Neuromancer hat vor 30 Jahren das Internet erfunden: Daher kommt der Cyberpunk

Wie es der steinzeitliche Vorfahre von Cyberpunk 2077 Adventure- und Rollenspielfans ermöglichte, als Cracker ins World Wide Web vorzustoßen – das es damals noch gar nicht gab.

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  • Es ist das wohl erste, heutzutage vergessene Cyberpunk-Spiel: Das Spiel zum Buch »Neuromancer« von William Gibson erscheint vor 30 Jahren für MS-DOS und C64.
  • Für GameStar Plus spielt Autor Harald Fränkel den Klassiker: So prophezeiten Spiel und Roman Hacking sowie Internet. Aber macht das noch Spaß? Und wieso kann man in Neuromancer seine eigenen Organe verkaufen?
  • Die Entstehungsgeschichte von Neuromancer ist abenteuerlich: Es geht um LSD, Brian Fargos exzentrischen Partner und eine wohlhabende Hotelbesucherin, die eigentlich nur am Pool entspannen wollte.

William Gibsons Neuromancer-Roman wurde vor 30 Jahren zur Vorlage eines Spiels, das als Urgroßvater von Cyberpunk 2077 betrachtet werden kann. Aber wie spielt sich das heute? William Gibsons Neuromancer-Roman wurde vor 30 Jahren zur Vorlage eines Spiels, das als Urgroßvater von Cyberpunk 2077 betrachtet werden kann. Aber wie spielt sich das heute?

Treffen sich die Gattin eines wohlhabenden Schönheitschirurgen und zwei Bedienstete des Beverly-Hills-Hotels in Los Angeles. Sagt einer der Servicekräfte, die am luxuriösen Pool emsig Handtücher, Getränke und Speisen reichen: »Wir hätten da einen todsicheren Anlagetipp, gnädige Frau, geben Sie uns bitte ganz viel Geld, dann holen wir Sie mit ins Boot!

Was klingt wie der Beginn eines »Herr Ober, da ist ein Haar in meiner Suppe!«-Witzes, basiert auf einer wahren Begebenheit. Sie ereignete sich 1986: Die besagten zwei Cabaña Boys bequatschten die reiche Dame so lange, bis sie die Film- und Videospielrechte an einem zwei Jahre zuvor erschienenen Roman mit dem Titel »Neuromancer« erwarb.

Das heute als Weltliteratur eingestufte Science-Fiction-Kultbuch von William Gibson beschreibt eine von Gewalt und Pessimismus geprägte Gesellschaft, in der statt Regierungen riesige Konzerne herrschen. Damit ist Neuromancer eine klassische dystopische Utopie - und markiert die Geburtsstunde des Cyberpunk.

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Jugendkultur im BlickPunk

Der Roman kam vor 35 Jahren auf den Markt, sagte in gewisser Weise das World Wide Web voraus und etablierte den Begriff Cyberspace. Gibson trug ferner dazu bei, dass das Wort Cyberpunk als Genre-Bezeichnung entstand.

Cyberpunk ist ein Konstrukt aus Cybernetics (die Wissenschaft der Steuerung, Regelung und Nachrichtenübertragung) und - wer hätte das gedacht - aus Punk. Die Punk-Kultur trat während der Achtziger besonders prominent auf und passte wegen des rebellischen und nonkonformistischen Verhaltens perfekt zum Szenario.

Gibson prägte auch das Wort Matrix als Beschreibung einer virtuellen Welt. Die Regisseure Larry und Andy Wachowsky (heute: Lana und Lilly) ließen sich davon inspirieren, als sie das Drehbuch zum gleichnamigen Film mit Keanu Reeves schrieben. Neuromancer hat es dagegen bis heute nicht ins Kino geschafft, es gab ständig irgendwelchen Hickhack und Finanzierungsprobleme. Letzter Stand: »Deadpool« -Regisseur Tim Miller soll Regie führen.

Das Spiel beginnt wie der Roman in der Chatsubo Bar. Die Szene erinnert auch an den Hive Club in Deus Ex: Human Revolution. Das Spiel beginnt wie der Roman in der Chatsubo Bar. Die Szene erinnert auch an den Hive Club in Deus Ex: Human Revolution.

Das Leben des Brian Fargo

Für DOS-Rechner erschien Neuromancer anno 1989, ein Jahr nach der Commodore-64-Fassung. Es ist quasi der Vater von System Shock (1994), Opa von Deus Ex (2000) und der Urgroßvater von Cyberpunk 2077. Das zuletzt genannte Rollenspiel wollen die Schöpfer der gefeierten Witcher-Reihe bekanntlich am 17. September 2020 gebären.

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