Ist Lost Ark ein echtes MMORPG?

Was für ein Spiel wird Lost Ark? Diablo-Konkurrent oder doch ein richtiges MMORPG? Wir erklären, was euch bei Quests, Dungeons und Loot erwartet.

Immer wieder wurde Lost Ark als der potenzielle Diablo-Killer bezeichnet. Doch viele von euch stellen sich immer noch die Frage: Ist Lost Ark nun ein waschechtes Action-Rollenspiel? Oder sieht es nur auf den ersten Blick so aus und ist in Wirklichkeit ein richtiges MMORPG?

So viel MMORPG steckt in Lost Ark

Wer das erste Mal Gameplay von Lost Ark sieht, wird wohl tatsächlich unweigerlich an Action-RPGs wie Diablo 3 oder Path of Exile denken müssen. In der Iso-Perspektive häckseln, zaubern und ballern sich die Helden hier per Mausklick durch ganze Monsterhorden, wie man es aus altbekannten Genrevertretern schon gewohnt ist. Allerdings hören die Gemeinsamkeiten hier auch fast schon auf.

Story und Quests

Das Kampfsystem, das wir euch in unserem Info-Hub zu Lost Ark ausgiebig erklären, erinnert noch sehr stark an Action-RPGs. Doch spätestens nach dem Tutorial werden die Unterschiede deutlich. Während ihr in Diablo und Co. hauptsächlich Gegnerhorden niedermetzelt und Quests dabei im Vorbeigehen erledigt, erinnert Lost Ark hingegen eher an ein klassisches »Theme Park MMO«.

Konkret bedeutet das, dass euch Quests durch die verschiedenen Gebiete leiten. So bekommt ihr etwa in einem Dorf den Auftrag, eine verlorene Expedition zu suchen. Habt ihr sie gefunden, versorgen euch die dortigen Soldaten mit neuen Aufträgen.

Außerdem sind nicht alle Quests gleich spannend: MMO-typisch gibt es zahlreiche Fleißaufgaben, bei denen ihr nur von A nach B lauft und mit NPCs quatschen oder irgendwas einsammeln müsst.

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Dungeons & Schlachtzüge

Wer schon mal World of Warcraft gespielt hat, weiß, dass am Ende eines Quest-Gebiets oft ein Ausflug in einen Dungeon wartet. Und auch bei Lost Ark erwarten euch regelmäßig Dungeons, denn das Spiel legt einen starken Fokus auf Gruppenspiel.

Neben den Dungeons kommen außerdem Weltenbosse und Raids auf euch zu, in denen ihr mit eurer Gruppe Jagd auf besonders mächtige Bossmonster macht. In den Schlachtzügen verfolgt ihr beispielsweise einen mächtigen Feind durch eine Instanz. Mehrmals müsst ihr diesen besiegen, zwischen den Gefechten zieht er sich verletzt zurück - sowas kennt man auch schon aus den Monster-Hunter-Spielen.

Die Guardian Raids erinnern an typische MMO-Schlachtzüge: Dicke Endgegner und viele AOE-Effekte, denen ihr ausweichen müsst. Die Guardian Raids erinnern an typische MMO-Schlachtzüge: Dicke Endgegner und viele AOE-Effekte, denen ihr ausweichen müsst.

Loot & Ausrüstung

Ein weiterer großer Unterscheid zu Diablo und Path of Exile ist die Art und Weise, wie ihr an euren Loot und neue Items kommt. In Action-Rollenspielen gibt's meist unterschiedliche Wege, um an bessere Ausrüstung zu gelangen. In Diablo 2 habt ihr Bosse in Baal- und Mephisto-Runs abgefarmt, in Diablo 3 rennt ihr durch Greater Rifts und in Path of Exile warten die Endgame-Maps.

Auch Lost Ark bietet mit seinen zahlreichen Endgame-Aktivitäten wie (Chaos-)Dungeons und Raids viele Möglichkeiten, um an neue Gegenstände zu gelangen. Allerdings müssen sich die Entwickler immer wieder gegen Pay2Win-Vorwürfe verteidigen; Amazon will deswegen den Shop von Lost Ark für den EU-Release umbauen.

Der große Unterschied: Während ihr in reinen Action-Rollenspielen euren Loot hauptsächlich von erledigten Gegner bekommt, stammen die Gear Upgrades in Lost Ark meist aus dedizierten Belohnungen, etwa fürs Abschließen von Quests oder für das beenden eines Dungeons. Getötete Gegner lassen deutlich weniger brauchbare Ausrüstung fallen, die ihr direkt anziehen könnt.

Auch unterscheiden sich die Items selbst: In PoE und Diablo warten viele Unique- und Set-Items, die teilweise komplett neue Spielstile eröffnen und Fähigkeiten mit neuen Effekten versehen. In Lost Ark fällt das Ganze in den meisten Fällen deutlich simpler aus: Zwar gibt es auch hier Sets, dessen Boni liefern aber hauptsächlich bessere Werte wie mehr Schaden, Leben oder kritische Trefferchance.

Fazit: Mehr MMO als Diablo

Zwar orientiert sich das grundlegende Gameplay von Lost Ark stark an Hack-and-Slays wie Diablo, aber die meisten Systeme stammen aus der Welt der (Asia-)MMORPGs. Dazu muss man bedenken, dass in Lost Ark auch noch viele weitere kleine MMO-Features wie Housing, Berufe und Auktionshäuser stecken.

Unterm Strich kann man also sagen: Ja, Lost Ark ist ein richtiges MMORPG und in vielerlei Hinsicht näher an World of Warcraft als an Diablo. Dennoch könnte sich ein Blick für alle lohnen, die gerade auf Diablo 4 oder Path of Exile 2 warten.

In unserem Info-Hub findet ihr übrigens noch viel mehr Infos zu Lost Ark, seinen Klassen und der in diesem Monat startenden Beta.

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