Ich musste unter widrigen Umständen einen Arbeitstag ohne Strom verbringen und so hat's geklappt

Homeoffice ohne Strom: Ich hatte einen Arbeitstag lang keinen Strom und wurde zur Herrin der Lage.

Seid ihr auch welche von diesen Menschen, die jede Benachrichtigung auf ihrem Bildschirm immer sofort anklicken? Denen es schwerfällt, nach Unterbrechungen wieder in die Arbeit reinzukommen? Für die Kommunikation mit anderen manchmal nicht so leicht ist? Ich bin so ein Mensch.

Ein Arbeitstag ohne Strom lehrt mich, wie ich meinen Fokus bewahre – und dass die Welt nicht untergeht, wenn ich mal nicht erreichbar bin.

Ich arbeite Vollzeit im Home Office. Seit Juni mache ich das nicht mehr als Freelancerin, sondern als Festangestellte. Das heißt, es gibt Meetings, ich muss per Mail und in unserem Chatprogramm erreichbar sein, auf Kalender, Organisations-Apps und das CMS zugreifen und so weiter.

Als Freie konnte ich noch locker vor mich hinarbeiten und musste selten mit anderen kommunizieren. Das ist nun vorbei und ich stellte schon in der ersten Arbeitswoche fest, dass ich mich zu schnell von anderen Dingen ablenken lasse.

Die Hiobsbotschaft

Als die Nachricht vom Energieversorger kam, dass in zwei Tagen der Strom während meiner Hauptarbeitszeit abgeschaltet werden soll, bekam ich direkt Stress. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie das funktionieren soll, denn ich erledige den Löwenanteil meiner Arbeit online und das Internet würde mit dem Strom zusammen weg sein.

Hinzu kommt, dass das Display von meinem Office-Notebook schon länger hinüber ist. Ich kann den Laptop also nur benutzen, wenn ich einen Monitor anschließe. Zwar besitze ich auch noch einen Gaming-Laptop, darauf befinden sich aber fast nur Sachen zum Spielen. Und der Firmen-Laptop sollte (natürlich) erst einen Tag später ankommen.

Etwas zerknautscht leitete ich meinem Chef das unheilvolle Schreiben des Energieversorgers weiter. Dieser jedoch nahm es vollkommen locker auf und meinte: Dann arbeitest du eben am Laptop, schreibst, machst Fotos. Alles kein Problem.

Ein Solar-Duschbeutel in Kombination mit einem Pop-Up-Kabinenzelt sorgen für Sauberkeit, Windschutz und Privatsphäre. Ein Solar-Duschbeutel in Kombination mit einem Pop-Up-Kabinenzelt sorgen für Sauberkeit, Windschutz und Privatsphäre.

Erleichtert stellte ich fest, dass es an diesem Arbeitstag ohne Strom einige Aspekte gab, die zu meinen Gunsten ausfallen. Dazu gehörte neben dem verständnisvollen Vorgesetzten die Tatsache, dass ich das schon einmal und sogar direkt für zwei volle Tage sowie in einem kalten Winter erlebt hatte – ohne Vorwarnung, durch einen Stromausfall.

Ich musste damals auf Sprudelwasser aus Flaschen zurückgreifen und für Flüssigkeit zum Spülen Schnee in Wannen packen und schmelzen lassen. Meine Wasserversorgung läuft nämlich über eine Hauswasserpumpe, die Strom braucht.

Vorbereitung ist alles

Dieses Mal wurde der Ausfall angekündigt. Es ist Frühsommer, also einigermaßen warm, und ich konnte mich rüsten. Das tat ich dann auch.

In der Nacht ließ ich sämtliche akkubetriebenen Geräte aufladen. Handy, Gaming-Laptop, Powerbanks. Den Kühl- und Gefrierschrank stellte ich höher und druckte mir noch einige Infos zu einem meiner Testgeräte aus.

