Wieso Monster Hunter World eigentlich ein SciFi-Spiel ist

Bio-Mechanische Experimente, Supersoldaten und die Apokalypse. Klingt nicht sehr nach Monster Hunter, ist aber Teil von dessen Hintergrundgeschichte.

Die wahre Geschichte von Monster Hunter ist gut versteckt und hat überraschend viel mit Fallout und Co. gemeinsam. Die wahre Geschichte von Monster Hunter ist gut versteckt und hat überraschend viel mit Fallout und Co. gemeinsam.

Großschwerter, Dolche, Rüstungen aus Monsterhaut und knuffige Kätzchen. Monster Hunter World sieht auf dem ersten Blick nach einem typischen Mittelalter-Fantasy-Spiel aus. Selbst Waffen wie eine Charge Blade oder Switch Axe nimmt man da kommentarlos hin.

Doch die haben ihren Ursprung in den SciFi-Aspekten der Geschichte. Denn Monster Hunter spielt nach einer Apokalypse. In den Spielen selbst bekommt man davon jedoch - wenn überhaupt - nur wenig mit. Viele der Informationen stammen aus alten Artwork-Büchern, oder kurzen Texteinträgen der älteren Spiele. Und ja: Es sind auch ein paar Spekulationen auf Basis dieser dabei.

Ist das alles Kanon? Ob sämtliche der hier genannten Informationen wirklich zum Kanon von Monster Hunter gehören ist umstritten. Teilweise gehen sie auf ein Artbook zum aller ersten Monster Hunter zurück und wurden seitdem nie wieder in den Spielen referenziert. Eins ist aber ein Fakt: Sie wurden so einst in offiziellem Material von Capcom genannt und bisher nicht von offizieller Seite aus widerlegt.

Weltkrieg gegen Drachen

Lange vor den Ereignissen der Spiele gab es in der Welt von Monster Hunter eine moderne Zivilisation, die aus den unterschiedlichsten Arten bestand. Unter denen waren auch die Menschen. Deren Technologie soll fortschrittlicher gewesen sein als unsere heutige und ihre Macht war groß.

Sie konnten sich gar die gefährlichen Drachenältesten wie Kushala Daora, gegen die ihr im Spiel kämpft, einfach als Haustiere halten und sie für ihre Zwecke einsetzen. So töteten sie viele dieser, nur um Material für ihre gigantischen Bauten zu erhalten. Andere wiederum trainierten und versklavten sie, um ihre Gebäude zu beschützen.

Zudem hatten sie die Technologie, neue Lebewesen wie die biomechanische »Equal Dragon Weapon« zu erschaffen. Um diese herzustellen, benötigte es 30 ausgewachsene Drachen. Den geflügelten Echsen wurden diese Gott-Spielereien letztendlich zu viel und sie erhoben sich gegen die alte Zivilisation. Was folgte war der große Drachenkrieg. Dessen Ziel war kein anderes, als die komplette Vernichtung dieser Kultur.

Dieser bio-mechanische Drache war das Werk der alten Zivilisation und der Grund für den Großen Drachenkrieg. Dieser bio-mechanische Drache war das Werk der alten Zivilisation und der Grund für den Großen Drachenkrieg.

Rüstungen aus Menschenhaut: Ein Drache namens Fatalis fing an, die Experimente der alten Zivilisation zu kopieren und kurzerhand Menschen in eine Rüstung einzuschmelzen, so wie die Jäger im Spiel Monsterteile für Rüstungen und Waffen nutzen. Er soll den Aufstand angeführt haben.

Und er hatte Erfolg: Die alte Zivilisation wurde vollständig vernichtet und ihre Überbleibsel befanden sich nun wieder auf dem technologischen Stand der Steinzeit. Doch während der weltweiten Kämpfe starben auch viele Drachen.

Neuanfang in der Steinzeit

Damit waren die Menschen den wilden Monstern fortan schutzlos ausgeliefert, bis hunderte von Jahren später einige Wyverians, Humanoide die scheinbar mit den Drachen verwandt sind, begannen, die Monster zu jagen und die verbliebenen Reste der Menscheit aus Mitleid zu beschützen. Einige Menschen begannen ebenso, diesen Berufsweg einzuschlagen und die Jägergilde wurde gegründet, für die ihr auch im Spiel stets Aufträge erfüllt.

Supersoldaten im Monsterkampf: Es gibt zudem eine Erklärung, wie es die Spielercharaktere schaffen, im Alleingang oder kleinen Gruppen gar Drachenältesten zu töten. Denn in Monster Hunter steuert ihr keine einfachen Menschen. In der Lore wird angedeutet, dass es sich bei den Spielern um die Nachkommen von künstlich hergestellten Supersoldaten der alten Zivilisation handelt.

Deswegen jagt ihr: Im Gegensatz zur alten Zivilisation handelt die jetzige Jäger-Gilde viel mehr im Einklang mit der Natur. Monster werden im besten Fall vertrieben oder gefangen. Getötet werden sie nur, wenn sie Siedlungen der Menschen direkt bedrohen. Wilderei wird von der Gilde nicht geduldet.

Elena thematisiert das in ihrer Kolumne, wünscht sich aber, dass Capcom das im Spiel selbst deutlicher zeigt. Viel zu oft fühlt sie sich aktuell schlecht bei der eigentlich spaßigen Jagd, weil sie nur das Leid der Monster im Blick hat. Bleibt abzuwarten, ob und wann Capcom auch etwas mehr von der düsteren Lore ins Spiel integrieren wird. Auch die könnte die Geschichte der Reihe, die aktuell nur eine Nebenrolle spielt, interessanter und vielschichtiger gestalten.

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