Seite 2: Might & Magic: Heroes 7 im Test - Im siebten Himmel

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Die besten Missionen der Seriengeschichte

Allein schon die dritte Mission der Zufluchts-Kampagne ist ein Husarenstück an Missionsdesign. Achtung: Wir verraten jetzt einiges aus diesem tollen Einsatz - falls Sie das lieber nicht hören wollen, lesen Sie bitte einfach ab der nächsten Zwischenüberschrift weiter, denn wir können Sie leider nicht blitzdingsen!

Blaue Stunde: In dieser Akademie-Nachtmission sollen wir aufständische Ork-Truppen niederschlagen. Jede der sechs Fraktionen hat eine Kampagne, dazu kommt eine siebte, die wir erst freischalten müssen. Blaue Stunde: In dieser Akademie-Nachtmission sollen wir aufständische Ork-Truppen niederschlagen. Jede der sechs Fraktionen hat eine Kampagne, dazu kommt eine siebte, die wir erst freischalten müssen.

Warnung: der folgende Absatz enthält Spoiler

Sie sind noch da? Sicher? Okay: In dieser Mission müssen wir uns gegen eine absolute Übermacht verteidigen, mit drei Helden und drei Städten. Letztere sind in eine wilde Berglandschaft gebaut, ein Labyrinth aus Straßen und Brücken überspannt Schluchten, es regnet in Strömen, alles ist duster. Um den Feind aufzuhalten, müssen wir a) mit einem Helden eine Brücke gehen immer stärkere Gegnerwellen halten, und b) möglichst viele Brücken zerstören, um den Feind zu verlangsamen.
Doch das ist nur die Ausgangslage, denn im Missionsverlauf kommen neue Situationen dazu. Runde um Runde ziehen wir uns zurück, bauen die Städte aus, reißen Brücken ab, die der Feind aber wieder hochzieht. Genial: Mit fest stationierten Katapulten auf der Abenteurerkarte können wir Lawinen auslösen, um Wege kurzzeitig zu blockieren - der Feind kann das aber auch! Noch genialer: Das passiert nicht einfach per Textfenster, nein, die Geschosse sausen wirklich über die Abenteuerkarte. Am genialsten: Als wir eine unserer Städte gerade ausbauen, wackelt immer ganz kurz der Bildschirm. Wir schauen nochmal hin - und tatsächlich, im Rhythmus der Katapultbrockeneinschläge zittert auch die Stadtansicht mit. Was für ein schönes Detail!

Das Fiese an dieser Mission: Wir haben wirklich das Gefühl, auf der Flucht und den Angreifern rettungslos unterlegen zu sein. Immer weiter rücken sie uns auf die Pelle, ständig schieben wir Panik, die falsche Brücke abzureißen und uns selber den Fluchtweg abzuschneiden - und wir dürfen doch unsere beiden Haupthelden nicht verlieren! Dabei sind uns die Angreifer »tödlich« überlegen, wie uns ein Mouse-Over verrät. Irgendwann, die erste Stadt ist schon verloren, erfahren wir von »Ashas Träne« - ein Artefakt, das wir schon seit Heroes 5 kennen. Blöderweise ist es verbuddelt, und nur wenn wir drei Obelisken finden, wird eine Schatzkarte komplett aufgedeckt. Also müssen wir die drei Dinger suchen, mit Feindarmeen im Nacken, das Artefakt bergen und zu einer Blutschmiede bringen. Und endlich, endlich wendet sich das Blatt: Unsere Hauptstadt bekommt einen schicken Schutzschirm, wir platzieren Ashas Träne und bekommen dicke Boni - mehr Gold pro Tag, mehr Truppennachschub, also wie beim Gral in Heroes 3 und Heroes 4.

