Kingdoms of Amalur: Reckoning im Test - Fable Age: Darksiders

Schnell, aber taktisch. Brutal, aber trotzdem knuddelig. Das actionlastige Rollenspiel Kingdoms of Amalur kreuzt Fable mit Dragon Age und Darksiders – was aber nur teilweise funktioniert. Die PC-Version im Test.

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Was für eine Welt, dieses Fantasyreich Amalur. Eine Welt, in der knollnasige Waldgeister Eichelhüllen als Helme tragen und in der selbstverliebte Lichtelfen hochtrabende Reden schwingen. Eine Welt, in der erwachsene Themen über Rache und Verrat genauso Platz finden wie knuddelig Liebliches, das vor Zuckersüße geradezu an den Zähnen schmerzt.

Blöd nur, dass wir eigentlich tot sind. Oder es zumindest sein sollten. Denn zu Beginn des actionlastigen Rollenspiels mit dem sperrigen Namen Kingdoms of Amalur: Reckoning(zu Deutsch »Königreiche von Amalur: Die Abrechnung«) schieben zwei Gnome unseren vermeintlich leblosen Körper auf einem wackligen Holzwagen Richtung Leichenkammer. »Erstaunlich, wie intakt der noch ist«, staunt das eine Hutzelmännchen noch, gleich darauf finden wir uns im Charakter-Editor wieder. Dort entscheiden wir uns neben dem Aussehen unseres Recken auch für eine von vier Rassen, jede mit eigenen Vorteilen.

Die Almani erinnern an die rauen Soldaten Gondors aus Der Herr der Ringe und sind besonders gute Schmiede. Die Varani erzielen als Piraten günstigere Preise beim Handeln und knacken ruckzuck Schlösser. Die Ljósálfar kennen sich als Lichtelfen mit Kräuterheilkunde und Alchemie aus, während die Dunkelelfen Dokalfar am liebsten lautlos meucheln.

Letztlich ist die Rassenwahl und der damit jeweils verbundene Bonus aber nur zu Beginn von Relevanz. Wer will, der kann sich im Laufe des Abenteuers immer wieder neu erfinden, gegen einen Obolus alle Talente an den Nagel hängen und so bereits verbrauchte Erfahrungspunkte komplett neu verteilen. Überhaupt lässt uns Reckoning stets alle Freiheiten, das Spiel so zu meistern, wie wir wollen.

Kingdoms of Amalur: Reckoning - Screenshots ansehen

EA Origin:
Wie bei fast jedem Spiel von Electronic Arts üblich, müssen Sie Kingdoms of Amalur: Reckoning über die umstrittene Online-Plattform EA Origin aktivieren. Der Vorteil: Zum Spielen wird die DVD nicht benötigt, und Sie können das Programm auf beliebig vielen Rechnern installieren. Da Reckoning aber an Origin gebunden wird, ist ein Weiterverkauf unmöglich.

Der Auftakt: (Un)toter Held

Sieht spektakulärer aus als es ist. Die Belagerung von Mel Senshir soll sich wie Helms Klamm anfühlen, tut es aber nicht. Sieht spektakulärer aus als es ist. Die Belagerung von Mel Senshir soll sich wie Helms Klamm anfühlen, tut es aber nicht.

Na gut, wir sind zu Beginn von Kingdoms of Amalur: Reckoning gar nicht tot. Oder zumindest nicht ganz oder nur so halb.

Jedenfalls hat dieses ganze Halbtotsein mit dem geheimnisvollen Stein des Lebens zu tun, auf den wir aber aus Rücksicht auf die Handlung nicht all zu genau eingehen wollen.

Reden wir doch lieber über die namensgebenden Königreiche von Amalur: Die Tuatha Deohn, einst friedliche Dunkelelfen, überziehen Amalur mit Tod und Verderben, schon zehn Jahre kämpfen die Gnome, Menschen und Lichtelfen gegen den übermächtigen Feind.

Und nur wir (klar!) können durch eine besondere Begabung das Schicksal der Welt ändern und die Völker retten. Also auf in den Kampf!

Die Kämpfe: actionlastig, aber taktisch

Das Spielgefühl von Reckoning ist schnell und zackig, ein bisschen wie im Actionhit Darksiders. Stürmt ein riesiger Troll mit Breitaxt auf uns zu, weichen wir per Rollmanöver aus, feuern währenddessen ein paar Pfeile ab, verwirren das Vieh mit schnellen Positionswechseln, stechen zu, ziehen uns wieder zurück und lassen Magie sprechen.

Praktisch: Bei größeren Kämpfen fährt die Kamera sanft zurück. Praktisch: Bei größeren Kämpfen fährt die Kamera sanft zurück.

Mit Tastenkürzeln aktivieren wir zudem Spezialfähigkeiten, die sich zwar immer wieder aufladen müssen, sich aber klasse kombinieren lassen.

Da pusten wir eine Gegnerhorde erst durch eine Schockwelle aus den Stiefeln, schießen dann messerscharfe Stacheln hinterher und geben der verdutzten Truppe schließlich mit einem Kometenhagel den Rest.

So schnetzeln wir uns durch Steintrolle, grünhäutige Oger, Kobolde, flatternde Feen, mächtige Drachen oder sechsköpfige Hydren, die uns abwechselnd vergiften, mit Elektroschocks grillen oder dem Nachwuchs zum Fraß vorwerfen wollen. Das ist so launig, wie es klingt, denn die Kämpfe sehen durch schicke Animationen und Effekte nicht nur cool aus, sie spielen sich auch gleichermaßen actionreich wie taktisch.

Allerdings hat die PC-Steuerung so ihre Tücken. Während Seitwärtsrollen, Schildblocks und die Auswahl der Spezialtalente mit einem Gamepad sehr gut von der Hand gehen, verknoten sich vor allem Einsteiger an der für PCs klassischen Kombination aus Maus und Tastatur schnell die Finger.

Das Inventar fällt sogar noch fummeliger aus als das von Skyrim. Das Inventar fällt sogar noch fummeliger aus als das von Skyrim.

Zwar lässt sich die Steuerung frei konfigurieren, man merkt Reckoning aber trotzdem an allen Ecken und Enden an, dass es auf Gamepads ausgelegt ist.

Insbesondere das in hässliche Register unterteilte Inventar toppt sogar das in der Hinsicht fummelige Skyrim. So ploppen genretypische Vergleichsstatistiken nicht automatisch auf, sondern müssen über die rechte Maustaste erst angewählt und dann aktiviert werden. Und die Icons für Waffen und Rüstungsteile fallen derart groß aus, dass wir bereits mühsam hoch- und runterscrollen müssen, wenn wir mehr als fünf Teile mit uns herumschleppen.

Dafür haben wir dank der präzisen Maus weit mehr Kontrolle über die Kamera, als das auf der Xbox 360 und Playstation 3 der Fall ist. Ein vor allem in den zahlreichen Kämpfen elementarer Vorteil gegenüber den Konsolen.

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