Für einen gemütlichen Filmabend braucht man Couch und TV? Durch euch habe ich gelernt, dass das nicht stimmt

Die Community hat mir gezeigt, dass man für ein gutes Heimkino nicht mal zwingend einen Fernseher braucht.

Ein Solo-Heimkino am PC? Da habe ich bisher noch gar nicht dran gedacht! (Bild: Arsenii - adobe.stock.com) Ein Solo-Heimkino am PC? Da habe ich bisher noch gar nicht dran gedacht! (Bild: Arsenii - adobe.stock.com)

Für mich als Heimkino-Hoschi gibt’s für Filme nur ein Set-up: großer Fernseher, gute Soundanlage, gemütliche Couch. Popcorn und Chips sind optional, aber ich bin auch eher der Salzstangen-Typ.

Da kommt ihr und dribbelt mich aus. In meinem »Ask Me Anything«-Artikel kommentierte Kray mit einem alternativen Set-up, das ich bisher ein wenig vernachlässigt hatte: PC, Headset, Curved-Monitor und gemütlicher Stuhl.

Für mich als »klassischer Heimkino-Kerl« ist das natürlich kein Neuland, aber ich hatte es bisher in meinen Artikeln nur noch nicht abgedeckt.

Krays Frage im Artikel dazu war: Wie wäre es, diesen Nischenbereich mal zu betrachten?

Weißt du was, Kray? Genau das mache ich jetzt. Inklusive Tipps für Monitore, TVs, Surround-Headsets und Stühlen.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Heimkino findet bei Maxe im Wohnzimmer statt, wo sein OLED-TV auf dem Sounddeck steht. Natürlich schaut er zuweilen auch Inhalte auf dem TV, den er als Monitor nutzt, aber ihn deswegen als richtigen Heimkino-Ersatz zu betrachten, darauf ist er noch nicht gekommen – bis jetzt.

Die Ausgangssituation finde ich besonders interessant. Kray schreibt im Kommentar selbst, dass er oder sie früher auf Beamer und Surround-Boxen gesetzt hat. Mittlerweile steht nicht einmal mehr ein TV in der Butze.

Stattdessen setzt Kray auf folgendes Set-up:

  • Ein großer Curved-Monitor
  • Kopfhörer mit gutem Klang
  • Ein gemütlicher Stuhl

Ich gehe die drei Punkte durch und gebe euch Empfehlungen, worauf ihr achten solltet, wenn ihr auch mit einem Solo-Heimkino-Set-up liebäugelt.

Zum Schluss gehe ich noch auf die Vor- und Nachteile ein, die diese Art, Filme zu schauen, mit sich bringt.

Das Heimkino-Set-up am Schreibtisch

Beginnen wir mit dem vermutlich Wichtigsten: dem Monitor.

Der Monitor

Kray schreibt, dass er oder sie einen Curved-Monitor benutzt und das ist verdammt clever. »Wenn ich mich im sitz zurück lehne, habe ich durch den curved monitor irgendwie ein Kino gefühl und das bild füllt mein sichtfeld ganz gut aus«, lautet die Aussage.

Haargenau das sollen Curved-Monitore bewirken

Durch die Wölbung sehen wir mit unserem peripheren Blick mehr. (Bild: Viewsonic) Durch die Wölbung sehen wir mit unserem peripheren Blick mehr. (Bild: Viewsonic)

Weil man als einzelne Person Pi mal Daumen einen Meter vom Schirm weg sitzt und meistens auch noch im Sweet-Spot, wirkt die konkave Wölbung umso immersiver. Es entsteht der von Kray beschriebene Effekt.

Bei Fernsehern hat der Effekt nicht funktioniert, denn man saß zu weit weg und die Krümmung hat mehr Schaden angerichtet als Vorteile gebracht. Daher sind sie zum Glück ausgestorben.

Welcher Monitor lohnt sich da? Das ist natürlich eine Frage der Prioritäten und des Budgets. Darauf solltet ihr achten:

  • Curved: Aus den eben genannten Gründen.
  • 21:9-Seitenverhältnis: Ein Widescreen-Bildschirm kommt den Bildformaten von Filmen und Serien entgegen. Das Ergebnis sind kleinere Balken und mehr tatsächliche Bildfläche.
  • Hohe Auflösung: Die sollte möglichst hoch sein, denn ihr sitzt ja ziemlich nah am Display. 4K ist super, aber QHD reicht je nach Zollgröße auch aus.
  • OLED: Die beste Paneltechnologie lohnt sich nicht nur am TV, sondern auch am Monitor.

