Eigentlich steht ein Phönix ja sinnbildlich für Wiederauferstehung. Durch Monster Hunter World: Iceborne bekommt das mystische Federvieh jetzt aber einen Haufen Konkurrenz in Form von frostigen Eisdrachen, schlüpfrigen Schneehaien oder riesigen Elchen, die Baumstämme auf uns werfen.
Das winterliche Addon ergänzt Monster Hunter allerdings nicht nur um 27 neue Monster und zwei neue Gebiete, sondern integriert außerdem mit dem Meisterrang einen komplett neue Schwierigkeitsgrad sowie neue Rüstungen, Angriffs-Kombos und Spiel-Elemente wie die Klammerklaue, die unsere bisherigen Jagdtechniken komplett umkrempeln. Und da haben wir noch nicht vom neuen Leitlande-Endgame, den mächtigeren Palico-Gadgets, unserem Raum zum selbst Einrichten und mehr angefangen.
Wir geben euch einen Überblick zur gewaltigen Inhaltsfülle der Erweiterung, die fast einem Monster Hunter World 2.0 entspricht und klären, wie sich die PC-Version im Vergleich zur Konsolenfassung schlägt, die bereits im August 2018 erschienen ist. Hier im Test erfahrt ihr, ob sich der (Wieder)Einstieg lohnt und wenn ja, für wen.
Einen ersten Blick auf die Monster, Rüstungen und Features von Iceborne könnt ihr in unserer Screenshot-Galerie werfen:
Monster Hunter World: Iceborne - Screenshots zur PC-Version ansehen
Technische Probleme:
Aktuell erntet MHW: Iceborne negative Steam-Reviews und steht damit bei einem ausgeglichenen Score, was technischen Problemen geschuldet ist. Einige Spieler berichten über eine zu hohe CPU-Auslastung, die für Lags und Abstürze sorgt, sowie vereinzelte auch über inkompatible Speicherstände. Wir hatten keine vergleichbaren Schwierigkeiten beim Test, weshalb ihr hier nicht zu den Technik-Problemen findet und wir auch keine Abwertung vorgenommen haben.
Wir untersuchen die Situation aber und haben bei Capcom ein Statement angefragt. Aktuell informieren wir euch regelmäßig über News zu dem Thema und prüfen, ob sich ein separater Technik-Artikel anbietet.
Was steckt in Iceborne?
Eine neue Kampagne
Monster Hunter World: Iceborne bringt noch einmal zwischen 20 und 30 Stunden Story-Inhalte mit - je nachdem, wie viel Zeit ihr euch für Nebenaufträge und Erkunden lasst. Die Geschichte gewinnt aber erneut keinen Innovationspreis und führt euch eher von Jagd zu Jagd. Der Drachenälteste Velkhana taucht plötzlich auf und bringt das empfindliche Ökosystem der neuen Welt durcheinander, weshalb ihr ihm ein Ende setzen wollt. Die epische Inszenierung der Zwischensequenzen überzeugt aber durchaus.
Neue Monster
Iceborne integriert fast 30 neue Monster. Die bringen allesamt eigene Designs, Angriffsmuster, Stärken und Schwächen mit, ebenso wie Rüstungen und Waffenbäume, wenn ihr sie einmal erlegt habt. Der hirschartige Banbaro schleudert uns zum Beispiel Felsen und gar ganze Bäume entgegen oder rammt uns mit seinen gewaltigen Hörnern. Seine Angriffe könne uns sogar einfrieren. Das senkt unsere Ausdauer erheblich. Wer nicht ausweicht und sein Hinterteil angreift, endet schnell als menschliche Eisskulptur.
Allerdings stört uns etwas, dass es sich bei vielen Neulingen nur um Varianten bekannter Monster handelt - so unterscheidet sich Fulgur-Anjanath allein dadurch von Ajanath aus dem Hauptspiel, dass er Blitze statt Feuer auf uns herabregnen lässt. Immerhin sollen komplett neue Bestien wie Rajang in den kommen Wochen und Monaten kostenlos per Update nachgereicht werden.
Der Meisterrang
Der Meisterrang entspricht dem G-Rank aus früheren Serienteilen und bietet die schwerste Herausforderung. Monster sind deutlich stärker, halten mehr aus und bringen neue Angriffsmuster mit - Aggro-Dodo Kulu-Ya-Ku hantiert zum Beispiel mit explosiven Steinen statt nur großen Kieseln. Anfangs kamen uns die Meisterrang-Monster zu leicht vor, gerade weil die passenden Master-Rank-Rüstungen, -Waffen und neuen Gadgets passend kontern. Später wird es aber anspruchsvoller.
Neues Eisgebiet samt Hub
Mit Seliana kommt neben Astera ein weiterer Hub dazu, der vor allem durch Komfort glänzt. Statt auf unterschiedlichen Ebenen findet ihr alle wichtigen Stationen vom Schmied bis hin zur Versammlungsstätte auf einer. Die Raureif-Weite als neues Wintergebiet bemüht sich um Abwechslung, kommt aber trotz Eishöhlen, verschneiter Wälder und heißer Quelle nicht ganz an die Faszination der verschachtelten und vertikalen Hauptspiel-Schauplätze wie den Uralten Wald heran. Zudem muss man permanent Heißgetränke zu sich nehmen, da sonst die eigene Ausdauerleiste herunterschrumpft. Das wird mit der Zeit etwas lästig.
Klammerklaue und Palico-Gadgets:
Die harmlos klingende Klammerklaue macht spielerisch einen großen Unterschied. Ihr haltet euch damit an Monstern fest, fügt ihnen Schaden zu, ändert ihre Laufrichtung oder lasst sie über den Zurückschreckschuss sogar in Wände und Fallen krachen. Hinzu kommen neue Kombo-Angriffe mit dem Werkzeug und allen Waffen.
Die Klaue hat unser eigenes Spielverhalten komplett verändert - wir befinden uns nun die meiste Zeit auf dem Monster. Weil wir nur selten abgeworfen werden, fühlt sich das Kampfgerät so fast ein bisschen zu mächtig an. Ähnlich verhält es sich mit den stärkeren Palico-Gadgets. Haben wir unseren Katzengefährten dabei, darf der uns zum Beispiel per Vitalitätswespen-Bombe sogar wiederbeleben. So fallen wir einmal weniger in Ohnmacht.
Weitere Neuerungen in Iceborne:
- neue Rüstungen und Waffen im Meisterrang
- skalierender Schwierigkeitsgrad für zwei Spieler
- Trupplerritt zum schnellen Überqueren von Karten
- dekorierbarer Raum in Seliana
- Foto-Aufträge
- mächtige Stufe 4 Dekorationen
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