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Marvel Heroes - Test-Video zum F2P-Diablo-Klon.
Der grüne Kobold tobt mal wieder durch New York, und weit und breit ist kein Spiderman in Sicht - denn unter fünfzehn Euro Echtgeld-Ladenpreis rückt der Netzschwinger nicht aus. Aber andere Helden sind da, und zwar zur Genüge: Wir in der Rolle von Blitzmutantin Storm, fünf Hawkeyes, immerhin dreimal das Ding und sogar der Donnergott Thor, der sich großmütig schon für zehn Euro die Ehre gibt. Alleine könnten wir den Lebensbalken des Kobolds kaum ankratzen, aber zu zehnt haben wir ihn in fünf Minuten zu Staub geprügelt. »Das hat sich gelohnt!«, frohlockt Thor, wirft den Götterhammer Mjölnir achtlos hinter sich und klaubt einen neuen Götterhammer Mjölnir aus den Ruinen des Schlachtfelds. »Der hier gibt mir plus drei auf meinen Blitzschlag!« Ein ganz normaler Tag im Marvel-Universum? Naja, zumindest im Free2Play-Actionrollenspiel Marvel Heroes.
Das Bezahlmodell
Marvel Heroes kann nur online gespielt werden. Das komplette Spiel ist kostenlos zugänglich, der Echtgeldshop bietet zusätzliche Helden und kosmetische Kostüme (beide kostenlos auffindbar, aber höchst selten), Kisten-Stauraum sowie Erfahrungs- und Beuteschübe.
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Schurkenjagd Online
Das lässt sich am besten als Diablo mit Superhelden beschreiben, am Ruder sitzt mit David Brevik einer der Erfinder der Teufelshatz. So prügeln wir uns aus der Draufsicht durch Horden von Straßenschlägern, Ninjas und Terroristen, knöpfen ihnen Beute ab und sammeln Erfahrung. Diesmal aber im Rahmen eines Online-Rollenspiels: In öffentlichen Gebieten begegnen wir an jeder Straßenecke anderen Spielern und schalten Feinde zusammen aus. Geteilter Spaß ist aber nicht immer doppelter Spaß - wenn wir etwa als Storm völlig ohne Erklärung einer ganzen Gruppe anderer Spieler mit derselben Heldin über den Weg laufen, schlägt das doch aufs Superheldengefühl. Weniger problematisch sind die Instanzen, durch die wir uns alleine oder mit bis zu vier Kameraden kämpfen.
Und warum machen wir das alles? Weil Blechwissenschaftler Doctor Doom einen Haufen Superschurken aus dem Gefängnis befreit hat. Im Laufe von acht Kapiteln geben sich die verschiedensten Berühmtheiten der Marvel-Unterwelt die Klinke in die Hand, und wir schicken sie einen nach dem anderen auf die Bretter. Viel Zeit mit einem Feind verbringen wir nie, dadurch kann auch keiner von ihnen so recht glänzen - das sorgt zwar für jede Menge Bosskämpfe, aber nicht gerade für eine spannende Handlung. Die deutsche Übersetzung tut dem Spiel auch keinen Gefallen: Während einige Sprecher in Ordnung gehen, stolpern wir immer wieder über unmotivierte Dialoge, Fehler oder sogar Überrreste von englischem Text.
Superheld für Geld
Einundzwanzig Superhelden warten in Marvel Heroes auf ihren Einsatz, die meisten von ihnen müssen lange warten: Vor Spielbeginn suchen wir uns genau einen von fünf Einstiegsrecken aus, zur Wahl steht größtenteils eher die B-Prominenz des Marvel-Universums. Den Rest müssen wir mit den passenden Heldenmarken freischalten, die genau wie sonstige Ausrüstung zufällig von besiegten Gegnern fallen gelassen werden - und obendrein so selten sind, dass uns im Laufe des Tests keine einzige untergekommen ist.
Lediglich zweimal während der Kampagne erhalten wir als Questbelohnung einen weiteren der fünf Starthelden, auch zufällig. Wir hatten Pech und haben beide Male denselben bekommen, nämlich Daredevil. Die zweite Marke müssen wir nicht in die Tonne kloppen, wir können damit die ultimative Fähigkeit des Helden aufleveln, aber eine größere Auswahl an Spielfiguren wäre uns doch lieber gewesen. Wer seinen Lieblingshelden nicht unter den Anfangsfiguren findet, hat nur verschwindend geringe Chancen, ihn auf absehbare Zeit freizuschalten. Hier kommt der Echtgeldshop ins Spiel, die Preise reichen von ca. vier Euro für Black Widow bis hin zu exorbitanten fünfzehn Euro für Iron Man.
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