Seite 2: Anthem - Day-One-Patch reduziert lange Ladezeiten teils deutlich

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Ursprünglicher Artikel

Eigentlich sollte hier unser Javelin stehen. Ist Anthem auf einer HDD installiert, kann es nach dem Ende eine Mission aber schon mal einen Moment lang dauern, bis er geladen ist. Eigentlich sollte hier unser Javelin stehen. Ist Anthem auf einer HDD installiert, kann es nach dem Ende eine Mission aber schon mal einen Moment lang dauern, bis er geladen ist.

Update, 19.02.2019: Der Lead Producer Michael Gamble hat sich in verschiedenen Beiträgen auf Twitter zu den Verbesserungen des Day-One-Patches geäußert. Demnach enthält der Patch auch »Optimierungen für 5400/7200 rpm und/oder fragementierte Festplatten«. Von Verbesserungen der Ladezeiten mit SSDs oder einer Reduzierung der Menge der Ladebildschirme ist dagegen nicht die Rede - zumindest bislang.

Bereits vor dem allgemeinen Release von Anthem am 22. Februar macht das Spiel unter anderem aufgrund der vergleichsweise langen Ladezeiten negativ von sich reden. Auch uns haben sie immer wieder aus dem Spielfluss gerissen, deshalb schauen wir sie uns an dieser Stelle mal etwas genauer an.

Ein generelles Problem von Anthem besteht bereits in der Häufigkeit, in der wir mit Ladebildschirmen konfrontiert sind. Nach dem Start des Spiels und dem dazu nötigen Verbinden mit den Servern müssen wir zunächst das Startgebiet laden, um eine Mission beginnen zu können. Spielen wir öffentlich, dauert das Laden der Mission allein durch die zwangsläufig nötige Spielersuche länger.

Bewegen wir uns dann innerhalb der Mission nicht schnell genug mit, kommt es auch dort zu einem Ladebildschirm, der uns wieder an die Position der anderen Spieler befördert. Das Beenden der Mission für die Anzeige der Missionsergebnisse zieht ebenfalls einen Ladebildschirm nach sich. Und wenn es dann von den Ergebnissen aus wieder ins Startgebiet zur Wahl einer neuen Mission zurück geht, bekommen wir nochmal einen Ladebalken zu Gesicht.

Ladezeiten in Anthem: HDD vs. SSD

Dass eine SSD mit schnellem Flash-Speicher dabei hilft, die Ladezeiten zu reduzieren, ist nichts Neues. Auch auf Anthem trifft das zu - mit Blick auf unseren Vergleich einer Crucial MX500 (1,0 TByte SSD) mit einer etwas älteren Toshiba DT01ACA (1,0 TByte HDD) sogar sehr deutlich.

» Auch interessant: M.2-SSD mit NVMe gegen SATA3 - Unterschiedliche SSDs und HDDs im Vergleich

Bereits der Start des Spiels an sich dauert mit der HDD etwa 30 Sekunden länger. Noch gravierender sind die Unterschiede beim Laden des Startgebiets und beim Laden einer Mission: Während die SSD in etwa einer halben Minute fertig ist, müssen wir mit der HDD über zwei Minuten warten:

Anthem Ladezeiten
(privates Spiel)

SSD
(Crucial MX500)

HDD
(Toshiba DT01ACA)

Spielstart

ca. 50 Sekunden

ca. 80 Sekunden

Erstes Laden des Startgebiets

ca. 25 Sekunden

ca. 125 Sekunden

Erstes Laden einer Mission

ca. 35 Sekunden

ca. 150 Sekunden

Diese Werte sind auf der Detailstufe »Ultra« mit einem Core i7 8700K, 16,0 GByte RAM (DDR4-2933) und Nvidias Geforce RTX 2080 entstanden. Auch die CPU und der Speicher können die Ladezeit beeinflussen, das Speichermedium hat in der Regal aber den deutlich größeren Einfluss.

