Seite 2: Netflix: 12 Serien-Tipps der GameStar-Redaktion

Weiter mit GameStar Plus

---

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar

Frei von Banner- und Video-Werbung

Einfach online kündbar

Jetzt weiter

Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Die 12 Serien auf Netflix empfiehlt die GameStar-Redaktion

2

Ganze Seite

---

Formula 1: Drive to Survive

Florian Franck: Als kleiner Junge habe ich gerne Formal 1 Rennen geschaut. Das war in etwa zu der Zeit, als Michael Schumacher noch aktiv war und den Titel für Ferrari holte. Die Leidenschaft, Rennen im Fernsehen zu schauen ließ im Laufe der Jahre nach und ich fokussierte mich eher auf Rennspiele und Simulationen. Mit dem Release von F1 2021 und der darin enthaltenen Story »Breaking Point«, erhielt ich von vielen Seiten die Empfehlung Drive to Survive zu schauen. Anfangs war ich noch skeptisch, allerdings hat mich die erste Staffel bereits gepackt und ohne euch Spoilern zu wollen: es wird mit jeder Staffel besser.

Erwartet allerdings keine Doku im klassichen Sinne. Viele Szenen und Rivalitäten sind durch den cleveren Schnitt künstlich gepusht, was eher dem Spannungsbogen hilft. Für alle, die einen Blick hinter die Kulissen der Formel 1 werfen wollen lohnt sich Drive to Survive definitiv. Mein persönlicher Favorit ist der Südtiroler Günther Steiner, der mit seiner charmanten und direkten Art für einige Lacher sorgt. Auch das macht Drive to Survive besonders: im Mittelpunkt stehen nicht die Top-Teams, sondern eher das Mittelfeld.

Die durchschnittliche Episodenlänge ist mit 30 Minuten sehr angenehm und so ist es einige Male passiert, dass ich vier Folgen am Stück geschaut habe und am Ende noch Lust auf eine weitere hatte. 

Link zum YouTube-Inhalt

Peaky Blinders

Christian Just: Gangster-Dramen wie Breaking Bad und Boardwalk Empire gehören zu meiner liebsten Serienunterhaltung. Allerdings fand ich nur mit Mühe so richtig gute Serien, die in dieselbe Kerbe schlagen. Peaky Blinders gehört aber definitiv dazu! Die Serie ist so spannend erzählt und voller faszinierender Charaktere, dass sie sich auch vor Walter White und Nucky Thompson nicht verstecken muss.

Wie in Boardwalk Empire fußt die Geschichte von Peaky Blinders in der Wirklichkeit: Im industriellen Birmingham der 1920er Jahre regiert die Shelby-Gang über die Straßen. Als Buchmacher und Wettbetrüger generieren sie ein stolzes Einkommen und sind berüchtigt für ihre brutalen Methoden. Der Name Peaky Blinders kommt von ihrer Vorliebe für Schiebermützen, die durch eingenähte Rasiermesser zu Waffen werden.

Familienoberhaupt Tommy Shelby, gespielt von Cillian Murphy, führt die Truppe durch Höhen und Tiefen. Neben rivalisierenden Gangs geht es auch gegen einen knallharten Polizisten aus Belfast zur Sache, der einen Kreuzzug gegen die Peaky Blinders führt. Dies alles spielt zu einer Zeit, die auch von großen politischen Umwälzungen geprägt ist, aus denen die Shelbys natürlich ihre eigenen Vorteile ziehen wollen.

Inzwischen sind auf Netflix bereits fünf Staffeln verfügbar, die finale sechste startet im Juni. Den Trailer zu Staffel 5 findet ihr hier:

1:50 Peaky Blinders: Trailer zur fünften Staffel der Gangster-Serie

Erased

Dimitry Halley: Vor sechs, sieben Jahren (meine Güte, haben wir echt schon 2022?) gab es eine Zeit, wo völlig egal war, welchen Anime ich zusammen mit meinem besten Freund anwerfe: Das Ding war garantiert ein Knaller. Psycho Pass, Parasyte, später auf Netflix dann Fate: Zero, Fate: Stay Night - wir hatten einen goldenen Lauf, ein richtiges Händchen für herausragende Anime. Und hach, was hat mich das verwöhnt, denn kurz danach begann die düstere Epoche. Neue Fate-Serien, Ajin - Demi-Human … ich will euch gar nicht mit der Liste quälen, aber alle neuen Netflix-Anime rangierten irgendwo zwischen CGI-Grütze und Schnarchkonzert.

Bis auf Erased. Ich wünsche mir so sehr mehr Serien wie Erased. Erased wirkt so simpel: ein unglaublich spannender Krimi. Die Suche nach einem Mörder, verwoben mit einer Art Zeitreise, quasi Detektiv Conan für Erwachsene. Aber all das ist so gut gemacht. Die Figuren, das Mysterium, der Hauch von Übernatürlichem - meine Güte, war das ein unterhaltsamer Ritt. Erased hat im Alleingang meine Hoffnung wiederhergestellt, dass ich auf Netflix doch noch ab und an eine Anime-Perle ausgraben würde - und solche Geschichten sind übrigens auch 2022 noch Mangelware.

Heutzutage wirkt Anime oft so festgefahren. Entweder wird ein generischer Dude in ein Fantasy-Königreich entführt oder ich erlebe den Alltag an einer japanischen Highschool. Ich liebe vor allem die Anime, die mir auch mal ein bisschen Vielfalt geben - und genau das liefert Erased: In dieser Serie drücke ich nach jeder Folge gebannt auf den “Nächste Episode”-Button. Und ich wette mit euch: Ihr werdet das Ding an einem Wochenende durchsuchten.

