Seite 4: Medal of Honor - Leserstimmen zur Taliban-Kontroverse

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Der Medienvergleich

von: K.L.R.G.

Irgendwie ist der Vergleich mit Filmen und anderen Medien ausnahmsweise kein Totschlagargument. Bei der hiesigen Diskussion zu dem Thema würde mich eines interessieren: Gibt es einen Film aus westlichen Regionen, der mehr oder minder Pro-Taliban ist? Ich weiß, es wird in diesem Spiel nur im Multiplayer vorkommen, aber grundsätzlich frage ich mich, ob es wirklich Filme gibt, die sich sowas trauen. Ein Film der quasi die Sicht eines Taliban zeigt und ihm für Morde an Soldaten wie Unschuldigen wirklich ein Motiv gibt? Diese Menschen, so sehr ich ihre Taten auch verachte, haben schließlich ein Motiv für ihre Tat und ich kenne keinen Film, der so etwas als Thema aufnimmt?

Natürlich ist es bei MoH nur der Multiplayer, wo es mehr auf Mechanik als irgendein Detail wie Fraktion, Hintergrundgeschichte etc. ankommt. Dennoch fällt mir kein Film ein, bei dem man wirklich Pro-Taliban ist ... ich nehme an, dass ein Film, der diesen Standpunkt vertreten würde, genauso verachtet würde. Von daher finde ich schon Verständnis für die Seiten, die sich beschweren, denn wie gesagt, das Totschlagargument anderer Medien gibt es in diesem Fall vielleicht gar nicht. Und ob der Singleplayer das Thema angemessen behandeln wird, muss sich erst mal zeigen.

von: chips2150

Der Vergleich mit Büchern, Filmen oder den Nachrichten zieht hier meiner Ansicht nach nicht. Nachrichten berichten über "Fakten", Reportagen und Bücher setzen sich kritisch mit der Thematik auseinander, Filme entstehen meist erst nach dem Konflikt oder heben die unglaubliche Brutalität des Geschehens hervor (wie z.B. "The Hurt Locker").

Selbst wenn Medal of Honor den Anspruch hätte, den Spieler mit dem Konflikt vertraut zu machen und auf die tatsächliche Dramatik hinzuweisen, wäre das in diesem Falle eine arge Gratwanderung, die mit großer Wahrscheinlichkeit den falschen Effekt haben wird (man erinnere sich an das Flughafen-Level bei MW2).

Ein fiktiver Konflikt mit zumindest teilweise abstrahierten Parteien wäre in solch einem interaktiven Milieu, in dem der Spieler durch eigenes Handeln die Story vorantreibt, die weniger problematische Alternative gewesen. Von der Perspektive aus kann ich den Protest verstehen.

von: Dabra

Und heute noch sterben Menschen in Japan an den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung in Hiroshima und Nagasaki. Und trotzdem ballerte sich jeder zweite Computerspieler durch mehrere Dutzend Weltkriegs-Shooter.

Und heute noch sterben Menschen im Vietnam an den Spätfolgen des Einsatzes von Agent Orange durch die Amerikaner. Und trotzdem ballert man sich bedenkenlos durch den Vietnamkrieg.
Alles ohne irgendwelche Einwände seitens der Politik!

Ziemlich dürftige Statements von der Politik. Ob ich jetzt Matt Damon in Green Zone durch den Irak ballern sehe oder in Medal of Honor eine Rolle in einem aktuellen Konflikt einnehme, ist mir Jacke wie Hose.
/fordert Gleichstellung von Computerspielen mit anderen Medien.

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