, und schon verfliegt die sich anbahnende Freundschaft zwischen den beiden wieder. Zugleich liefert dieser Dialog aber schon wieder Futter für neue Dramen, nachdem die Weißen Wanderer erstmal besiegt sind (falls das denn gelingt).

Ist wirklich jede Szene nötig?

Ehe Sansa und Dany anfangen können, über Politik zu debattieren, werden sie allerdings durch die Ankunft von Theon Graufreud und einigen Eisenmännern unterbrochen. Theon berichtet von Yaras Plan, die Eiseninseln als Notfalloption zurück zu erobern, er selbst wolle vor Ort in Winterfell mitkämpfen. Sansa fällt ihm weinend in die Arme und wir sind ebenfalls von dem Wiedersehen der beiden gerührt. Denn Sansa und Theon haben unter dem Bastard Ramsey Bolton so sehr gelitten, wie nur wenig andere GoT-Charaktere umso schöner zu sehen, dass sie nun gemeinsam weiterleben können.

Ser Davos und Gilly haben zwar ihren Auftritt in der zweiten Folge und es ist schön, die beiden mal wieder zu sehen. Aber gebraucht hätten wir diese Szene nicht. (Bildquelle: HBO) Ser Davos und Gilly haben zwar ihren Auftritt in der zweiten Folge und es ist schön, die beiden mal wieder zu sehen. Aber gebraucht hätten wir diese Szene nicht. (Bildquelle: HBO)

Im Innenhof verteilt derweil der Zwiebelritter Davos Seewert Suppe an die jungen Kämpfer des Nordens. Als ein kleines Mädchen mit einer Brandnarbe im Gesicht als nächstes in der Suppenschlange steht, werden sowohl Davos als auch wir an die grausam geopferte Sharin Baratheon erinnert. Eine nette Szene mit viel emotionalem Wert, doch zur Lösung des größeren Problems (die Weißen Wanderer kommen) trägt sie null bei. Und so fragen wir uns an dieser Stelle, ob bei einer Episodenlänge von nur 55 Minuten und lediglich fünf restlichen Folgen bis zum Ende der gesamten Serie wirklich jede kleine emotionale Szene nötig ist.

Denn im nächsten Moment treffen Tormund, Beric und der Rest der Nachtwache in der Burg ein und erinnern uns daran, was wirklich wichtig ist: Die Weißen Wanderer werden Winterfell erreichen, »ehe morgen früh die Sonne aufgeht.« Na, dann sollte es jetzt ja endlich mal zur Sache gehen, könnte man meinen. Aber nein, enttäuschenderweise wird uns die Folge bis zur allerletzten Szene keinen einzigen Untoten zeigen. Doch eins nach dem anderen.

Der Nachtkönig hat es auf Bran abgesehen

Zunächst schmieden die schlauen Köpfe von Winterfell den finalen Schlachtplan und der lautet: Tötet den Nachtkönig, dann sterben die restlichen Weißen Wanderer von allein. Aber wie kommt man an den Anführer der Untoten ran? Ganz einfach, mit dem richtigen Lockmittel.

Bran erklärt, dass der Nachtkönig es auf ihn abgesehen hätte. Als Dreiäugiger Rabe sei er das Gedächtnis der gesamten Menschheit und genau das wolle der eisige Fiesling unbedingt vernichten. Auch Sam fasst nochmal zusammen, welch unschätzbaren Stellenwert Bran in der Welt von Game of Thrones einnimmt:

"Wenn wir vergessen, wer wir waren und was wir getan haben, dann sind wir keine Menschen mehr. Wenn ich die Welt der Menschen vernichten wollte, dann würde ich mit dir [Bran] anfangen. "

Tatsächlich gewinnen wir durch diesen Erklärungen ein wenig mehr Verständnis für die emotionslosen und teilweise komischen Reaktionen, die Bran seit seiner Rückkehr von Jenseits der Mauer gegenüber allem und jedem gezeigt hat. In ihm steckt einfach kein normaler Mensch mehr.

Bran wird im kommenden Kampf im Fokus des Nachtkönigs stehen. (Bildquelle: HBO) Bran wird im kommenden Kampf im Fokus des Nachtkönigs stehen. (Bildquelle: HBO)

Doch zurück zum Plan: Der Dreiäugige Rabe soll also im Götterhain als Lockvogel warten, Theon und seine Eisenmänner bieten sich als seine Leibwache an. Alle anderen halten derweil draußen die Horden an Untoten auf. Nur Tyrion darf nicht mitmachen. Obwohl er erklärt, dass dies nicht die erste Schlacht wäre, in der er mitkämpft (wir erinnern uns an die Schwarzwasserbucht), ordnet Daenerys an, dass er in der Krypta bei den Frauen und Kindern bleiben soll.

Dany selbst will gemeinsam mit Jon auf den Drachen in den Kampf reiten, obwohl niemand wirklich weiß, ob Drachenfeuer dem Nachtkönig etwas anhaben könnte. Dennoch klingt das alles nach einem soliden Plan, wenn nur der Kampf mal endlich losgehen würde. Aber die Nacht ist ja noch jung, deswegen setzt sich Tyrion erstmal zu Bran, um sich dessen Lebensgeschichte anzuhören.

Ein Geist kehrt klammheimlich zurück

Es folgt ein weiterer Ausflug in die nicht unbedingt notwendigen Szenen: Grauer Wurm verspricht Missandei, dass er sie in ihre Heimat zurückbringen und dort beschützen möchte, sobald alle anstehenden Schlachten geschlagen sind. Okay, danke für die Info. Weiter geht's.

Auf der Burgmauer besprechen sich Sam und Jon, letzterer zögert aktuell noch, Dany die Wahrheit über ihre Verwandschaft zu verraten. Der schweigsame Ed stößt zu den beiden und gemeinsam denken sie zurück an ihre Tage bei der Nachtwache. Ebenfalls ein sehr emotionaler Moment, der uns zurück bis in die zweite Staffel denken lässt.

Link zum YouTube-Inhalt

Was in dieser Szene allerdings nur ganz nebenbei gezeigt wird: Geist ist wieder da! Oder immer noch? War er je weg? Es ist unklar, wo der Schattenwolf von Jon Snow seit dem Beginn der sechsten Staffel gesteckt hat, umso beeindruckender ist nun seine Rückkehr in Staffel 8. Dabei erscheint es aber ausgesprochen seltsam, wie die Folge mit der Personalie Geist umgeht. Er wird überhaupt nicht erwähnt, sondern steht einfach am Bildrand hinter Jon und Sam. Dieser Auftritt hätte (anders als so manch weniger spannende Szene dieser Folge) eindeutig mehr Erklärung bedürft.

»Ich glaub, ich seh einen Geist« - GoT-Fans reagieren auf die Rückkehr des Schattenwolfs

Nachdem Tyrion sich die Lebensgeschichte von Bran angehört hat (diese Nacht dauert offenbar sehr lang), sitzt er nun mit seinem Bruder Jamie vor einem Kaminfeuer, trinkt Wein und erinnert sich an ihre erste Ankunft in Winterfell vor sieben Staffeln zurück. Die Brüder sind sich einig: »Früher war alles einfacher.«

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