1:41 Erased - Trailer zum adrenalingeladenen Netflix-Krimi

The Last Kingdom

Wolfgang Rabenstein: »Mein Name ist Uthred, Sohn des Uthred.« Wenn ich diese ersten Zeilen des Intros höre, muss ich jedes Mal schmunzeln und an Crusader Kings 3 denken. Denn schon dieser eine Satz beschreibt den wesentlichen Kern des Charakters dieser Serie: Es geht um Familienerbe, das Geburtsrecht, um Kindesentführung, Intrigen und jede Menge Bezug zu historischen Figuren und Ereignissen.

Die Serie basiert auf der Roman-Reihe The Saxon Stories (dt. Die Uthred-Saga) von Bernhard Cornwell zur Zeit des englischen Frühmittelalters. Britannien liegt in Trümmern, im ganzen Land fallen die Wikinger ein und Wessex ist das letzte übrig gebliebene angelsächsische Königreich, das noch nicht unter dem Einfluss der Dänen steht. Eine Zeit also, in der mit Uthred von Bebbanburg und König Alfred dem Großen Helden geboren werden.

Aufgewachsen unter den Angelsachsen, doch verraten, verstoßen und verkauft an die Wikinger erschuf Cornwell mit der nicht ganz so historisch akkuraten Figur des Uthred einen klassischen Antihelden, der zwischen beiden Welten lebt und mal an Seiten der Wikinger, mal an Seiten König Alfreds kämpft - und doch eigentlich nur zurück nach Bebbanburg will. So weit, so Riddick.

Doch The Last Kingdom will weit mehr sein, zeigt Hintergründe und Motive der einzelnen Figuren und garniert diese mit historischen Fakten. Hinzu kommen die Geplänkel unter den verschiedenen Königshäusern und die verzweifelten Versuche Alfreds, diese miteinander zu vereinen. Für mich ist The Last Kingdom zweifelsohne die beste Wikingerserie auf Netflix, und das sage ich nicht nur, weil ich in Crusader Kings 3: Northern Lords mit Alfred von Wessex Uthred als meinen Ritter herumkommandieren kann. »Das Schicksal ist alles.«

2:06 The Last Kingdom: Trailer zur Wikinger-Serie

Mindhunter

Rémy Bournizel: True Crime geht momentan durch die Decke. Netflix ist geradezu überfüllt mit Dokumentationen über Serienmörder. Fans dieses Genres sollten daher keinen Bogen um Mindhunter machen, da die Produzenten den Fokus auf die Zeit setzen, in denen das sogenannte Profiling noch in den Kinderschuhen steckte. 

Und wie es im True Crime Genre üblich ist, dient die reale Welt als Vorlage für die Geschehnisse. Wir werden Zeuge davon, wie die Ermittler langsam eine Arbeitsweise entwickeln, um Täter besser zu verstehen und die Mordermittlung auf ein neues Level zu hieven. 

Dafür sprechen die beiden FBI-Agenten mit einer Reihe von bekannten Serienmördern, wie David Berkowitz, Ed Kemper oder der berühmt berüchtigte Charles Manson. Die Produzenten lassen sich dafür auch besonders viel Zeit und sezieren in detailarbeit jeden einzelnen der dort gezeigten Fälle. Und das alles ohne die Gräueltaten plakativ darzustellen. Der Horror wird dem Vorstellungsvermögen der Zuschauer überlassen und funktioniert wegen der brillant geschriebenen Dialoge und der düsteren Atmosphäre tadellos.

2:00 Mindhunter - Trailer zur neuen Serienkiller-Serie von David Fincher

Thermae Romae Novea

Mathias Dietrich: Wenn ihr glaubt, ihr habt schon alles gesehen, dann biete ich eine Serie rund um öffentliche Bäder an! Halt! Nicht wegrennen! Das ist wesentlich unterhaltsamer, als es klingt! Thermae Romae Novae basiert auf dem gleichnamigen Manga von Mari Yamazaki und dreht sich um die mysteriösen Ähnlichkeiten zwischen der Badekutur des antiken Roms sowie der von Japan. Und im fernen Osten ist das ein echter Hit!

Der römische Architekt Lucius (Kenjirô Tsuda) wird hier mit dem Bau von öffentlichen Bädern im alten Rom beauftragt, hat aber Probleme mit der Innovation, weswegen er wenig erfolgreich ist. Zumindest, bis er eines Tages durch Zufall in die verschiedensten Epochen und Gebiete des modernen Japan gezogen wird und dort versucht, die moderne Technik mit dem Wissen eines antiken Römers zu verstehen, um sie dann in seiner eigenen Zeit umzusetzen.

Falls euch der Name bereits bekannt vorkommt, dann habt ihr womöglich bereits die Anime-Adaption aus dem Jahr 2012 gesehen, oder einen der zwei Realfilme. Im Gegensatz zu denen hat die Netflix-Umsetzung von 2022 jedoch den Segen von Autor Yamazaki persönlich. Sie taucht gar am Ende einer jeden Episode auf, um euch einige der Besonderheiten der Bäder Japans vorzustellen.

Ihr müsst hier zudem nicht mal viel Zeit investieren: Thermae Romae Novea hat gerade mal 11 Episoden, von denen jede etwas weniger als 30 Minuten lang ist.

2:10 Thermae Romae Novae auf Netflix kombiniert öffentliche Bäder mit Zeitreisen

Was haltet ihr von unseren 12 Serien-Tipps? Was vermisst ihr auf unserer Liste, welche Empfehlungen habt ihr für uns oder andere Leser parat? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!