Microsoft sendet gerade sehr unterschiedliche, verwirrende Signale. Zuletzt schloss der Konzern vier Studios. Darunter: Tango Gameworks.
Das japanische Studio hat mit Hi-Fi Rush eines der besten Spiele 2023 veröffentlicht. Eines, das zumindest bei Release zu den wenigen Microsoft-exklusiven Xbox-Titel dieses Jahres gehörte. Eines, das laut Marketing-Vice-President Aaron Greenberg »ein großer Erfolg« war.
»Wir könnten nicht zufriedener sein mit dem, was das Team von Tango Gameworks mit diesem Überraschungs-Release abgeliefert hat«, schrieb Greenberg vor etwas über zwölf Monaten bei X (ehemals Twitter). 2024 hört sich das beim Chef der Xbox Game Studios, Matt Booty, in einer internen Mail folgendermaßen an:
»Tango Gameworks wird ebenfalls geschlossen. Wir sind dankbar für ihre Verdienste für Bethesda und Spieler auf der ganzen Welt.«
Microsoft macht also Schluss, nicht nur mit Tango, sondern auch drei weiteren Bethesda-Studios, darunter Arkane Austin (Redfall, Prey). Doch das unzeremonielle Aus der teils seit über zehn Jahren bestehenden Teams löst bei mir mehr aus als nur Enttäuschung darüber, dass mit Microsoft ein weiterer Publisher massive Stellenstreichungen vornimmt, während gleichzeitig Milliardenprofite eingefahren werden.
Denn für mich stellt Microsofts Entscheidung die komplette Gaming-Strategie des Konzerns in Frage, deckt ein gigantisches Kommunikationsproblem beim Xbox-Hersteller auf und weckt große Zweifel an der Zuverlässigkeit der Firma als Partner. Denn mehr als je zuvor müssen sich Spielestudios einer unsicheren Zukunft stellen - und Spieler um ihre liebsten Serien fürchten.
Der Mensch zählt nichts, nur die Marke
Die Wahrheit ist komplexer, als es zuerst scheint: Microsofts Gaming-Sparte etwa stagniert beim Umsatz, die Hardware-Verkäufe der Xbox sind rückläufig und auch beim Game Pass gehören die Zeiten der immensen Wachstumsraten allen verfügbaren Zahlen zufolge längst ins Reich der Legenden.
Angesichts einer sich seit dem Corona-Hoch verhärtenden Krise der Spielebranche haben die Verantwortlichen nun die Reißleine gezogen - erneut, denn schon im Januar wurde 1.900 Menschen bei Microsoft gekündigt.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.