Old Man's Journey im Test - Liebe kann Berge versetzen

Im Test des 2D-Puzzle-Adventures Old Man's Journey begleiten wir einen alten Mann auf einer mysteriösen, persönlichen Reise, die uns zu Tränen rührt und trotz sehr kurzer Spielzeit und simpler Rätselmechanik lange im Gedächtnis bleibt.

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Auch wenn es nicht explizit genannt wird, erwecken die Landschaften in Old Man’s Journey ein stark französisches Flair. Auch wenn es nicht explizit genannt wird, erwecken die Landschaften in Old Man’s Journey ein stark französisches Flair.

Old Man's Journey erzählt eine Geschichte über Liebe und Trauer, Egoismus und Hoffnung, Verlust und Versöhnung - ganz leise, persönlich und behutsam.

Die Geschichte beginnt mit einem alten Mann, der seinen Lebensabend abgeschieden in einem Haus an der Küste verbringt. Als ihm eines Morgens ein Brief überreicht wird, macht er sich sichtlich aufgewühlt über das Gelesene umgehend daran, seinen Wanderrucksack zu packen und die Stiefel zu schnüren. Wohin die Reise gehen soll, ist uns nicht klar, den Inhalt des Briefes halten die Entwickler bis zum Schluss geheim, der Mann bleibt stumm - wie der Rest des Spiels auch. Mit dem Ende der Introsequenz setzen wir eine Wegmarkierung. Der Mann geht los.

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Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt

Neugierig schicken wir den Wandersmann Klick für Klick an den Rand des Bildschirms, im Hintergrund sind Hügel, die Dächer einer Stadt und eine Brücke zu sehen. Während wir noch überlegen, wie wir dort hingelangen, beobachten wir eine Katze, die vor uns herläuft und von unserer Ebene auf die optisch dahinterliegende Bergebene springt. Wir verstehen intuitiv: Die handgezeichnete, an Bilderbücher erinnernde Papier-Optik des Spiels nutzt diesen perspektivischen Trick, um daraus die zentrale Spielmechanik zu machen: Mit dem Mauszeiger lassen sich alle Berge verschieben und die Landschaft der aktuellen Welt so umformen, dass neue Verbindungslinien entstehen und so unserem Protagonist die nicht physikalisch korrekte Weiterreise ermöglichen. M.C. Escher wäre begeistert!

In insgesamt 15 Kapiteln begleiten wir den Mann über grüne Wiesen, vorbei an im Wind wehenden, leuchtenden Lavendelfeldern, durch regnerische Berglandschaften über bunt geschmückte Städte und blau-grauen Fischerdörfchen im Sonnenuntergang. Die wunderschönen, handgezeichneten Landschaften laden zum Verweilen ein und sorgen für regelrechtes Fernweh und einen Blick auf die eigene Urlaubsplanung.

Ein alter Mann erhält einen Brief, dessen Inhalt ihn zu der namensgebenden Reise bewegt. Ein alter Mann erhält einen Brief, dessen Inhalt ihn zu der namensgebenden Reise bewegt.

Ein ganz normales Leben

Doch der rüstige Rentner ist nicht nur per pedes unterwegs. Teile der Reise verbringt er auch im Zug, auf einem Schiff oder in einem Heißluftballon, um schneller an sein Ziel zu gelangen. Auch dabei unterstützen wir seine Reise durch unsere Fähigkeit, die Welt manipulieren zu können. So rücken wir Gleise an die richtige Position, lassen Zugbrücken herab oder ziehen ein Segelboot bei Windstille in den Hafen.

Old Man's Journey arbeitet mit einem cleveren Trick. Per Mauszeiger können wir Berge versetzen.

An festgelegten Stellen auf der Reise macht der Mann Rast. Auf einer Parkbank oder in einem Ufercafé. Dort streift er sich über den Bart und beobachtet Flora, Fauna und Menschen. Als er einen jungen Musiker sieht, der von seiner Freundin in einem bunt beklebten VW-Bus abgeholt wird, erinnert er sich an den Tag, an dem er als junger Matrose zum ersten Mal seine zukünftige Frau sah. Diese gemalten und nicht animierten Erinnerungen erzählen uns über das ereignisreiche Leben des Titelhelden. Im Verlauf der Reise erfahren wir so immer weitere Details und persönlich wichtige Stationen und Wendepunkte, die das Leben des Mannes nachhaltig geprägt haben.

An bestimmten Orten erinnert sich der Protagonist an Szenen seiner Jugend, die mit wunderschönen Standbildern illustriert werden. An bestimmten Orten erinnert sich der Protagonist an Szenen seiner Jugend, die mit wunderschönen Standbildern illustriert werden.

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