92 Prozent auf Steam: Einer meiner Lieblings-Shooter hat keinen großen Namen

Wer 7 Euro übrig hat, bekommt mit Singularity einen zu Unrecht unterschätzten Shooter auf Steam, dessen Kampagne kriminell kurz, aber auch richtig cool ist.

Sieht auf diesem Bild aus wie Call of Duty, ist aber mit Singularity ein Shooter, der aus verschiedenen Gründen für Peter bis heute außergewöhnlich ist. Sieht auf diesem Bild aus wie Call of Duty, ist aber mit Singularity ein Shooter, der aus verschiedenen Gründen für Peter bis heute außergewöhnlich ist.

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Wenn ich ganz ehrlich bin, war dieses Spiel nichts Besonderes. Es ist das Äquivalent eines B-Movies, ein bisschen trashig, ein bisschen von der Stange. Massenware. Selbst die Grafik war bei der Veröffentlichung 2010 schon keine große Sache mehr. Inzwischen erinnert sich außer mir wohl kaum noch jemand daran. Und doch ...

Wenn ich heute auf Steam nach Singularity suche und den durchweg begeisterten Tonfall der 4.309 User-Wertungen (92 Prozent davon positiv) sehe, dann fällt mir wieder ein, warum dieser Shooter bis heute eine so treue Fangemeinde hat - und warum ich mich dazu zähle. Denn Singularity gehört einer vom Aussterben bedrohten Spezies an, die nur noch mehr schlecht als recht von AA-Titel wie Evil West am Leben gehalten wird.

Neugierig geworden? Dann scheut euch als erstes diesen zeitlosen Singularity-Trailer an:

Der Rendertrailer zu Singularity sieht noch heute klasse aus Video starten 2:01 Der Rendertrailer zu Singularity sieht noch heute klasse aus

Peter Bathge
Peter Bathge

Peter hat Shooter einmal geliebt - als sie noch nicht ausschließlich auf vermeintlich endlosen Multiplayer-Spielspaß ausgerichtet waren. Abgefahrene Szenarios wie bei No One Lives Forever oder BioShock, Spannung in der Metro-Serie oder tolle Lizenzumsetzungen wie bei Star Trek: Voyager - Elite Force haben ihn für das Genre begeistert. Dass es heutzutage so wenig Nachschub für seinen ganz speziellen Geschmack gibt, macht ihn traurig. Neue Shooter spielt er deswegen fast gar nicht mehr.

Story über alles

Entwickler Raven Software (Bobby Kotick habe sie in ihrer aktuellen Funktion als CoD-Map-Bauer selig) erzählt mit Singularity zwar eine Trash-Story, aber das macht Raven Software grandios! Mit stimmungsvoll-gruseligem Beginn (als US-Soldat soll ich auf einer russischen Insel nach Überbleibseln verrückter Experimente suchen), Zwischensequenzen (ich reise zurück in die Zeit und verändere unabsichtlich den Lauf der Geschichte) und Tonaufnahmen (von Wissenschaftlern, die ihre fragwürdigen Menschenversuche schildern und unvermeidlich von ihren eigenen Kreationen attackiert werden).

Ich bin schon nach wenigen Minuten voll drin im Spiel und will wissen, wie es weiter geht. Was folgt, ist der abenteuerliche Versuch, die Geschichte zu korrigieren, indem ich Vertretern eines erstarkten Sowjet-Regimes tonnenweise Blei in die Körper puste. Wie bei jeder Zeitreise-Story bin ich selbst natürlich das größte Hindernis und heiliger Fluxkompensator, wie abgöttisch liebe ich diese Art von Erzählungen!

Science-Fiction und Zeitreisen - es gibt nur wenige Shooter, die in eine ähnliche Kerbe schlagen wie Singularity. Science-Fiction und Zeitreisen - es gibt nur wenige Shooter, die in eine ähnliche Kerbe schlagen wie Singularity.

Besonders schön ist die Tatsache, dass das Thema auch im Gameplay eine wichtige Rolle spielt: Dank eines handlichen Gadgets, das mit dem neuen Wunderstoff Element 99 betrieben wird, kann ich Gegenstände, Umgebungen und Menschen in der Zeit vor- und zurückreisen lassen, was spektakuläre Folgen hat. Klar, die größten Zeitmanipulationen sind streng geskriptet und auch die (einfallsreichen) Rätsel lassen sich immer nur auf einem vorgegebenen Weg lösen.

Aber das verringert weder den Schauwert noch entwertet es die Freiheiten im Kampf, wo ich Gegner nach Belieben einfriere, zu Staub zerfallen lasse oder in Mutanten verwandele, Geschosse postwendend an den Absender zurückschicke oder in Anlehnung an die Gravity Gun aus Half-Life 2 den Feinden Einrichtungsgegenstände an den Kopf werfe.

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