Netflix: 12 Serien-Tipps der GameStar-Redaktion

Bevor ihr ewig durch Netflix auf der Suche nach eurer neuen Lieblings-Serie scrollt, haben wir ein paar heiße Tipps für euch. Wir empfehlen euch 12 Zeitfresser, die ihr gerade streamen könnt.

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Bei den vielen TV-Serien auf Netflix verliert man gerne mal den Überblick. Falls ihr euch überlegt, was ihr heute Abend gucken sollt, helfen wir euch gerne weiter! Wir haben in der Redaktion die Köpfe zusammengesteckt und uns überlegt, was wir für einen gemütlichen Serien-Abend empfehlen: In diesem Artikel findet ihr 12 persönliche Serien-Tipps unserer GameStar-Redakteure, denen ihr euch gerade auf Netflix widmen könnt..

Habt ihr vielleicht keine Zeit oder Lust, euch einer komplett neuen Serie zu widmen, haben wir ebenso ein paar spannende Film-Empfehlungen für euch. Klickt dafür einfach auf den folgenden Link:

Wieso berichten wir über Netflix, Amazon Prime, Disney Plus & Co.?

Der Großteil unserer GameStar-Community interessiert sich neben Videospielen auch für das Thema Streaming. Außerdem haben wir beobachtet, dass Empfehlungen aus unserer Redaktion - auch jenseits von Gaming - immer gut bei euch ankommen. Wir wollen euch in Zukunft also persönliche Tipps zu Filmen und Serien liefern und die Streaming-Anbieter nach Inhalten durchforsten, die auch aus Spielerperspektive spannend sein könnten.

Deshalb geben wir euch beispielsweise einen Überblick über alle neuen Filme und Serien auf Amazon Prime, verraten euch, welche Spielverfilmungen ihr auf Disney Plus streamen könnt, oder geben euch Experten-Tipps zu den besten Dokumentationen auf Netflix.

Das bedeutet natürlich nicht, dass GameStar seinen Spielefokus verliert. Wir sind und bleiben eine Gaming-Seite - aber ab und an über den Tellerrand hinauszuschauen, ist hoffentlich für euch, aber natürlich auch für uns bereichernd.

Die 12 Serien auf Netflix empfiehlt die GameStar-Redaktion

Cobra Kai

Genre: Martial Arts | Serienstart: 28. August 2020 | Staffeln: vier | Laufzeit pro Folge: circa 30 Minuten | Hinter den Kulissen: Josh Heald, Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg | Darsteller: William Zabka, Ralph Macchio, Xolo Mariduena, Mary Mouser, Tanner Buchanan, Peyton List, Martin Kove

Fabiano Uslenghi: Anfänglich hatte ich so gut wie keine Erwartung an Cobra Kai. Ich hatte nicht einmal vor, mir die Serie tatsächlich anzusehen. Allerdings überkam mich an einem schicksalshaften Abend das Bedürfnis nach einer Beschallung, während ich parallel Total War spielte. Also habe ich einfach Cobra Kai angeschaltet und dachte, das wird mich schon durch den Abend bringen. Immerhin kannte und mochte ich Karate Kid, und dass der blonde Antagonist Johnny Lawrence in dieser Serie nun als Erwachsener im Mittelpunkt steht, hielt ich für einen ganz amüsanten Spin. Was mich dann völlig überraschte, war, wie sehr mich Cobra Kai in seinen Bann zog! 

Johnny zum Protagonisten zu machen war nämlich viel mehr als eine amüsante Idee. Cobra Kai ist genau das, was man sich als Kind der 80er heute höchstwahrscheinlich gewünscht hätte. Die Serie hat nicht einfach nur versucht, das Karate Kid in die Moderne zu holen. Sie hat verstanden, wie man mit seinem Publikum wächst. Deshalb geht es in der Serie oft auch um ernstere Themen als darum, wer das nächste Karate-Turnier dominiert (was natürlich auch wichtig ist!). 

