Intels 10nm Sunny Cove-Prozessoren wurden bereits auf der Computex 2019 vorgestellt und befinden sich seither in der Auslieferung an Notebookhersteller.
Laut Intels eigenen Angaben soll die Leistung pro Takt (IPC) deutlich gesteigert worden sein. Angebliche CPU-Z-Benchmarks scheinen dies nun zu bestätigen.
Niedriger Takt, gute Punktzahl
Auch drei Ryzen-3000-Prozessoren sind in diesem Vergleich gelistet. Sie benötigen demnach deutlich höhere Taktraten als die Sunny-Cove-CPUs, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Das gilt gleichzeitig aber auch für ältere Intel-Modelle wie den Core i7 7700K (Kaby Lake), wie die folgende Auswahl einiger Ergebnisse im Single-Core-Test von CPU-Z zeigt.
- Core i9 9900K (5,4 GHz): 660
- Core i7 9700K (5,3 GHz): 650
- Comet Lake (5,2 GHz): 640
- Sunny Cove (3,7 GHz): 639
- Core i7 7700K (5,2 GHz): 633
- Ryzen 7 3800X (4,7 GHz): 635
- Ryzen 5 3600X (4,5 GHz): 609
- Core i7 8700K (4,8 GHz): 575
- Ryzen 7 2700X (4,35 GHz): 488
Ermittelt man daraus das Verhältnis von Punkten zur Taktrate, ergibt sich die folgende Rangliste - in der Sunny Cove mit deutlichem Abstand an der Spitze liegt:
- Sunny Cove: 173
- Ryzen 7 3800X: 135
- Ryzen 5 3600X: 135
- Core i7 9700K: 123
- Comet Lake: 123
- Core i9 9900K: 122
- Core i7 7700K: 122
- Core i7 8700K: 120
- Ryzen 7 2700X: 112
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Intel und AMD mit deutlich mehr IPC
Auf der Keynote zur Computex 2019 stellte Intel mit Ice Lake die ersten Prozessoren der 10. Core-i-Generation vor und lieferte beeindruckende Zahlen - allerdings nur für sehr stromsparende Vierkerner und nicht für Desktop-Modelle, die eventuell mit AMDs Ryzen 3000 konkurrieren könnten.
Die sogenannten Ultra-Low-Voltage(ULV)-CPUs, die speziell für den Einsatz in stromsparenden Notebooks gedacht sind, sollen eine Steigerung der IPC um 18 Prozent erfahren haben und hinsichtlich der Gesamt-Performance die ältere Skylake-Architektur sogar um 40 Prozent übertreffen.
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AMD seinerseits gibt für die am 7. Juli erscheinenden Ryzen-3000-Prozessoren eine IPC-Steigerung von 15 Prozent gegenüber den Vorgänger-Chips (Ryzen 2000) an - der Ryzen 9 3950X hat seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt und gleich mehrere Weltrekorde in 16-Kern-Disziplinen gebrochen.
Darüber hinaus konnten bislang weder Intels noch AMDs Zahlen belegt werden. Ein User des chinesischen Baidu-Forums will nun jedoch Benchmarks mit CPU-Z erstellt haben, die beiden Chip-Herstellern sehr gute Zeugnisse ausstellen.
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Mittlerweile wurde die Seite von Baidu wieder entfernt, Wccftech konnte aber rechtzeitig einen Screenshot ergattern:
Ryzen 3000 vorne dabei
Von den drei gelisteten Ryzen-3000-CPUs schneidet der Ryzen 7 3800X mit 635 Punkten bei 4,7 GHz auf einem Kern (Single Thread) am besten ab. Insgesamt reihen sich die 7nm-Chips zwar im Mittelfeld ein, die Ergebnisse liegen von der Spitze an aber sehr nahe beieinander.
Der Ryzen 5 3600X schafft 609 Punkte und taktet mit 4,5 GHz. Im Vergleich mit dem Ryzen 7 2700X würde das einen klaren IPC-Sprung bedeuten - denn der kommt mit nicht weit entfernten 4,35 GHz nur auf deutlich geringere 488 Punkte.
Die Taktfrequenzen liegen bei allen drei Zen-2-Prozessoren höher als der nominelle Boost-Takt. Der Grund dafür liegt in AMDs Precision Boost Overdrive, das zusätzlich nochmal 100 bis 200 MHz liefern kann.
Dabei wird auf so vielen Kernen (eines Chips) wie möglich der maximale Takt umgesetzt - CPU-Z misst neben der Multicore-Performance explizit die Ergebnisse eines Threads (Screenshot).
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Gewaltiger Leistungssprung?
Intels Core i7 1065G7 (Sunny Cove) liegt mit 639 Punkten knapp vor dem Ryzen 7 3800X (635 Punkte) - und das mit vergleichsweise niedrigen 3.700 MHz. Die unmittelbaren Konkurrenten takten mit mindestens um 1.000 MHz mehr.
Stimmen diese angeblichen Benchmark-Ergebnisse, würde Intel mit Ice Lake nicht nur ein gewaltiger IPC-Sprung gegenüber den eigenen Prozessoren gelingen, sondern auch gegenüber Ryzen 3000, die ihrerseits schon mit einem ordentlichen Performance-Plus beworben werden.
Sollten damit aber nur eher niedrige Taktraten unterhalb von 4,0 GHz realisierbar sein, würde das diesen Leistungssprung ein Stück weit relativieren- an der Spitze stehen schließlich immer noch aktuelle Intel-Modelle mit besonders hohen Taktraten.
10nm-Desktop-CPUs fehlen weiterhin
Intels 10-nm-CPUs samt neuer Architektur scheinen also durchaus spürbare Fortschritte erzielen zu können, aber wo bleiben die Desktop-CPUs angesichts des bevorstehenden Verkaufsstarts von Ryzen 3000 am 7. Juli 2019?
Intels 10-nm-Prozess scheint nach wie vor nicht geeignet, um Desktop-CPUs mit mehr als vier Kernen und hohem Takt ab 4,0 GHz zu fertigen - echte Ryzen 3000-Konkurrenz von Intel für Desktop-PCs könnte eventuell sogar erst 2022 kommen.
Intel Desktop-CPUs in 10nm nicht vor 2022?
Davor soll es noch zwei mal neue CPU-Reihen auf Basis der bereits längere Zeit genutzten 14nm-Fertigung geben, genauer gesagt Comet Lake und Rocket Lake.
Dass zumindest von Comet Lake keine große IPC-Steigerung zu erwarten ist, deutet ein Vorab-Modell mit acht Kernen in den CPU-Z-Benchmarks an: Es erzielt zwar 640 Punkte, taktet dabei aber sehr hoch mit 5.200 MHz.
Bei all dem ist aber zu bedenken, dass es sich um nicht bestätigte Benchmark-Ergebnisse in einem synthetischen Test handelt, die teils von frühen Engineering Samples stammen sollen.
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