Der Nachfolger von Planetary Annihilation mischt Factorio-Basenbau in seine Mega-Schlachten

Was kommt heraus, wenn Factorio und ein Echtzeitstrategiespiel der Annihilation-Reihe ein Kind bekommen? Industrial Annihilation! Aber es wird euch wohl überfordern, mit voller Absicht.

Dieser Roboter könnte euch als Veteran von Planetary Annihilation bekannt vorkommen, der Nachfolger vertieft die Wirtschaft des Vorgängers deutlich. Dieser Roboter könnte euch als Veteran von Planetary Annihilation bekannt vorkommen, der Nachfolger vertieft die Wirtschaft des Vorgängers deutlich.

Stellt euch vor: Ihr müsst euch in einem Echtzeitstrategie-Titel wirklich Gedanken machen, wie aus den gesammelten Ressourcen letztendlich Einheiten werden. Ihr müsst die Fabriken planen, Transportbänder verlegen und schließlich Hundertschaften herstellen, nur damit diese von gigantischen Titanen zerquetscht, verbrannt oder in Einzelteile zerlegt werden.

Willkommen bei Industrial Annihilation, dem Nachfolger von Planetary Annihilation, dessen Crowdfunding-Kampagne vor kurzem gestartet ist.

Was ist Industrial Annihilation?

Ahnentafel: Die gedankliche Ahnenreihe von Industrial Annihilation enthält namhafte Titel: Supreme Commander, Total Annihilation und zuletzt Planetary Annihilation. Im Kern wird es also ein Echtzeitstrategiespiel mit gigantischen Maßstäben, also Hunderte Einheiten bekämpfen sich auf riesigen Karten.

Derweil könnt ihr das Geschehen entweder aus Bodennähe bis zu hoch oben komplett losgelöst von jeglicher Individualität eurer Truppen erleben, wenn sie nur noch Punkte in einer strategischen Ansicht sind.

Doch dann kam Factorio und sie hatten ein Baby

Industrial Annihilation kombiniert Echtzeitstrategie mit Aufbautaktik wie Factorio Video starten 1:25 Industrial Annihilation kombiniert Echtzeitstrategie mit Aufbautaktik wie Factorio

Denn bei allen bis hierhin erwähnten Titel ist das Wirtschafts- und Logistiksystem zwar klar anders als bei der Command-&-Conquer-Reihe oder auch einem Age of Empires, doch letztendlich im Prinzip identisch: Es entstehen aus einem tendenziell unsichtbaren Haufen an einer oder wenigen Ressourcen Fußsoldaten, Panzer, Mechs, Flugzeuge oder sonst welche Militäreinheiten und Gebäude.

Industrial steht hier mit Absicht! Denn vorgelagert vor eine jede Kampfhandlung müsst ihr in Industrial Annihiliation eine komplexe Basislogistik aus Fabriken und Förderbändern errichten, um am Ende Streitkräfte gewaltigen Ausmaßen - egal ob in Masse und/oder von den Proportionen her - zu kommandieren.

Die Anleihen von Factorio sind klar: Es kommt auf die Rohstoffgewinnung, die Lagerhaltung, Logistik und schließlich eine effiziente Produktion an, um überhaupt genügend Einheiten herstellen zu können.

Das RTS als zweites Spiel im Spiel: Und dann müsst ihr diese im zweiten Hauptpart des Titels, dem klassischen RTS, in die Schlacht schicken und effektiv anführen.

Eine Basis mitsamt der für das Vorbild Factorio charakteristischen Förderbänder. Eine Basis mitsamt der für das Vorbild Factorio charakteristischen Förderbänder.

Moment, das klingt nach Überforderung!

Ja, überfordernd wird es wahrscheinlich auch für viele sein, beide Seiten des Titels allzeit im Auge zu behalten. Deshalb wollen die Entwickler, wie sie Pcgamer gegenüber versprechen, auch stark auf Künstliche Intelligenz setzen. An diese könnt ihr Teile der Kampfhandlungen oder des Basisbaus abgeben, damit ihr euch auf die übrigblieben Parts konzentrieren könnt.

Das soll so weit gehen können, dass ihr entweder die Basis oder die Schlachten auch komplett der KI überlassen könnt, wenn ihr partout nur Annihilation oder eben Industrial spielen wollt. Wie genau das funktionieren soll und welche Beschränkungen es hier gibt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Spannendster Aspekt? Aber es ist wohl kaum zu viel gemutmaßt, dass diese Verteilung von Aufgaben an die KI bei zwei doch schon für sich genommen sehr komplexen, wie detailversessenen Gameplay-Aspekten wohl zu den interessantesten Fragestellungen an Industrial Annhiliation gehören wird.