Ganz besonders spannend war für mich, wie gekonnt Cobra Kai viele Dynamiken des Filmklassikers auf den Kopf dreht. Plötzlich sind die Schüler von Cobra Kai nämlich die Underdogs. Eine Bande von Nerds und Außenseiter, die nach einem Weg suchen, um sich besser gegen ihre Unterdrücker zu wehren. Und ausgerechnet Johnny Lawrence, das Abziehbild eines Highschool-Bullies steht nun ganz vorne und bringt diesen Außenseiter Disziplin bei. Nun ja, zumindest seine Form der Disziplin. Ruhe! 

Cobra Kai verliert diesen Charme der ersten Season zwar im späteren verlauf. Doch sobald Season 2 startet, sind euch die großartigen Charaktere wahrscheinlich so ans Herz gewachsen, dass ihr mit Freude einfach mal akzeptiert, dass es in Los Angeles regelmäßig zu ausufernden Karatekriegen zwischen Dojos kommt.

Cobra Kai: Der erste Trailer zur großen Rückkehr des Karate Kids Video starten 2:36 Cobra Kai: Der erste Trailer zur großen Rückkehr des Karate Kids

Aggretsuko

Genre: Comedy/Anime | Serienstart: 2. April 2016 | Staffeln: vier (fünfte in Planung) | Laufzeit pro Folge: circa 20 Minuten | Hinter den Kulissen: Rarecho | Darsteller: Rarecho, Kaolip/Erica Mendez

Steffi Schlottag: Aggretsuko hat eigentlich alles, was ich mir von einer Serie wünsche: knuffige Tierchen, saftigen Death Metal und bissige Gesellschaftskritik. Das alles verpackt in handliche 20-Minuten-Häppchen, die perfekt in den Feierabend zwischen Kochen und Zocken passen.

Lasst euch bitte nicht vom niedlichen Anime-Look abschrecken, Aggretsuko richtet sich an Erwachsene. Und zwar vor allem an solche, die schon mal in einem richtig frustrierenden Job feststeckten – die Art, bei der man in jeder Mittagspause fantasiert, wie man eines Tages dramatisch die Kündigung auf den Tisch knallt und hoch erhobenen Hauptes nach draußen in den Sonnenaufgang marschiert. Und sich dann doch immer wieder brav an seinen Platz setzt und weiterbuckelt.

So ähnlich ergeht es der jungen Katzenpanda-Dame Retsuko, die sich den hohen Erwartungen der modernen japanischen Gesellschaft nur nach außen hin fügt. Nachts brüllt sie sich den Frust in einer Metal-Karaokebar von der Seele.

Am meisten liebe ich an der Serie, wie glaubwürdig sie ist – sowohl, was die vielen Charaktere angeht als auch die zahlreichen Probleme, die sie behandelt. Das alles betrachtet Aggretsuko mit einem ernsten und einem zwinkernden Auge und für mich passt dieser Mix aus Humor und Gesellschaftskritik perfekt zusammen. Schaut unbedingt mal rein, wenn ihr es bisher verpasst habt!

Aggretsuko: Trailer stellt die Serie mit knuffigen Tierchen und Death Metal vor Video starten 1:13 Aggretsuko: Trailer stellt die Serie mit knuffigen Tierchen und Death Metal vor

The Umbrella Academy

Genre: Superhelden-Drama | Serienstart: 15. Februar 2019 | Staffeln: zwei, bald drei | Laufzeit pro Folge: circa 40 bis 60 Minuten | Hinter den Kulissen: Steve Blackman, Gerard Way | Darsteller: Tom Hopper, Elliot Page, Aidan Gallagher, David Castaneda, Robert Sheehan, Justin H. Min Emmy Raver-Lampman

Valentin Aschenbrenner: The Umbrella Academy ist der beste Beweis, dass es auch abseits den beiden Branchen-Schwergewichten DC und Marvel fantastische Comics gibt. Dass aber jemals jemand den Dark Horse-Comic von Autor Gerard Way (ganz nebenbei Sänger von My Chemical Romance) verfilmt - und dann auch noch so erfolgreich - hätte ich nie gedacht. Zu absurd, zu bizarr so die Geschichte, die in der direkten Vorlage mit einem intergalaktischen Wrestling-Match und einem wahnsinnig gewordenen Eiffelturm beginnt.

