»Wir wollten immer eine größere Geschichte« - Left 4 Dead 2-Vater Chet Faliszek im Gespräch

Wir haben in Berlin mit dem Valve-Autor und Left 4 Dead-Schöpfer Chet Faliszek über die Fortsetzung Left 4 Dead 2, KI-Begleiter und die Mod-Community gesprochen.

Chet Faliszek ist Autor beim Spieleentwickler Valve Software und hat sich vor Left 4 Dead 2 schon die Figuren und Geschichte des Vorgängers Left 4 Dead ausgedacht. Außerdem war er auch am Skript von anderen Valve-Spielen wie Half-Life 2: Episode 1 und 2 sowie Portal beteiligt. Im Interview auf einem Presse-Event im Tiefenbunker in Berlin spricht Chet mit GameStar über neue und alte Helden, doofe Spieler und die Unterstützung von Mod-Machern.

Chet Faliszek posiert mit der aktuellen GameStar-Ausgabe. Chet Faliszek posiert mit der aktuellen GameStar-Ausgabe.

GameStar: Was bekommen Spieler geboten, wenn sie Left 4 Dead 2 kaufen?

Chet Faliszek: Sie bekommen fünf Kampagnen die von Savannah im Bundesstaat Georgia bis nach New Orleans spielen. Es ist also eine zusammenhängende Geschichte in der vier neue Überlebende mitspielen. Die haben neue Waffen. In der deutschen Version haben wir sogar fünf Originalwaffen aus Counter-Strike, man kann also Zombies mit seinen Lieblingsknarren aus CS abknallen. Außerdem haben wir auch Nahkampfwaffen eingebaut, die Spieler können also eine Axt, ein Brecheisen, eine Bratpfanne oder sogar eine Kettensäge verwenden. Als Feinde haben wir außerdem drei neue Spezial-Infizierte: den Charger, den Spitter und den Jockey. Die kann man im Versus- und Scavenge-Modus auch selbst spielen. Zusätzlich gibt’s auch noch die »uncommon common«, also Zombies in Seuchenschutzanzügen oder Infizierte mit Kevlar-Panzer die man nur von hinten angreifen kann. Auf jeder Karte gibt es also andere Herausforderungen und alle Kampagnen sind grundverschieden. Die Kampagnen können alle außerdem nicht nur im Koop- sondern auch im Versus gespielt werden, es gibt wieder den bereits bekannten Survival-Modus und wir haben auch den neuen Scavenge-Modus für flotte Mehrspieler-Duelle dazugepackt.

GameStar: Bisher habt ihr ja vier von den fünf Kampagnen enthüllt: The Parish (Die Gemeinde), Swamp Fever (Sumpffieber), Dark Carnival (Dunkler Karneval) und Hard Rain (Sturmflut). Kannst du schon etwas zu Dead Center (Infektionszentrum) – sofern die Gerüchte wahr sind – verraten?

CF: Sorry, leider darf ich noch nichts zu Dead Center verraten.

GameStar: Wie du schon erwähnt hast, gibt es in Left 4 Dead 2 vier neue Überlebende. Was ist mit Louis, Zoey, Francis und Bill aus Left 4 Dead 1? Sind sie tot?

CF: Nein, NOCH sind sie nicht tot. Noch. (lacht) Nein, sie sind nicht tot. Wir werden später noch herausfinden was aus ihnen geworden ist. Wir haben sie auf jeden Fall nicht vergessen. Wir hatten schon immer die Vision einer größeren Geschichte. Also zunächst schaffen wir die Rahmenbedingungen und lassen sie dann alle in dieser Welt leben. Es [Left 4 Dead 1; Anm. d. Red.] war also nur eine Etappe ihrer Reise, sie sind immer noch da draußen unterwegs.

GameStar: Viele Spieler waren unzufrieden mit der Bot-KI in Left 4 Dead. So konnten die KI-Begleiter keine Molotov-Cocktails oder Rohrbomben werfen. Habt ihr die KI in Left 4 Dead 2 verbessert?

CF: Wir haben viele Verbesserungen an der Bot-KI vorgenommen. Die Bots passen sich der jeweiligen Situation jetzt noch besser an. Wir lassen sie aber immer noch keine Molotovs und Rohrbomben werfen, weil dieser Spaß dem Spieler vorbehalten sein soll. Wir wollen nicht, dass die Spieler sich denken »Alter, jetzt hat mir der blöde Bot die Rohrbombe weggeschnappt! Ich wollte so gern diese Rohrbombe haben und sie werfen«. Wenn man mit Bots spielt sollte man sich als der Gruppenführer fühlen. Der Spieler sollte also die besonderen Sachen machen und die Bots unterstützen ihn dabei. Und mal ehrlich: Die Bots spielen immer noch besser als eine Menge Leute die man online trifft – auch wenn es natürlich lustiger ist mit echten Menschen zu spielen.

Blut an den Wänden ist gar nicht nötig, für Hilfe genügt eine E-Mail an Chet. Blut an den Wänden ist gar nicht nötig, für Hilfe genügt eine E-Mail an Chet.

GameStar: Die letzte Frage kommt aus der Mod-Community. Du hattest in einem früheren Interview gesagt, dass es sehr einfach ist Mods für Left 4 Dead in Left 4 Dead 2 zu importieren. Habt ihr da schon einen genauen Ablaufplan?

CF: Zunächst mal werden wir die neuen »L4D2 Authoring Tools« zum Verkaufsstart des Spiels veröffentlichen. Danach werden wir alle Fragen von Moddern per Mail beantworten. Die Jungs von Dead before Dawn und ich mailen zum Beispiel ständig hin und her. Außerdem werden wir der kompletten Community mit dem Wechsel helfen. Wir werden zum Beispiel Anleitungen zu neuen Features veröffentlichen. Ich habe schon mit mehreren Leuten gesprochen, alle sind sehr gespannt darauf. Wir haben aber noch nichts vorab an die Modder herausgegeben. Sobald das Spiel im Laden steht, werden wir anfangen Zeug speziell für die Mod-Community anzubieten. Aber jeder in der Community weiß, dass wir unser bestes geben um sie zu unterstützen. Wenn du also ein Mod-Macher bist und eine Frage hast oder Hilfe brauchst, schick mir einfach eine E-Mail.

GameStar: Vielen Dank für das Interview!
CF: Immer wieder gerne!

Weitere Eindrücke vom Presse-Event sehen Sie demnächst in einem Video. Außerdem haben auch die Kollegen von L4D-News.de Bilder und Eindrücke vom Event gesammelt.

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