Singleplayer, Engine, Fraktionen und mehr

Soll es eine Singleplayer-Kampagne geben? Ja, das finale Spiel soll eine enthalten. Und wie es sich liest, klingt es auch nach mehr echter Handlung als der Galaktische-Kriegs-Modus aus Planetary Annihilation.

Welche Engine wird verwendet? Industrial Annihilation wird in der Unreal Engine 5 entwickelt.

Wie lange wird bereits entwickelt? Im Oktober 2023 sind zurückblickend laut dem Entwickler bereits mehr als zwei Jahre auf das Projekt verwendet worden.

Wie viele Fraktionen wird es geben? Zwei: Chaos und Machina. Beide sollen wie üblich im Genre eigene Stärken, Schwächen und Schwerpunkte mitbringen. Nur dass diese sich bei Industrial Annihilation natürlich auch auf die komplexe wirtschaftlich-logistische Ebene erstrecken können.

Kommen Massenvernichtungswaffen vor? Ja, es werden Nuklearwaffen mit einem apokalyptischen Zerstörungspotential versprochen. Wer sich eine Vorstellung machen möchte, worauf die Entwickler hier anspielen: Tsar Bomba.

Wer entwickelt Industrial Annihiliation?

So sah der Vorgänger aus: Planetary Annihilation. So sah der Vorgänger aus: Planetary Annihilation.

Achtung, Verwechslungsgefahr! Die Entwickler firmieren nämlich unter dem Titel: Galactic Annihilation. Und vereinfacht zusammengefasst handelt es ich bei den meisten leitenden Köpfen um Veteranen des Genres, allen voran Entwickler von Supreme Commander und Planetary Annihilation. Aber der Erfahrungsschatz beinhaltet auch Command & Conquer: Generals sowie natürlich Total Annihilation.

Wann kommt der Titel raus?

Einen konkretes Releasedatum haben wir noch nicht, aber die Entwickler streben den Start einer einjährigen Early-Access-Phase auf Steam zwischen Anfang April und Ende Juni 2024 an. Der Titel soll etwa ein Jahr später dann final erscheinen. Der Preis für die EA-Fassung wird knapp 30 Euro betragen, für die Releaseversion dann zehn Euro mehr, also rund 40 Euro.

Mehr Informationen bekommt ihr auch auf der offiziellen Homepage oder der Website der Crowdfunding-Kampagne.

Ist das eine normale Kickstarter-Kampagne? Nein, hier geht es in erster Linie - abseits des Marketings - wirklich darum, Investoren zu finden - auch wenn Millionenbeträge Einzelner nicht das Ziel sind. Das minimale Investment beträgt derzeit zum Beispiel knapp 500 Euro.

Echtzeitstrategie Beyond All Reason: Eine Welle der Zerstörung rollt auf uns zu Video starten 1:15 Echtzeitstrategie Beyond All Reason: Eine Welle der Zerstörung rollt auf uns zu

Im obigen Video zeigen wir euch eine längere Sequenz aus dem Fan-Nachfolger im Geiste von Total Annihilation namens Beyond all Reason. Der Titel ist kostenlos spielbar und hier herunterladbar. Mehr zu dem Hobbyprojekt von extrem engagierten Genrefans lest ihr in dem unten dargebotenen Artikel.

Zudem findet sich dort reichlich Content zu Factorio oder auch zu dem derzeit erwarteten, aber auch bereits heiß diskutierten Stadtplaner-Spiel Cities. Skylines 2. Zum Beispiel nimmt in diesem GameStar-Talk Michael Graf den Titel gemeinsam mit einem Stadtplaner unter die Lupe, also einem echten, der das für Geld macht.

Und? Was sagt ihr zu diesen ersten Informationen zu dem neuen Annihilation-Spiel? Klingt das nach einer guten Idee oder kratzt ihr euch bei dem Gedanken doch eher zweifelnd am Kopf? Welchen Part würdet ihr eher der KI in einem größeren Maße übergeben? Und spielt ihr dieses Untergenre der Echtzeitstrategie überhaupt? Schreibt uns eure Gedanken gerne in die Kommentare!

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