Zugegeben: Die Netflix-Adaption von The Umbrella Academy ist immer noch absurd, aber dann doch nicht auf demselben Level wie der Comic. Dem muss die TV-Serie aber auch gar nicht nacheifern, hat die doch ihre ganz eigene Stärken. Ihr fragt euch, worum es in The Umbrella Academy geht? Aufs Nötigste heruntergebrochen um eine Gruppe von Kindern aus der ganzen Welt und mit besonderen Fähigkeiten, die bereits kurz nach ihrer Geburt von dem reichen Exzentriker Sir Reginal Hargreeves (Colm Feore) adoptiert wurden. Allerdings finden Luther (Tom Hopper), Allison (Emmy Raver-Lampman), Klaus (Robert Sheehan), Diego (David Castaneda), Vanya (Elliot Page) und Nummer Fünf (Aidan Gallagher) erst zum Tod ihres Ziehvaters wieder zusammen und bilden so etwas wie eine dysfunktionale Familie aus Superhelden, die sich mit zeitreisenden Assassinen und der Rettung der Welt herumschlagen müssen.

The Umbrella Academy ist spannend inszeniert, beweist viel Herz, Humor und Kreativität und kann ebenso einen wirklich gelungenen Soundtrack mit Songs von The Kinks, Woodkid, Queen, Nina Simone oder Boney M. vorweisen. Fairerweise gibt es aber einen ganz persönlichen Grund, warum ich mir für diese Liste The Umbrella Academy und nicht zum Beispiel die absolut fantastische Animationsserie Bojack Horseman herausgepickt habe: Während meiner Zeit bei IGN Deutschland bekam ich die einmalige Gelegenheit, die Darsteller und Verantwortlichen von The Umbrella Academy zu interviewen (das könnt ihr euch hier und hier ansehen) - eine wunderbare Erinnerung, die ich für immer mit der Netflix-Serie in Erinnerung bringen werde.

Die Umbrella Academy - Trailer stellt das Superhelden-Team mit Ellen Page der neuen Netflix-Serie vor Video starten 1:00 Die Umbrella Academy - Trailer stellt das Superhelden-Team mit Ellen Page der neuen Netflix-Serie vor

Spuk in Hill House

Genre: Horror/Mystery | Serienstart: 12. Oktober 2018 | Staffeln: eine | Laufzeit pro Folge: circa 60 Minuten | Hinter den Kulissen: Mike Flanagan | Darsteller: Michiel Huisman, Victoria Pedretti, Kate Siegel, Carla Gugino, Henry Thomas

Natalie Schermann: Wenn ihr Horror-Fans seid, habt ihr sicherlich schon von The Haunting of Hill House gehört. Denn es zählt zum Besten, was das Genre in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Die Netflix-Serie erzählt eine tragische und verworrene Familiengeschichte. 

Die fünf Geschwister Steven, Shirley, Theodora und Zwillinge Nell und Luke hatten keine gewöhnliche Kindheit. Gemeinsam mit ihren Eltern Hugh und Olivia lebten sie in Hill House, einem alten Haus, das sie zunächst sanieren und dann weiterverkaufen wollten. Dazu sollte es nur nie kommen, denn Olivia stirbt auf unerklärliche Weise. Hugh und die Kinder verlassen fluchtartig ihr Zuhause. Jahre später haben die Geschwister die tragischen Ereignisse immer noch nicht verarbeitet und werden von den Geistern ihrer Kindheit verfolgt. 

Sehr viel mehr möchte ich euch eigentlich auch gar nicht über die Serie verraten. So viel sei aber gesagt: Wenn ihr Geschichten mögt, die euch alles erklären, ein rundes Ende haben und keine Fragen offen lassen - dann ist Der Spuk von Hill House nichts für euch. 

Wenn ihr aber Lust auf einen außergewöhnlichen Geister- und Familiengeschichte-Mix, komplexe Charaktere und Beziehungen, clevere Kameraführung und Mises-en-Scène habt und es euch nichts ausmacht, im Nachgang nach »ending explained« zu googeln oder stundenlang YouTube-Analysen anzuschauen, dann werdet ihr Hill House lieben.

Tipp: Versucht beim Schauen, alle Geister in den Folgen zu erspähen. Ist schwieriger als es klingt!