Ich habe unseren PC-Hardware-Guru Nils gefragt. Der empfiehlt auf Basis von Geizhals.de und den genannten Faktoren folgende beiden Modelle, die im selben Preisrahmen von rund 800 Euro liegen:

  • Samsung Odyssey OLED G8: Der eignet sich sowohl zum Spielen als auch Schauen wunderbar, da er Smart-TV-Features schon mitbringt. 4K-Upscaling ist gegeben und mit hoher HDR-Farbraumabdeckung werden Inhalte knackig dargestellt.
  • LG UltraGear OLED 34GS95QE-B: In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt die Konkurrenz von LG. Die Vorteile sind fast die gleichen.

Was bei beiden Modellen nicht so prall sein soll: die Spitzenhelligkeit. Als geneigter Filmfan weiß man: Licht aus beim Filmschauen. Das gilt doppelt bei OLED.

Die Budget-Alternativen berappen übrigens rund 200 bis 300 Euro für einen ordentlichen 21:9-Monitor. Die sind dann aber nicht immer curved und mit LCD-Panel ausgestattet.

<br>Waipu.tv

Waipu.tv
Waipu.tv bietet euch insgesamt 270 TV-Sender, davon 255 in HD-Qualität und 69 Pay-TV-Kanäle, die ihr entweder live anschauen oder streamen könnt. Dazu gibt es haufenweise aktuelle Blockbuster.
<br>Prime Video

Prime Video
Bei Prime Video findet ihr neben zahlreichen Filmen und Serien großartige Amazon-Eigenproduktionen, darunter die neue Fallout-Serie oder The Boys, eine der besten Superheldenserien aller Zeiten.
<br>WOW

WOW
WOW, ehemals Sky Ticket, hat nicht nur Kino-Hits wie Oppenheimer und HBO-Serien wie Game of Thrones anzubieten, sondern auch jede Menge Live-Sport, z. B. Bundesliga, Premier League oder Formel 1.
<br>Disney+

Disney+
Vor allem für Star-Wars- und Marvel-Fans ist Disney+ ein absolutes Muss. Daneben gibt es echte Klassiker wie etwa Toy Story, aber auch Oscar-Preisträger wie die beiden Avatar-Filme oder Poor Things.
<br>RTL+

RTL+
Egal ob Live-TV, Film-Klassiker wie die Zurück-in-die-Zukunft-Reihe oder spannende Dokumentationen: RTL+ ist vielfältig aufgestellt. Fußballfans dürfen sich außerdem die Europa League freuen.
<br>MagentaTV

MagentaTV
Über 150 HD-Sender, eine große Mediathek mit internationalen Blockbustern, paralleles Streaming. Zudem lassen sich andere Streaming-Dienste wie z. B. Netflix vergünstigt hinzubuchen.
<br>Joyn

Joyn
Rosins Restaurants, GNTM, The Voice Kids – all diese bekannten TV-Serien könnt ihr mit Joyn live sehen oder nachträglich streamen. Für eine noch größere Auswahl gibt es das kostenpflichtige Joyn PLUS+.

Funfact: Man kann auch einen TV auf dem Schreibtisch nutzen. Ich mache das seit über einem Jahr (auch wenn ich Filme und Serien noch klassisch im Wohnzimmer gucke).

Der Vorteil von einem Fernseher: Die besitzen bessere Prozessoren und Bild-KI als die meisten Monitore. Das heißt, dass sie besser für Video-Inhalte geeignet sind. Viele Fernseher besitzen mittlerweile auch Spiele-Features, weswegen die Abstriche für Spieler nicht so groß sind, wie man denken könnte.

Um die Pixeldichte müsst ihr euch auch keine Sorgen machen. Die beiden Monitore von LG und Samsung besitzen 110 ppi, ein 48-Zoll-TV mit 4K-Auflösung besitzt 92 ppi. Ein 40-Zoll-Fernseher kommt beispielsweise auch auf 110 ppi.

Die Kopfhörer

Kray schreibt, dass er oder sie auf Kopfhörer setzt. Bei Spielern vollkommen logisch, aber auch im Wohnzimmer keine schlechte Wahl. Gute Kopfhörer sind günstiger als ein ganzes Surround-System und man stört damit keine anderen Menschen. Besser als die TV-Lautsprecher sind sie allemal.

Worauf ihr bei guten Kopfhörern – vor allem für Musik und Filmeffekte – achtet solltet, ist Folgendes:

  • Surround-Sound: Es gibt Kopfhörer, die das softwareseitig simulieren können.
  • Equalizer: Den Ton für die eigenen Bedürfnisse einstellen zu können, ist Gold wert.
  • Gute Klangqualität: Versteht sich von selbst, aber beim Spielen mit Freunden ist das vielleicht nicht die höchste Priorität.
  • Kabelgebunden: Das ist natürlich kein Muss, aber Kabelkopfhörer klingen in der Regel besser. Und sie kommen sich nicht mit anderer Bluetooth-Peripherie wie Maus oder Tastatur ins Gehege.

