Seite 6: MMO Kontrollbesuch 2010 - Was machen eigentlich Vanguard, Anarchy Online & Co?

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Was macht eigentlich ...

Warhammer Online

Es sollte Electronic Arts’ Angriff auf World of Warcraft sein, doch Warhammer Online wurde nur ein Schatten dessen, was versprochen war. Das Spiel entwickelt sich schleppend, hat aber immer noch viele Fans.

Nach dem sehr achtbaren Erfolg von Dark Age of Camelot (GS 01/2002: 87 Punkte) wandten sich die Entwickler von Mythic Entertainment einem größeren Online-Rollenspielprojekt zu: Mit der mächtigen Warhammer-Fantasy-Lizenz im Rücken sollte Warhammer Online 2008 zum neuen Standard bei den PvP-lastigen MMOs werden.

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Abgesehen vom erfolgreichen Guild Warsund dem vor allem in Asien sehr beliebten Lineage 2 sind PvP-Kämpfe in den meisten Online-Rollenspielen eher schmückendes Beiwerk. Stattdessen liegt der Schwerpunkt eher im PvE (»Player versus Environment«), sei es nun im Solo-Modus oder kooperativ in sogenannten Raids. Von daher waren die Voraussetzungen für ein erfolgreiches PvP-Rollenspiel durchaus gegeben. Vor allem, wenn man bedenkt, welche Zugkraft und Fanbasis die Warhammer-Lizenz mit sich bringt und dass mit Electronic Arts ein potenter Geldgeber die Zügel führte.

Warhammer Online sollte eine Welt im Krieg abbilden: Die Armeen der Ordnung gegen die der Zerstörung, Zwerge gegen Orkz, Imperium gegen Chaos, Hochelfen gegen Dunkelelfen. Dieser stetige Kriegszustand sollte für den Spieler fühlbar werden. Dazu baute Mythic das »Realm versus Realm«-Konzept (»Reich gegen Reich«) aus Dark Age of Camelot deutlich aus. Fließend gehen dabei reine PvE-Gebiete in RvR-Bereiche über. In denen können sich Spieler der gegnerischen Fraktion angreifen. Das primäre Ziel ist es aber, gemeinsam mit anderen Spielern der eigenen Fraktion wichtige Schlachtfeldziele oder sogar ganze Festungen einzunehmen und zu halten.

So überzeugend das Konzept von Warhammer Online auch klang, so muss man im Rückblick leider feststellen, dass sich Mythic verhoben hat. Die für 2007 angekündigte Veröffentlichung verschob sich zunächst bis in den Herbst 2008, zeitgleich nahm Mythic drastische Kürzungen am angekündigten Umfang vor, weshalb zunächst insgesamt vier von sechs Hauptstädten sowie vier Charakterklassen der Schere zum Opfer fielen. Dennoch startete Warhammer Online recht erfolgreich mit 1,2 Millionen verkauften Exemplaren und 800.000 registrierten Usern. Die Kritiken der Presse waren positiv (Metacritic-Durchschnitt: 86%), auch GameStar vergab 86 Spielspaßpunkte.

Doch Performance-, Server- und Balance-Probleme sorgten für ein schnelles Abflachen der Begeisterung. Binnen weniger Monate sank die Zahl der Abonnenten auf ca. 300.000. GameStar senkte bei einem Kontrollbesuch die Wertung auf 84 Punkte ab.

Als Konsequenz der Spielerflucht boten Mythic und Electronic Arts den Client fortan kostenlos an und führten einen zeitlich unlimitierten Trial-Account ein. Die weltweite Serverzahl reduzierte sich auf 13, davon nur noch zwei deutschsprachige. Mitte 2010 übernahm das neu formierte Unternehmen Bioware Mythic vom bisherigen Betreiber GOA die europäischen Server und sämtliche Rechte. Zusammen mit den zahlreichen Fixes und Patches konnte so immerhin der Spielerschwund verlangsamt werden, sodass zwischenzeitliche Pläne, das Abo-Modell (wie bei Herr der Ringe Online) auf Free2Play umzustellen, wieder auf Eis liegen.

Titel: Warhammer Online

Entwickler: Mythic Entertainment
Publisher: Electronic Arts
Genre: Fantasy
Erschienen: September 2008
GameStar-Wertung: 86 (GS 06/2007)

Offizielle Website: www.warhammeronline.com

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