Spuk im Hill House: Trailer zur Netflix-Horrorserie Video starten 2:25 Spuk im Hill House: Trailer zur Netflix-Horrorserie

Brooklyn 99

Genre: Comedy | Serienstart: 17. September 2013 | Staffeln: acht | Laufzeit pro Folge: circa 20 Minuten | Hinter den Kulissen: Dan Goor, Michael Schur, Andy Samberg | Darsteller: Andy Samberg, Andre Braugher, Stephanie Beatrice, Terry Crews, Melissa Fumero

Tillmann Bier: Während ich diesen Text schreibe, überlege ich bereits, Brooklyn 99 nochmal anzuschauen. Denn das Comedy-Meisterwerk gehört für mich zu den sympathischsten und lustigsten Serien, die ich je gesehen habe und kann seine Qualität über sieben Staffeln durchgehend aufrechterhalten.

Wir erleben den Alltag von Detective Jake Peralta (Andy Samberg), einem genialen aber kindischen Cop, der mit seinem neuen Captain zurechtkommen muss: Raymond Holt (Andre Braugher) ist ein scheinbar emotionsloser und auf Ordnung bedachter Vorgesetzter, der sich aber mit ganzem Herzen für sein Revier und dessen Viertel einsetzt. 

Nicht nur mit Holt und Peralta, sondern auch mit den übrigen Detectives hat Brooklyn 99 großartige Charaktere erschaffen: Da wären beispielsweise der muskulöse Seargent Jeffords (Terry Crews), die übereifrige Detective Amy Santiago (Melissa Fumero), ihre knallharte Kollegin Rosa (Stephanie Beatrice), sowie der ungeschickte aber liebenswerte Charles (Joe Lo Truglio).

Brooklyn 99 erzählt mit viel Humor und Liebe von den beruflichen und privaten Herausforderungen der Polizisten und scheut sich dabei nicht, auch schwierige Themen zur Sprache kommen zu lassen. Besonders die großartigen und zum Brüllen komischen Cold-Open am Anfang jeder Folge bleiben lange in Erinnerung. Aktuell sind auf Netflix die ersten sieben der insgesamt acht Staffeln von Brooklyn 99 verfügbar.

Brooklyn 99: Trailer zur gefeierten Polizei-Komödie im Serienformat Video starten 0:40 Brooklyn 99: Trailer zur gefeierten Polizei-Komödie im Serienformat

Unorthodox

Genre: Drama | Serienstart: 26. März 2020 | Staffeln: eine | Laufzeit pro Folge: circa 50 Minuten | Hinter den Kulissen: Maria Schrader | Darsteller: Shira Haas, Amit Rahav

Peter Bathge: Dass im ersten Corona-Lockdown Streaming-Dienste plötzlich enormen Zulauf erfuhren, muss ich euch ja nicht mehr erklären, ihr wart schließlich selbst dabei. Aber während alle anderen Tiger King schauten und eine Weile lang dumme Memes mit Wildkatzen posteten, haben meine Freundin und ich uns das vierteilige Werk der deutschen Regisseurin Maria Schrader (Aimée & Jaguar) gegeben. Wir haben es nicht bereut.

Unorthodox liefert einen faszinierenden Blick durchs Schlüsselloch in das Leben orthodoxer Juden. Die fantastisch aufspielende Shira Haas verlässt in ihrer Rolle als unterdrückte Ehefrau Esty zuerst ihre gewohnte Umgebung und entledigt sich sodann auch noch ihrer Haare. Am anderen Ende der Welt findet sie in Deutschland Zuflucht vor den strengen Regeln ihres Glaubens und entdeckt eine ganz neue Seite an sich, erweckt durch ihre jahrelang unterdrückte Liebe zur Musik.

Unorthodox, bei dem viele Dialoge in Jiddisch ablaufen, macht mich als Zuschauer zwischenzeitlich sprachlos und wütend, nur um im nächsten Moment inspirierend und lebensbejahend zu wirken. Die acht Emmy-Nominierungen und der Preis für die beste Regie sind mehr als verdient. Und weil die Miniserie nur vier Folgen aufweist, lässt sie sich wunderbar an einem Wochenende wegschauen.

Unorthodox lässt euch das jüdische Leben mit neuen Augen sehen Video starten 2:18 Unorthodox lässt euch das jüdische Leben mit neuen Augen sehen

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