Kenji Inafune hat kürzlich sein Beschäftigungsverhältnis beim japanischen Publisher und Entwickler Capcom beendet um ein »unabhängiger Künstler« zu werden. Zum Abschied übt Inafune aber noch mal harsche Kritik an seinem ehemaligen Arbeitgeber und der japanischen Spielebranche. So zahlt es sich dem Macher von Mega Man und Dead Risingzufolge derzeit nicht aus, fleißig zu sein und hart zu arbeiten. Das geht aus einem von NeoGAF übersetzten Interview der japanischen Website 4Gamer.net hervor.
Inafune: »Es ist wie ein kommunistischer Staat. Wer hart arbeitet, ist selbst schuld. Nicht hart zu arbeiten wird immer vorteilhafter. Aber kommt das nicht der Spieleentwicklung in die Quere? Man kann einfach keine guten Spiele machen, wenn man es ruhig angehen lässt«.
Auch Inafune selbst hat es mal »ruhiger angehen lassen«, trotzdem aber immer am Ende des Monats seinen Gehaltsscheck bekommen. »Egal wie spät man kommt, gar nicht zur Arbeit erscheint oder wie mies das Spiel ist, das man gemacht hat – der nächste Lohnscheck ist trotzdem garantiert«.
Das sei aber nicht nur bei Capcom so, auch in der restlichen japanischen Spieleindustrie würde so gearbeitet. Anders soll es laut Inafune im Westen zugehen. Dort würden Studios noch »das Ziel haben einen Hit zu entwickeln, das Unternehmen wachsen zu lassen, einen Börsengang zu wagen und viel Geld zu verdienen« und so »dem amerikanischen Traum« zu folgen. Zuletzt hatte Inafune mit dem kanadischen Studio Blue Castle Games an Dead Rising 2 gearbeitet.
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