Modder bauen erste »Geforce RTX 2080 Ti Super« der Welt

TecLab transplantiert schnellen Videospeicher aus zwei Geforce RTX 2080 Super in eine Geforce RTX 2080 Ti - und hat damit Erfolg.

Durch einen Speichertransfer wird aus der RTX 2080 Ti eine RTX 2080 Ti Super im Eigenbau. (Bildquelle: YouTube/TecLab) Durch einen Speichertransfer wird aus der RTX 2080 Ti eine RTX 2080 Ti Super im Eigenbau. (Bildquelle: YouTube/TecLab)

Nachdem Nvidia im Juli als Antwort auf AMDs Radeon RX 5700 und RX 5700 XT die Super-Reihe brachte, fragten sich viele, ob es auch eine entsprechend aufgebohrte Variante der RTX 2080 Ti geben werde.

Seither kochen die Gerüchte zu einer möglichen RTX 2080 Ti Super immer wieder hoch, auch wenn Nvidia in diesem Leistungsbereich derzeit keine Konkurrenz hat.

Das Overclocking-Team des brasilianischen Youtube-Kanals TechLab hat nun ihre Interpretation einer Geforce RTX 2080 Ti Super Wirklichkeit werden lassen: In einer aufwändigen Prozedur transplantierten die Modder Speicherchips zweier RTX 2080 Super in eine RTX 2080 Ti (via Toms Hardware).

Aus Zwei mach Eins

Die RTX 2080 Ti ist werksseitig mit 11,0 GByte GDDR6-VRAM ausgestattet, der mit effektiv 14,0 GHz taktet (14 Gbps). Die RTX 2080 Super hingegen bietet 8,0 GByte GDDR6 mit einer höheren Taktrate von 16,0 GHz, der im Falle der 2080 Super allerdings auf 15,5 GHz limitiert ist.

Um 11,0 GByte GDDR6-VRAM mit 16 Gbps zu erhalten, hat das TecLab-Team statt Übertaktungsversuchen auf den Speicher zweier RTX 2080 Super zurückgegriffen. In einem Video zeigen die Modder den gesamten Prozess im Detail.

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Ungefährlich ist das Tauschen des Videospeichers allerdings nicht - und auch nicht gerade kostengünstig, bedenkt man den Wert der einzelnen Grafikkarten. Selbst das erfahrene TecLab-Team wusste im Vorfeld nicht, ob die Transplantation überhaupt gelingen oder ob es Kompatibilitätsprobleme geben würde.

Doch langer Rede kurzer Sinn: Es hat funktioniert. Die so geschaffene »RTX 2080 Ti Super« im Eigenbau bootete TecLab zufolge ohne Probleme, selbst eine Anpassung des Videobios war nicht nötig.

Letztlich konnte der VRAM sogar auf auf 2.150 MHz (17,2 GHz effektiv) getrieben werden, was knapp 23 Prozent über der normalen RTX 2080 Ti ohne Overclocking liegt.

Im Superposition Benchmark erzielte die RTX 2080 Ti Super damit 11.460 Punkte. Typischerweise kommt die normale RTX 2080 Ti auf 8.600 bis 9.200 Punkte.

Nvidia könnte noch mehr Leistung bieten

Nvidia GeForce RTX 2080 + 2080 Ti - Video zum Test: 4K-Booster + Raytracing-Seifenblase Video starten 12:47 Nvidia GeForce RTX 2080 & 2080 Ti - Video zum Test: 4K-Booster & Raytracing-Seifenblase

Bei der von TecLabs geschaffenen »RTX 2080 Ti Super« handelt es sich natürlich nur um ein Experiment, wenn auch mit durchaus interessantem Ergebnis.

Sollte sich Nvidia entscheiden, doch noch eine »echte« Geforce RTX 2080 Ti Super zu bringen, könnte diese neben höher taktenden Speichermodulen auch über mehr Recheneinheiten wie ROPs, TMUs, Cuda-, Raytracing- und Tensorkerne verfügen, um noch mehr Leistung zu generieren.

Wirklich nötig hat Nvidia das aber wie eingangs erwähnt mangels Konkurrenz derzeit nicht: AMDs schnellste GPUs, wie beispielsweise die Radeon RX 5700 XT erreichen nicht ganz das Leistungsniveau einer RTX 2070 Super. Schnellere Modelle von AMD werden erst nächstes Jahr erwartet.

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