Auf den ersten Blick erinnert King Arthur 2an Rome: Total War: Römische Legionen marschieren in Schlachtformation vor den Toren Epiakons auf, weiter hinten spannen Bogenschützen ihre Bögen, und die Kavallerie beschützt die Flanken. Doch Moment, die Feinde sind keine schottischen Pikten, sondern sehen irgendwie … komisch aus.
Riesige, glutrote Drachen breiten ihre Schwingen aus, verbrutzeln unsere Vorhut und werden von mächtigen Käferviechern flankiert, die an die Bugs aus Starship Trooperserinnern. Und am Horizont zieht ein fliegender Dämonenschwarm herauf – wo zur Hölle sind wir denn hier gelandet?! Im Rollenspiel-Strategietitel King Arthur 2, den uns der Entwickler Neocore nun erstmals präsentiert hat, und der spielerisch tatsächlich an Total War erinnert.
Römer, Arthus-Saga, Drachen – alles in einen Topf
King Arthur 2 mixt wild historische Realität mit Fantasy-Fiktion sowie römischer und keltischer Mythologie. So übernehmen wir vor der gut 50stündigen Hauptkampagne im Prolog die Rolle des Feldherren Septimus Sulla, der mit seinen Armeen den Hadrians-Wall halten soll.
Die Situation ist kritisch, König Arthur schwer verwundet, der heilige Gral vernichtet und die Ritter der Tafelrunde zerstritten. Das Reich droht zu zerbrechen, die römischen Truppen sind in Britannia umzingelt: Vom Osten drängen die Vikinger, im Norden die Pikten und im westlichen Wales fallen Drachen ein. Es gibt viel zu tun, und wir starten auf einer liebevoll gestalteten Karte, wo Flüsse sich durchs Land schlängeln und Gebirge als natürliche Mauern dienen. Genau wie in Total War nehmen wir auf der Übersichtskarte rundenbasiert Städte ein, verschieben Armeen und bauen die Infrastruktur unserer Ländereien aus: Felder und Betriebe sorgen für die Nahrungsversorgung; Gilden bilden Meuchelmörder aus, die mal eben eine feindliche Armee um ihren General erleichtern.
Truppen dürfen allerdings in den Wintermonaten ausgehoben werden, das erfordert genau wie im Vorgänger viel taktische Planung. Neuerungen gibt’s aber auch, nämlich echte Quests: Mal bittet der Sohn einer feindlichen Familie um Obdacht weil die ihn töten will. Nun für eine Kiste Gold lässt sich über vieles reden. Dann steht die Frage im Raum, ob ein kleines Dorf es wert ist eine Legion zu entsenden um Sie zu retten? Oder sollen die Truppen für die nächste große Schlacht lieber auf wenige Tagesmärsche zusammenbleiben? Das sind strategische Entscheidungen, die Auswirkung auf Ihr Ansehen haben.
Engel links, Teufel rechts
Engelsgleiche Regenten schützen ihr Volk, senken Steuern und halten den Krieg fern. Böse Despoten sind aber möglicherweise erfolgreicher, weil mehr Steuern größere Armeen ermöglichen und Aufklärung oder gar Gleichberechtigung sind ja eh Teufelszeug. Hinterher verwehren die Schergen noch den Kriegsdienst und wollen so etwas wie Demokratie!
Oder gar Religionsfreiheit, ein Privileg das natürlich seiner Exzellenz obliegt: Sind Sie ein ehrfürchtiger Diener Gottes oder beten Sie die alten römischen Gottheiten an? Die einen ziehen eher christliche Herrscher als Verbündete an, die anderen konservative Kräfte. Das Ränkespiel lässt sich natürlich auch mit der guten, alten arrangieren Heirat in die gewünschte Richtung lenken. Diplomatie oder Krieg, gebrochenes Tochterherz oder Tod auf dem Schlachtfeld – so lauten auch in King Arthur 2 die Fragen aller Fragen.
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