Fazit: Just Cause 4 im Test - Zündet der Open-World-Krawall ein viertes Mal?

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Fazit der Redaktion

Stephan Freundorfer
@LordKritisch

Trotz wachsender Genre-Konkurrenz ist für Avalanches rebellischen Radaubruder immer noch Platz in der offenen Welt: Kein Sandbox-Actiontitel zelebriert genussvoller die Zerstörung, in keinem geht es so gutgelaunt und gnadenlos Heerscharen gegnerischer Schergen an den Kragen. Teil vier der Just-Cause-Reihe macht da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat, legt aber noch ein bisschen drauf: Die Story ist einigermaßen sinnvoll und wird flott erzählt, die Extremwettereffekte sind teilweise schick und atmosphärisch, die neuen modifizierbaren Hakenfunktionen erlauben stundenlanges Herumalbern mit den unterschiedlichsten Objekten und der bemitleidenswerten KI. Die Welt ist groß, ihre Regeln sind klar, und sie funktioniert vor allem die meiste Zeit so, wie es die Logik des Spiels vorsieht.

Warum überstrahlt Just Cause 4 dann trotzdem nicht deutlich seinen Vorgänger? Optisch ist das Ganze arg durchwachsen - die Natur ist hübsch und die Weitsicht auf die simulierte Welt beim Fallschirmspringen beeindruckend, die Anlagen bei näherer Betrachtung aber eher einfach gehalten und gleichförmig. Wirklich schlimm sind die an sich gut geschauspielerten Cutscenes mit ihren grobschlächtigen Texturen, seltsamen Farben und gruseligen Gesichtern. Ebenfalls schwach ist das Leveldesign bei den Eroberungsmissionen, die nun mal genauso viel (oder sogar mehr) Zeit in Anspruch nehmen als die Story. Hier hätten sich die Designer gerne ein bisschen mehr einfallen lassen können als Terminals hacken, Sicherungen abschalten und Generatoren hochjagen. Dennoch: Auch Just Cause 4 wird nichts daran ändern, dass ich ein Fan von Rico und seiner robusten Vorgehensweise bin.

Michael Herold
@michiherold

Just Cause 4 ist alles andere als ein perfektes Spiel. Gerade die technischen und optischen Schwächen wie die oftmals matschigen Texturen oder das dauerhafte Kantenflimmern hat mich beim Spielen immer wieder furchtbar genervt. Aber trotzdem wiegt der Spaß, den ich mit Rico Rodriguez und seinem Greifhaken hatte, die meisten Unzulänglichkeiten weitestgehend auf.

So unrealistisch es auch sein mag, es fühlt sich einfach super an, mehrere Kilometer am Stück mit meinem Wing-Suit knapp zehn Meter über dem Erdboden durch Solis zu sausen, ohne auch nur einmal bremsen oder gar anhalten zu müssen. In solchen Momenten erinnert mich Rico geradezu an Spider-Man und das ist nur ein Aspekt der Coolness des Hauptcharakters von Just Cause 4.

Genau wie das Spiel mag auch Rico Rodriguez nicht makellos sein, aber wenn ich ein Auge zudrücke, ist er trotzdem ein supercooler Held, dem ich seine Rolle als Ein-Mann-Armee voll abkaufe. Und so ist Just Cause für mich ein spielbarer B-Movie aus den 1990ern mit haufenweise Ballereien und Explosionen, nur eben mit Rico Rodriguez statt mit Dolph Lundgren oder Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle.

4 von 5

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