Wird es nun ein Musical oder nicht?
Diese Frage beschäftigte in den vergangenen Jahren viele Fans, wenn es um Joker 2 ging, das Sequel zum etwas anderen DC-Film aus dem Jahr 2019 mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle.
Aber: Wird Joker 2 nun gut oder nicht?
Das ist die viel wichtigere Frage! Die gute Nachricht: Wir haben gleich beide Antworten für euch parat. Wirklich berauschend sieht es aber nicht für den Film aus.
Kein großer Spaß
Kommen wir direkt zum Punkt: Joker 2 kommt bei Filmkritikern weltweit nicht gut weg. Auf Metacritic haben sich zum Zeitpunkt dieses Artikels bereits 23 Reviews angehäuft und die zeichnen kein gutes Bild, was sich in einem enttäuschenden Metascore von nur 54 Punkten niederschlägt. Auch auf dem Aggregator Rotten Tomatoes sieht es mit mauen 61 Prozent nicht viel besser aus.
Was wird gelobt? Positiv hervorgehoben werden fast durch die Bank weg die schauspielerischen und musikalischen Leistungen von Joaquin Phoenix und Lady Gaga. Außerdem kommen die Musical-Abschnitte gut weg. Ja, da habt ihr eure erste Antwort: Joker 2 ist offenbar doch mehr Musical, als bislang angenommen.
Was wird kritisiert? Leider scheint es bei einigen handwerklichen Aspekten zu hapern. So seien das Pacing, die erzählte Geschichte und die Regiearbeit im Allgemeinen nicht besonders gut. Regisseur Todd Phillips bekommt in vielen Kritiken einen Satz heiße Ohren.
Filmstarts (Wertung: 3,5/5 Punkten)
Todd Phillips hat bis zu 200 Millionen Dollar für ein Depri-Musical verballert. Ohne spektakuläre Action-Einschübe werden die Geschehnisse des ersten Teils größtenteils einfach noch mal neu vor Gericht verhandelt. Auch die eingestreuten Duette zwischen Joaquin Phoenix und Lady Gaga kommen ohne größeren choreografischen Aufwand daher. Zwei Stunden lang wartet man also gebannt auf den großen Knall, aber die Revolution ist abgesagt – und gerade das ist der beste Gag des Franchise. Wenn hier alle Erwartungen an den Film (speziell von Fans des ersten Teils) radikal unterlaufen werden, dann hätte zumindest der Joker mit Sicherheit seine helle Freude an diesem gewaltigen „FUCK YOU!“ gehabt. Jetzt bleibt abzuwarten, wie es wohl dem Publikum ergeht.
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Slashfilm (Wertung: 80 Punkte)
Der Film wirkt bemerkenswert ehrlich und authentisch und beweist einmal mehr, dass es nichts zu lachen gibt, wenn man eine so beliebte Figur ernst nimmt.
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Empire (Wertung: 80 Punkte)
Die süßeste und betörendste musikalische Romanze, die es zwischen zwei mörderischen Psychopathen geben kann. Die verrückte Herangehensweise wird nicht allen Comic-Fans gefallen, aber sie findet eine seltsame, tragische Hoffnung, die ihr eigen ist.
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Screen Rant (Wertung: 70 Punkte)
Joker: Folie à Deux ist nicht immer ganz durchdacht. Das ist der Grund, warum schon das Original oft falsch verstanden wurde. Dieser Film ist voll von handwerklicher Qualität, Darbietungen und Bildern. Es gibt hier viel zu schätzen, vor allem visuell, und ich habe meine Zeit mit ihm genossen. Aber ich würde empfehlen, nicht viel mehr als das zu verlangen.
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The Guardian (Wertung: 60 Punkte)
Obwohl er am Ende genauso schrill, mühsam und oft auch langweilig ist wie der erste Film, gibt es eine Verbesserung.
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IGN (Wertung: 50 Punkte)
Das Schlimmste an Joker: Folie à Deux ist das nicht ausgeschöpfte Potenzial. Es beginnt mit dem Versprechen einer neuen Herangehensweise an den Joker und Harley Quinn, indem sie in eine Welt versetzt werden, in der das Gegenteil von Grausamkeit eine musikalische Romanze ist. Leider verzettelt sich die DC-Fortsetzung in einer langatmigen Gerichtssaga, die nicht nur die schillernde Lady Gaga vom Rampenlicht fernhält, sondern den Film ganz auf seinen eigenen Vorgänger zentriert, ohne etwas Neues zu tun oder zu sagen.
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The Hollywood Reporter (Wertung: 50 Punkte)
Lady Gaga ist eine unwiderstehliche, lebhafte Präsenz, die den Unterschied zwischen Zuneigung und Besessenheit aufzeigt, während sie Arthur auf liebenswerte Weise einen Schuss Freude und Hoffnung gibt, der ihn auf dem Weg zum Gericht When You're Smiling singen lässt. Ihre musikalischen Nummern, sowohl Duette als auch Soli, haben eine Lebendigkeit, die der oft düstere Film dringend braucht.
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Variety (Wertung: 50 Punkte)
Joker: Folie à Deux mag ehrgeizig und oberflächlich gesehen unerhört sein, aber im Grunde genommen ist es eine übermäßig vorsichtige Fortsetzung.
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Collider (Wertung: 40 Punkte)
Selbst während der musikalischen Fantasienummern, die sich von der Gesamtästhetik des Films abheben, ist Phillips nicht in der Lage, den für das Genre erforderlichen Glanz zu verbreiten, der die Persönlichkeit des Jokers sicherlich ergänzen würde.
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Vanity Fair (Wertung: 30 Punkte)
Jenseits seiner Grenzen passiert sehr wenig, was den Film auf ein verkrampftes Psychodrama reduziert. Er ist erschreckend langweilig, ein sinnloses Prozedere, das sein Publikum zu verachten scheint.
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Werden die schlechten Reviews zum Problem?
Keine guten Vorzeichen also, mit denen Joker 2 am 3. Oktober 2024 in den deutschen Kinos anläuft. Doch ein Blick in die Vergangenheit könnte den ins Schwitzen geratenen Verantwortlichen bei Warner Bros. doch noch Hoffnung machen: Der erste Joker schnitt mit einem Metascore von 59 nur wenig besser ab, wurde aber ein echter Publikumsliebling und spielte weltweit über eine Milliarde US-Dollar ein.
Viel Geld, dass auch Joker 2 dringend benötigt. Denn die Produktionskosten des Sequels sollen sich auf über 200 Millionen US-Dollar belaufen, wofür ein nicht geringer Anteil für die Gagen von Phoenix und Lady Gaga draufgegangen sein dürfte.
Eine grobe Faustregel besagt, dass Hollywood-Filme rund das Zweieinhalbfache ihres Produktionsbudgets einspielen müssen, um alle angefallenen Kosten wie das Marketing zu decken.
Sollten die kursierenden Zahlen zutreffen, müsste Joker 2 also die 500-Millionen-Marke knacken, um am Ende schwarze Zahlen zu schreiben. Wie der Vorgänger beweist, ist das trotz schlechter Kritiken möglich - helfen werden sie bei diesem ambitionierten Ziel aber definitiv nicht.
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