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Bevor der Strom morgens verschwand, kochte ich eine große Kanne Kaffee, rief ein letztes Mal meine Mails ab, stimmte einem Pressetermin für den nächsten Tag zu und schaltete dann alle Geräte im Büro und der Küche ab, inklusive Stecker ziehen.

An meinem privaten Smartphone wollte ich, wenn überhaupt, nur in Notfällen übers mobile Internet online sein. Dann ließ ich Leitungswasser in meine zwei Solar-Duschbeutel und hing sie in die zarte Morgensonne.

Zurück im Haus befüllte ich einige Karaffen mit Trinkwasser und welche mit Handwaschwasser.

Den Katzenbrunnen steckte ich ab und stellte stattdessen ein paar Schalen mit frischem Wasser auf. Die selbstreinigenden Katzentoiletten würden natürlich nicht mehr selbstständig reinigen, aber das ist ohnehin nichts Essenzielles.

Dabei erinnerte ich mich aber wieder daran, dass der Kasten zur Klospülung nach Abschaltung des Hauswasserwerks nur noch eine einzige Spülung bereithalten würde. Mit Blick auf meine große Kaffeekanne beschloss ich, noch einige Eimer zum Spülen der Toilette zu befüllen.

Nach all dem Aufwand fühlte ich mich gut versorgt, was wichtig war, um den Kopf für die Arbeit frei zu haben. Doch wie frei ich ihn haben würde, hat mich überrascht.

Die Ruhe selbst – irgendwie

Also startete ich pünktlich in meinen Arbeitstag. Ich wollte Fotos von einem Testgerät knipsen, ein höhenverstellbarer Gaming-Desk. Aber Moment … Bei einem Gaming-Tisch, bei dem das Besondere ein LED-Band und die Höhenverstellbarkeit ist, irgendwie sinnlos, denn für diese Funktionen benötigt er Strom. Aaalso schreiben. Nur schreiben.

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Und so sitze ich hier nun, den Akkustand meines Gaming-Laptops im Auge behaltend, weil das Office-Notebook ohne Monitor nicht geht, und tippe. Das Display ist so dunkel eingestellt, dass ich auch nicht viel mehr damit machen könnte.

Die Tastenbeleuchtung ist abgeschaltet, die Leistung runtergedrosselt. Keine Nachrichten, die aufploppen, keine Meetings, keine Tabs, keine Ablenkung. Nur ich und die berühmte leere Seite.

Ohne Headset auf dem Kopf höre ich die Vögel draußen unbekümmert zwitschern und den Bach in der Nähe vor sich hinrauschen. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wann ich das letzte Mal so entspannt beim Arbeiten war.

Außerdem notierte ich mir einige Artikelideen und Dinge, die ich noch erledigen muss, wenn ich wieder online bin. Ich fühlte mich kreativer und ruhiger. Am Ende des Tages hatte ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe und sogar noch mehr.

Nicht nur diese Kolumne schrieb sich einfach so runter. Ich konnte den Gerätetest-Text ebenfalls abschließen und noch mit einem neuen beginnen.

Es war super, dass ich mich rechtzeitig auf den Stromausfall vorbereitet habe. Sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, was mich an dem jeweiligen Tag erwartet, ist etwas, was ich von nun an auch in meinen Alltag mit Strom mitnehmen werde, denn es sorgt für Struktur.

Geräte und Kommunikationsmittel, die ich nicht brauche, abzuschalten, den Tag zu planen, das ist etwas, was ich jedem im Home Office nur empfehlen kann.

Dank dieses Arbeitstags ohne Strom weiß ich jetzt, wie ich produktiver und ruhiger arbeiten kann. Natürlich muss ich erreichbar sein. Aber ich setzte mir feste Blöcke, in denen ich Nachrichten ignoriere und mich auf meine Aufgaben konzentriere.

Zuerst dachte ich, es sei eine Katastrophe, dass ich ausgerechnet in meiner ersten Arbeitswoche keinen Strom hatte. Nun bin ich aber dankbar, diese Lektion so früh gelernt zu haben.

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