Die Wahl der Detailstufe verändert die Ladezeit mit der SSD dagegen praktisch gar nicht. Anders sieht es mit der HDD aus: Das Laden der Mission fällt auf der niedrigsten Detailstufe im Vergleich zu »Ultra« immerhin um etwa 30 Sekunden kürzer aus, darunter leidet die Optik des Spiels aber sichtbar.

Das Warten auf die anderen

Spielersuche : In öffentlichen Partien nimmt einerseits die Suche nach Spielern eine gewisse Zeit ein, andererseits steigt auch die Dauer, in der wir den anschließenden Ladebildschrim betrachten. Spielersuche
In öffentlichen Partien nimmt einerseits die Suche nach Spielern eine gewisse Zeit ein, andererseits steigt auch die Dauer, in der wir den anschließenden Ladebildschrim betrachten.

Es empfiehlt sich also dringend, Anthem auf einer SSD zu installieren, was zugegebenermaßen keine große Überraschung ist. Es kann allerdings auch mit einer SSD zu deutlich längeren Ladezeiten kommen, wenn ihr ein öffentliches Spiel startet.

Ein Faktor ist dabei die Spielersuche, die mal mehr, mal weniger Zeit in Anspruch nimmt (Werte von etwa 30 Sekunden sind unserer Erfahrung nach nicht ungewöhnlich). Aber auch das anschließende Laden der Mission dauert länger, wenn andere Spieler mit variierender (langsamerer) Hardware als zusätzlicher Faktor hinzukommen.

Während die Ladezeit sowohl mit der HDD als auch mit der SSD in einer privaten Session stets weitgehend identisch ausfällt, steigt sie in öffentlichen Partien unterschiedlich stark an, wie die folgende Übersicht zeigt.

Missionsladezeit
(»Ultra«)

SSD
privates Spiel

SSD
öffentliches Spiel

HDD
privates Spiel

HDD
öffentliches Spiel

1. Testlauf

32,4 Sekunden

40,2 Sekunden

150,3 Sekunden

204,5 Sekunden

2. Testlauf

32,8 Sekunden

97,5 Sekunden

151,4 Sekunden

193,4 Sekunden

3. Testlauf

32,6 Sekunden

57,7 Sekunden

150,4 Sekunden

195,6 Sekunden

Dass die Schwankungen beim öffentlichen Spiel mit der HDD geringer sind, dürfte daran liegen, dass wir in diesem Fall vermutlich das schwächste Glied darstellen. Unsere Mitspieler sind nach dem Laden zwar schon unterwegs, das Spiel wartet mit dem Start also nicht immer darauf, dass alle die Mission komplett geladen haben. Auf die Ladezeit kann es aber dennoch großen Einfluss haben, ob wir eine private oder eine öffentliche Session starten.

Erschwerend hinzu kommen die eingangs angesprochenen, immer wieder zwischendurch entstehenden Ladezeiten. Ein Spieler aus dem Reddit-Forum zu Anthem gibt sogar an, dass bei einer Spieldauer von etwa zwei Stunden insgesamt über 600 GByte an Daten gelesen wurden.

Das Lesen von Daten stellt zwar keine Gefahr für die Lebensdauer von SSDs dar. Dennoch scheint Anthem zu wenig sinnvollen Gebrauch von den deutlich schnelleren Speicherbereichen in Form des Arbeitsspeichers und des VRAMs der Grafikkarte zu machen.

Die wenigen »Tipps« und Maßnahmen gegen die langen Ladezeiten in Anthem bestehen also wenig überraschen im Installieren des Spiels auf einer SSD, dem Ausweichen auf den privaten Modus und - zumindest im Falle einer HDD - im Reduzieren der Detailstufe. Wünschenswerter wären allerdings Optimierungen der Entwickler in Sachen Ladezeiten - Potenzial dafür sollte unserer Einschätzung nach einiges vorhanden sein.

Entfernen wir uns zu weit von unseren Mitspielern, werden wir automatisch zu ihnen teleportiert - allerdings erst nach dem Betrachten eines Ladebildschirms. Entfernen wir uns zu weit von unseren Mitspielern, werden wir automatisch zu ihnen teleportiert - allerdings erst nach dem Betrachten eines Ladebildschirms.

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