Ob bei Desktop- oder Server-Prozessoren, AMD ist mit Ryzen 3000 und den ebenfalls auf der Zen-2-Architektur basierenden Epyc Rome derzeit überall gut aufgestellt. Gerade Intel bekommt das immer deutlicher zu spüren.
Zuletzt machte der Chipgigant daher eher durch aggressive Rhetorik gegen Ryzen 3000, denn durch technische Innovation von sich reden.
Auf der Citi Global Tech Conference in New York waren nun jedoch andere Töne zu vernehmen. Intels Corporate Vice President Jason Grebe gestand ein, Marktanteile in wichtigen Segmenten (an AMD) verloren zu haben und gelobte zugleich (technisch) aggressiver vorzugehen (via Wccftech).
Problem erkannt, Problem gebannt?
Im Gespräch mit einem Analysten nannte Grebe zwar nicht explizit AMD, zwischen den Zeilen dürfte jedoch klar sein, dass hauptsächlich der Erzrivale gemeint ist.
"Im Allgemeinen möchten wir an jedem CPU-Verkauf auf dem Planeten beteiligt sein. Wir sehen uns also kein Marktsegment an und sagen, okay, wir werden dieses Segment verlassen oder wir sind daran nicht interessiert. Wir wollen uns in allen Segmenten aggressiv behaupten. "
"Da wir in den letzten sechs bis zwölf Monaten Versorgungsprobleme auf dem PC-Markt hatten, mussten wir bei Low-End Mobile- und Desktop-Prozessoren Verluste hinnehmen. Aber da wir unsere Versorgungslage weiter verbessern, werden wir auch dort wieder aggressiver vorgehen."
Während AMD Ryzen 3000, Epyc Rome und im Grafikkartensegment die RX-5700-Reihe (zuvor auch schon die Radeon VII) bereits in 7nm (bei TSMC) fertigen lässt und Erfolge damit erzielt, hinkt Intel mit der hauseigenen 10nm-Produktion noch hinterher.
Zwar gibt es mit Ice Lake mittlerweile die ersten 10-nm-Vertreter im Low- beziehungsweise Ultra-Low-Voltage-Segment für Notebooks, für den Desktop scheint das aktuelle 10-nm-Verfahren von Intel aber nicht geeignet.
Einer geleakten Roadmap zufolge könnten entsprechende Desktop-Prozessoren sogar frühestens 2022 erscheinen. Welche Architektur oder welcher Technologieknoten dann zum Einsatz kommt, ist bislang jedoch nicht bekannt.
Immerhin scheint Intel der aktuellen Probleme aber gewahr zu sein, auch wenn Jason Grebe dies nur sehr vage formuliert.
KI-Berechnungen immer wichtiger
Doch nicht nur AMD bereitet Intel derzeit offenbar Sorgen, auch Nvidias Vorsprung in puncto KI respektive Machine Learning scheint dem Chiphersteller ein Dorn im Auge zu sein.
Künftig würden 70 Prozent aller Workloads in irgendeiner Form mit künstlicher Intelligenz verknüpft. Ein Grund mehr, im Markt für dedizierte GPUs Fuß zu fassen.
Bereits vor wenigen Wochen bekräftigte Intels Chefarchitekt Raja M. Koduri die Absicht, Nvidia und AMD dort auf breiter Front angreifen zu wollen.
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