Eine der tollsten Eigenschaften der Mass Effect-Spiele ist, dass Sie Mass Effect 2 (und später auch Mass Effect 3) mit dem von Ihnen im ersten Teil entworfenen Helden spielen können. Ähnliches gab’s zwar auch schon früher, etwa bei den Baldur’s Gate-Titeln, jedoch ohne große Auswirkungen auf die Story. Anders beim neuesten Spross aus dem Hause Bioware.
Mass Effect 2 ist zwar auch so schon ein herausragendes Rollenspiel, in dem Sie alle naselang auf außergewöhnliche Figuren treffen und große Momente erleben, aber das Spiel wird noch mal um den Faktor X besser, wenn Sie das mit Ihrem Commander Shepard des ersten Teils tun. Denn in Mass Effect getroffene Entscheidungen haben tatsächlich Auswirkungen auf die Handlung von Mass Effect 2.
So funktioniert es:
Um Ihren Commander zu integrieren, müssen Sie das externe Konfigurationsmenü von Mass Effect 2 starten (siehe Bild) und dort den Pfad der alten Speicherstände angeben.
Dann starten Sie das Spiel und wählen im entsprechenden Bildschirm die Option »Charakter importieren«. Mass Effect 2 bietet Ihnen dabei übrigens alle Charaktere an, mit denen Sie den ersten Teil beendet haben. Bald darauf erscheint auch schon Ihr Commander Shepard auf dem Bildschirm.
Sehr gut: Sie dürfen die in Mass Effect gewählte Charakterklasse Ihres Helden weiterführen oder sich eine neue aussuchen, also beispielsweise aus einem vormaligen Soldaten (Waffenexperte) einen Techniker machen, der Drohnen ausschickt oder Roboter manipulieren kann. So oder so verlieren Sie aber alle im ersten Mass Effect trainierten Talente, auch weil die im Nachfolger deutlich weniger geworden sind.
So fühlt es sich an:
Mass Effect 2 ist, wie schon erwähnt, randvoll mit außergewöhnlichen Momenten. Einen der tollsten werden aber wirklich nur die erleben, die mit dem Charakter aus dem ersten Teil ins neue Abenteuer starten.
Es ist der Moment, in dem das Aussehen Ihres Shepards an die neue Grafik angepasst wird. Spannung! Sieht er/sie noch so aus, wie ich ihn/sie gebaut habe? Ist das wirklich noch mein Shepard? Wir können Entwarnung geben. Es wird Ihrer sein, mit großer oder kleiner Nase, mit blauen oder braunen Augen, mit all den feinen Ecken und Kanten, die Sie ihm damals verpasst haben. Nur eben an die stark verbesserte Engine angeglichen. Toll! Dazu mehr auf Seite 2 im Special »Mass Effect vs. Mass Effect 2«.
Erinnern Sie sich noch an die Asari-Wissenschaftlerin Rana Thanoptis, die Sie in Mass Effect tief unten in den Laboren auf Virmire getroffen haben? Wie sind Sie mit der Dame umgesprungen? Haben Sie sie laufen lassen oder sie für ihr Treiben bestraft?
Ihr damaliges Handeln ist für die Hauptstory von Mass Effect 2 völlig irrelevant, für Ihr Spielerlebnis jedoch alles andere als belanglos. Denn wenn Sie die skrupellose Forscherin nicht in die ewigen Jagdgründe der Asari geschickt haben, dann treffen Sie eine geläuterte Rana Thanoptis in den Ruinen von Korlus wieder, wo die Frau versucht, alte Fehler auszubügeln.
An dieser und vielen anderen sowie oft bedeutend wichtigeren Stellen weckt Mass Effect 2 immer und immer wieder Erinnerungen an alte Erlebnisse. Sie springen gedanklich zurück in die von Ihnen gestaltete Vergangenheit, die Auswirkung auf die Gegenwart hat. Auf diese Art schafft Bioware nicht nur ein glaubwürdigeres Universum, sondern auch eine deutlich intensivere Bindung zu Ihrem Helden, als es Spiele für gewöhnlich können.
» Weiter auf Seite 2: Was tun, wenn die Speicherstände fehlen und ein guter Rat an Sie.
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