Internes Intel-Memo zollt AMD Respekt und warnt vor der Konkurrenz

Ein Dokument aus Intels Mitarbeiter-Portal ist im Netz aufgetaucht. Aus dem Schreiben geht der Respekt gegenüber der Aufholjagd des Dauerrivalen AMD hervor - durch Zen 2 scheint sich Intel im Wettbewerb sogar bedroht zu sehen.

Der Respekt bei Intel vor AMD scheint groß zu sein - Ryzen 3000 und die Zen-2-Architektur samt 7nm-Fertigung werfen ihre Schatten voraus. Der Respekt bei Intel vor AMD scheint groß zu sein - Ryzen 3000 und die Zen-2-Architektur samt 7nm-Fertigung werfen ihre Schatten voraus.

Ein internes Memo von Intel ist ins Netz gelangt und verdeutlicht die aktuelle Konkurrenzsituation mit AMD. Der langjährige Rivale ist zuletzt wieder erstarkt, baut Umsätze und Marktanteile in Kernsegmenten aus.

Durch die kommenden Ryzen-3000-CPUs für Desktop-PCs und Epyc-2-Prozessoren für Server sieht sich Intel offenbar besonders stark bedroht.

"Nach Meinung der meisten Beteiligten ist die derzeitige Wettbewerbsbedrohung durch AMD die größte Herausforderung für Intel seit Jahren."

Geleaktes Dokument soll echt sein

Via Reddit wurde das Dokument aus Intels Mitarbeiter-Portal veröffentlicht. Eigentlich sollte es ausschließlich firmenintern auf den Wettbewerbsdruck durch AMD hinweisen und zum Diskurs beitragen.

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Das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Memo ist in einem AMD-Subreddit aufgetaucht. Das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Memo ist in einem AMD-Subreddit aufgetaucht.

In Fachkreisen gilt die Echtheit des Schreibens als belegt, da es durch Mitarbeiter-Zitate untermauert wird. Eine offizielle Stellungnahme von Intel gibt es aber bislang nicht.

In den sogenannten »Circuit News«, unter Leitung von Managing Editor Walden Kirsch, informierte Intel seine Belegschaft bereits in der Vergangenheit über Konkurrenten.

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AMD kämpft sich mit Zen zurück

AMD drängt seit Einführung der Ryzen-1000-CPUS mit Zen-Architektur 2017 in wichtige Geschäftsbereiche von Intel vor und erobert zusehends Marktanteile. Mit Ryzen für Desktop-PCs und Notebooks und Epyc für Server hat AMD den Rückstand auf Intel zuletzt deutlich verkürzt.

AMD scheint im Moment in allen Segmenten gut aufgestellt. AMD scheint im Moment in allen Segmenten gut aufgestellt.

Mit Zen 2 in Ryzen 3000 und Epyc 2 scheint Intel nun endgültig eingeholt. Bislang geleakte Benchmarks und AMDs eigene Angaben deuten sogar auf einen möglichen Vorsprung hin.

"Obwohl Intel in den letzten fünf Jahrzehnten auf mehr als das Zehnfache der Größe von AMD angewachsen ist - 70,1 Milliarden US-Dollar gegenüber 6,48 Milliarden US-Dollar bei den zuletzt gemeldeten Jahresumsätzen - konkurrieren die beiden Unternehmen nun heftig in mehreren Marktsegmenten."

Das ist nicht zuletzt auch der Entscheidung geschuldet, auf TSMCs fortschrittliche 7nm-FinFET-Fertigung zu setzen und die hauseigene Produktion einzustellen.

Intels eigene 10nm-Produktion indes hat Jahre Verspätung. Zwar konnte der Chip-Gigant auf der Computex mit den Ice-Lake-Prozessoren und deutlich gesteigerter Leistung pro Takt (IPC) überzeugen, allerdings sind Intels 10-nm-CPUs bislang nur als stromsparende Mobilprozessoren mit vier Kernen und relativ niedrigem Takt aufgetreten.

Laut Intel werden die Ice-Lake-Prozessoren aber bereits an Notebookhersteller ausgeliefert und sollen demnach noch 2019 erhältlich sein. Desktop-CPUs von Intel mit moderner Fertigung sollen einer geleakten Roadmap zufolge aber erst 2022 erscheinen.

Sechs Säulen der Innovation

In den Circuit News beschwört Intel daher die »Sechs Säulen der Innovation«, um die eigenen Mitarbeiter anzuspornen. Die sogenannte »Secret Sauce« besteht laut dem Memo aus Prozess, Architektur, Speicher, Interconnect, Sicherheit und Software.

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Durch die eigene Fertigung kann Intel Architektur und Herstellungsprozess exakt aufeinander abstimmen. Unter anderem deshalb gelten Intels 10nm und AMDs (TSMCs) 7nm als äquivalent. Durch die eigene Fertigung kann Intel Architektur und Herstellungsprozess exakt aufeinander abstimmen. Unter anderem deshalb gelten Intels 10nm und AMDs (TSMCs) 7nm als äquivalent.

Intel hält alles in eigenen Händen, was in der Vergangenheit durchaus Vorteile hinsichtlich Prozess- und Anwendungsoptimierung brachte.

Obwohl die Sicherheit extra hervorgehoben wird, ist von den Problemen mit der Schließung der zahlreichen Sicherheitslücken in Intel-Prozessoren im hauseigenen Mitarbeiter-Forum nicht die Rede.

Für AMD ist das ein weiterer Punkt, da die eigenen Prozessoren nur von sehr wenigen Sicherheitslücken betroffen sind und durch Patches im Vergleich zu Intel-CPUs kaum Leistung einbüßen.

Harte Konkurrzenz

Mit dem Memo zollt Intel seinem Erzrivalen AMD Respekt:

"Wir betreten jetzt das neueste Kapitel der längsten Geschäftsrivalität der Technologiebranche. Intel und AMD konkurrieren seit mehr als 50 Jahren um viele der gleichen Chip-Kunden."

Für die Mitarbeiter gäbe es aber dennoch Anlass zu Optimismus, denn bei den Spitzenmodellen der Core-i9-Reihe sieht sich Intel weiterhin vorn.

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