Und wir bekommen noch etwas: 500 Shantiri-Titanen schließen sich uns gratis an. Wir schieben die Maus leicht zitternd über die Feindarmee - und die ist nicht mehr »tödlich«, sondern »trivial«. Hasta la vista, Baby! Wir werden vom Gejagten zum Jäger, stellen zwei Runden später den Helden, greifen an und - kriegen tierisch auf die Nase. Warum? Weil wir vor Aufregung übersehen haben, dass die Titanen auch schießen können, und zwar mit grünen Strahlen, die jeden Feindtrupp vaporisieren. Beim zweiten Versuch zerlegen wir den Feind, dass es eine Art ist! Mission gewonnen, Nerven blank. Aber verdammte Axt, was für ein Abenteuer! Und das in einem Rundenstrategiespiel.

Schlachten mit Unreal-Power

Helden können bis Level 30 aufsteigen. Je nach Klasse gibt es zehn verschiedene Skillbäume, nur in einem Teil bringen wir es bis zum Meister. Das Helden-Basteln ist eine Wissenschaft für sich! Helden können bis Level 30 aufsteigen. Je nach Klasse gibt es zehn verschiedene Skillbäume, nur in einem Teil bringen wir es bis zum Meister. Das Helden-Basteln ist eine Wissenschaft für sich!

Bei den toll animierten Kämpfen selbst hat sich hingegen am wenigsten getan. Von der moderneren Optik der Unreal Engine 3 mal abgesehen, spielen die sich nahezu wie im Vorgänger. Was aber mehr als okay ist, denn wegen der 114 verschiedenen Truppentypen, zum Teil mit Spezialfähigkeiten, dazu rund 100 Zauber plus über 120 Heldenskillungen, gibt es eine gefühlte Fantastilliarde Kombinationen, sodass wir genug Abwechslung kriegen. Schade: Die Schlachtfelder selbst werden oft recycelt, standardmäßig bestehen sie aus X mal zehn Quadraten. Nur gelegentlich ist mal ein Hindernis oder eine Engstelle drin, bei einer Belagerung halt Mauer plus Türme, wie seit dem allersten Heroes of Might and Magic. Das kriegt sogar der Free2Play-Ableger Heroes Online besser hin, oder die Verwandten im Geiste King's Bounty und Disciples, denn die haben Fallen, Geschütze und andere taktische Elemente auf ihren Rundenschlachtfeldern.

Schlachtfelder im Vergleich: Heroes 7 Die Schlachtfelder sind seit Heroes 5 arg abwechslungsarm, die toll animierten Truppen und Zauber hingegen echte Hingucker.

Heroes 1 Zum Vergleich: So sahen Belagerungen im allerersten Heroes aus!

Auch die Kampfgeräusche könnten in Might & Magic: Heroes 7 abwechslungsreicher sein, vor allem wenn mehrere Stapel des gleichen Truppentyps ächzen und brüllen, wird's akustisch zu schnell eintopfig. Was man vom tollen Soundtrack hingegen nicht behaupten kann: Der punktet ganz Heroes-mäßig mit stimmungsvoll-flauschigen Klangteppichen, mit Chören und getragenen Abschnitten, die prima zu den Fraktionen passen. Kann man auch ohne zu spielen einfach mal laufen lassen.

Veteranen bevorzugt

Falls Sie noch kein Heroes gespielt haben, sollten Sie sich nicht nur ein bisschen schämen, sondern auch viel Einarbeitungszeit mitbringen. Es gibt nämlich kein Tutorial, Heroes 7 schmeißt Sie einfach ins kalte Wasser. Fangen Sie deshalb am besten mit der Zuflucht-Kampagne an (das ist im »Kriegsrat-Menü« die Engelsdame ganz rechts). Fünf der anderen sechs Feldzüge sind zwar auch direkt spielbar, setzen aber mehr Vorwissen voraus. Vor allem bei den über 120 Heldenskills baut man sich schnell mal einen suboptimalen Recken zusammen. Aber dafür gibt's ja die vier Schwierigkeitsstufen, die Sie zu Beginn jeder Mission ändern und feintunen können, um sich zum Beispiel mehr Ressourcen zu gönnen. Und: Reinknien lohnt sich wirklich - versprochen!

Das sehen unsere sechs Helden in der Taverne übrigens genauso: »Nummer Sieben - du bist einfach der beste von uns. Prost!«

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