Weil in unserer Community hauptsächlich Spieler unterwegs sind, habe ich mich vor allem nach Gaming-Headsets umgeschaut – oder umschauen lassen. Unsere Headset-Muse Nele hat drei Empfehlungen:

  • Razer BlackShark V2 Pro: Das Headset geht vor allem in Richtung Gaming. Sound ist vor allem klar; Verständlichkeit liegt im Fokus.
  • HP HyperX Cloud 3: Hier das Gegenstück. Das Headset bietet viele Einstellungsmöglichkeiten und hat mit den besten (simulierten) Surround-Sound.
  • Corsair Virtuoso Max: Das wäre Neles persönliche Wahl, ist aber auch ein teures Modell. Hauptgrund: Der Klang lässt sich sehr detailreich selbst einstellen.

Wenn ihr kein Geld für ein teures Headset ausgeben wollt, ist das kein Beinbruch. Nehmt die Kopfhörer, die ihr zur Hand habt. Ich beispielsweise habe meine treuen Apple AirPods Pro 2 im Ohr, wenn ich YouTube am Rechner anschmeiße.

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Der Stuhl

Für mich kann eine gemütliche Couch zum Lümmeln nichts ersetzen – und dennoch weiß ich durch meine Homeoffice-Tätigkeit, wie wichtig ein guter und gemütlicher Stuhl ist.

Da einen allgemeingültigen Tipp zu geben, ist schwer. Wir alle haben unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem unterschiedliche Rücken. Ich bin zum Beispiel hochzufrieden mit dem Herman Miller Aeron, aber zum Hineinfläzen und Filme schauen wäre er nicht meine erste Wahl.

Ich habe mir nochmal all meine Gaming-Stuhl-Tests angeschaut und die Stühle auf Basis ihrer Gemütlichkeit reevaluiert. Dabei kam ein klarer Sieger für mich heraus: der Secretlab Titan Evo.

Passend: Den Secretlab Titan Evo habe ich im Batman-Design getestet. Passend: Den Secretlab Titan Evo habe ich im Batman-Design getestet.

Im großen Stühletest war das der für mich objektiv beste Chair. Was ihn für mich zum besten »Film- und Streaming«-Stuhl macht:

  • Breite und gemütliche Sitzfläche
  • Gepolsterte 4D-Armlehnen
  • Stark individualisierbar Lordosenstütze
  • Perfekte, magnetisches Kiss

Auf dem Titan Evo kann man richtig schön lümmeln, wenn man möchte (und natürlich auch kerzengerade sitzen beim Spielen). Mit knapp 520 Euro im hauseigenen Shop ist er zwar nicht günstig, aber im Vergleich auch weitab von teuer. Das Einzige, was mir am Titan Evo nicht gefällt: Es gibt keine Synchronmechanik. Die ist gut für den Rücken und die Bandscheiben.

Die Vor- und Nachteile des Solo-Heimkinos

Wir alle haben unterschiedliche Vorlieben und Lebenssituationen. Kray zum Beispiel schreibt in seinem Kommentar, dass er oder sie Filme und Serien allein schaut und da glänzt so ein Set-up natürlich.

Alles ist auf eine Person ausgelegt.

  • Curved-Monitore sind nur für eine Person immersiv.
  • Kopfhörer kann nur eine Person tragen.
  • Auf dem Stuhl sitzt man allein.

Logisch, man kann das auch zu zweit machen, aber dann nimmt das Erlebnis ab, weil Kompromisse eingehen muss.

  • Der Sweet-Spot beim Monitor geht verloren.
  • Es braucht zwei Kopfhörer.
  • Es braucht zwei Stühle.

Natürlich kann man das Erlebnis mit jemandem übers Internet teilen – Kray nutzt Discord oder Teamspeak –, aber »in echt« geht das nur allein. Zusammen mit Freunden einen Blockbuster anschmeißen, ist nicht möglich.

Wenn es um das Kinoerlebnis geht, dann wird ein teures Wohnzimmer-Set-up dem Schreibtisch-Set-up den Rang ablaufen. Am Ende ist das natürlich auch eine Frage der persönlichen Vorlieben und der Wohnsituation.

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Die Vorteile liegen aber auf der Hand: Ein solches Set-up braucht weniger Platz und ist auch günstiger. Rechner haben die meisten von uns daheim und selbst mit einem günstigen Monitor und nicht den besten High-End-Kopfhörern erreicht man schon ein ordentliches Heimkino-Erlebnis.


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Ich werde vorerst bei meinem TV und meiner Couch im Wohnzimmer bleiben. Ich schaue gerne zusammen mit meiner Frau Filme und Serien. Mit einem TV auf dem Schreibtisch werde ich aber vielleicht auch mal den Vergleich am PC wagen. Die Idee ist schließlich so naheliegend und lag mir persönlich doch so fern. 

Ich liebe es, wie ich durch euch und unsere Community immer wieder zu neuen Ideen angeregt werde, bitte weiter so!

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