Intels 10-Nanometer-Prozessoren - »Wir waren zu aggressiv«

Die Probleme mit der Umstellung der Produktion neuer Intel-Prozessoren auf 10-Nanometer-Strukturen sind laut Finanzchef Robert Swan hausgemacht. Man sei zu aggressiv gewesen.

Intel wollte einen zu großen Schritt - und hat Jahre bei der 10-nm-Produktion verloren. Intel wollte einen zu großen Schritt - und hat Jahre bei der 10-nm-Produktion verloren.

Auf einer Konferenz hat sich der stellvertretende CEO und Finanzchef von Intel, Robert Swan, laut Sweclockers offen über die Probleme bei der Produktion von Prozessoren mit 10-Nanometer-Strukturen geäußert. Demnach war die Entwicklung früherer Schritte nicht so herausfordernd gewesen wie gedacht, sodass sich Intel bei der Skalierung auf 10 Nanometer für eine aggressive Vorgehensweise entschieden habe, die ungefähr dem Doppelten dessen entspreche, was bei Mitbewerbern üblich sei.

Intel habe versucht, einen Grand Slam zu erzielen, während die Konkurrenz wohl mit soliden Einzelschritten zufrieden gewesen sei. »Wir waren zu aggressiv«, so Swan, aber das wisse man nun erst beim Rückblick. Alles habe länger gedauert, aber nun denke er, dass alles richtig eingestellt sei.

Man mache Fortschritte und sei nun auf dem richtigen Weg. Allerdings bedeutet das immer noch, dass die ersten wirklichen 10-Nanometer-Prozessoren und die entsprechenden PCs erst für das Weihnachtsgeschäft 2019 bereitstehen werden.

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Gleichzeitig muss Intel noch ein Jahr mit 14-Nanometer-Produkten überbrücken. Auch die aktuellen Lieferprobleme liegen daran, dass die Produktionsmengen an 10-Nanometer-Chips, mit denen Intel gerechnet habe, nicht vorhanden sind. Die vorgenommenen Investitionen in die 14-nm-Herstellung werden die Probleme laut Swan nicht ganz lösen. Es sei also wichtig, wie man mehr Leistung aus der bestehenden Produktion herausholen könne.

Inzwischen sieht sich Intel aber starker Konkurrenz gegenüber, wie auch Bloomberg berichtet. Investoren machen sich Sorgen, dass beispielsweise der Auftragshersteller TSMC Intel den Rang ablaufen könne. Außerdem könnten wichtige Kunden nun ihre eigenen Server-Chips entwerfen, bei TSMC produzieren lassen und weniger zu Intel-CPUs greifen. Das habe es noch nie gegeben. Auch bei AMD ist man mit TSMC sehr zufrieden. Die Entscheidung, auf eigene Fabriken zu verzichten, sei eine der besten gewesen, die AMD getroffen habe, so CEO Lisa Su.

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