Die zweite Staffel von One Piece wurde letzte Woche erst bestätigt, da kursieren bereits Gerüchte um mögliche Besetzungen großer Fan-Lieblinge. So bleiben wir zum Beispiel bei Smoker, Vivi und Sir Crocodile noch im Dunkeln, aber zu einer Personalie spekuliert Reddit bereits heiß. Bruder Puma D. Ace könnte von Emery Kelly gespielt werden, vor allem bekannt durch die Netflix-Serie Alexa & Katie.
Was dafür spricht? Nicht nur hat Kelly auf Instagram Ace als Profilbild, Showrunner Matt Owens und Ruffy-Darsteller Iñaki Godoy folgen ihm auf der Plattform - und eine gewisse Ähnlichkeit zu seinem Bruder in spe hat Kelly ebenfalls. (Natürlich ist das längst keine offizielle Bestätigung, aber hey, es gab schon wesentlich weniger eindeutige Hinweise auf ein potenzielles Casting.)
Zeit für die Macher, mal wieder in die Bresche zu springen. Ace ist bei den Fans ein wahnsinnig beliebter Charakter, doch ich finde, er ist verschwendet. One Piece hat Myriaden toll geschriebener Figuren, doch für mich gehört Ace nicht dazu.
Wer ist Puma D. Ace?
Bitte nicht spoilern! In diesem Artikel geht es um Ruffys Bruder Ace, über dessen Vergangenheit und Entwicklung in der Geschichte man leicht gespoilert werden kann. Daher halten wir diesen Text so spoilerfrei wie möglich und bitten euch daher, es im Sinne der Realserien-Gucker in den Kommentaren auch zu tun.
Seinen ersten großen Auftritt hat Ace in Kapitel 154 beziehungsweise Folge 91 des Anime. Wir sehen, wie er auf der Insel Drumm landet, dort, wo Ruffy Schiffsarzt Chopper aufgabelt. Sein Ziel: Einen gewissen Blackbeard finden.
Doch erst später in Alabasta erfahren wir, wer Ace wirklich ist. In erster Linie ein ziemlich cooler Typ. Er hat die Feuerfrucht gegessen und kann genau das, was man von so einer Frucht erwarten würde: Seinen Körper in Feuer verwandeln.
Ace ist auch Mitglied der Whitebeard-Piraten - eine der wichtigsten Piratenbanden in One Piece. Er ist alleine losgezogen, um mit Blackbeard ein ehemaliges Mitglied zur Rechenschaft zu ziehen.
Meine Probleme mit Ace
Doch warum stoße ich mich so an dem Charakter, der eigentlich interessante Verbindungen und eine noch interessantere Vergangenheit hat? Das will ich euch erklären.
Starke Einführung, die nicht hält, was sie verspricht
Sobald Ace in der Story auftaucht, werden Figuren und Ereignisse eingeführt, die uns versichern: Die Welt von One Piece ist riesig und steht nicht still. Whitebeard, Blackbeard, eine neue Teufelsfrucht, Ruffy hat einen Bruder - unser Interesse ist geweckt.
Die Screentime von Ace ist allerdings sehr begrenzt. Er darf ein paar coole Moves machen, aber langfristig wird nicht viel aus der Figur herausgeholt. Seine Figurenentwicklung kommt im Manga und Anime sträflich zu kurz!
Dabei hat es Oda-sensei sogar selbst besser gemacht. Whitebeard taucht wie Ace nur in einer Handvoll Kapitel und Folgen auf. Der alte Pirat trägt ein Vermächtnis auf dem Rücken trägt, weil wir immer wieder von seiner Legende hören. Ich erzittere auch heute noch in Ehrfurcht, wenn sein Name fällt.
Genau diese Gravitas fehlt Ace. Nun hat Whitebeard viel mehr Einfluss auf die Welt von One Piece gehabt, aber genau das kommt rüber - und das, obwohl nur über ihn erzählt wird. Diese Entwicklung hätte Ace gebraucht und einen guten Start hatte er ja hingelegt.
Aces Charakter ist zu eindimensional
Natürlich kann ich verstehen, warum Ace in der Community einen wichtigen Platz eingenommen hat: Er ist Teil eines welterschütternden Ereignisses. Das Drama um dieses Ereignis hallt nach, nicht aber Aces Charakter.
Das Design der Figur ist gut, keine Frage. Doch Ace ist von seiner Art her für mich zu sehr cooler großer Bruder, der bei genauerem Hinsehen eigentlich ein ziemlicher Dulli ist
. Seine Optik geht mit seinem Charakter Hand in Hand, aber er hat keine Zeit, das zu beweisen.
Ace ist hitzköpfig und er handelt überstürzt. Das bekommen wir aber erst so richtig in einer späteren Rückblende gezeigt, zu spät, um mich emotional an ihn zu binden.
So bleibt Ace für mich zu wenig ergründet und wird auf sein Design und seine Selbstüberschätzung reduziert. Das führt zu einem weiteren Problem ...
Ace ist ein Plot Device
Es ist nicht so, als gäbe es über Aces Vergangenheit nicht genug zu erzählen, allein aufgrund seiner Herkunft. Darüber hinaus war der Mitglied der Whitebeard-Piratenbande und er führt einen persönlichen Rachefeldzug.
Ace ist wichtig für die Geschichte, aber nicht seine Taten. Das heißt, er verkommt zu einem Vehikel, das die Story vorantreibt, aber nicht aufgrund dessen, was er tut, sondern wer er ist - und das ist zu wenig, als dass ich für ihn eine Träne verdrücke.
Es mag komisch klingen, aber nicht nur hat Ruffy Bruder zu wenig Screentime, er ist auch zu passiv.
Aces Verbindung zu Ruffy reicht nicht aus
Wenn Autoren die Nein, ich bin dein Vater
-Karte ziehen, dann ernten sie von mir meist nur Augenrollen. Die Antwort ist simpel: Familienbande soll uns suggerieren, dass ein Charakter wichtig ist, egal wie wenig er zu sehen war. Und im Falle von Ace geht das für mich nicht nur in die Hose, sondern bestätigt mich auch in dieser Meinung.
Klar, Ruffy und Ace sind zusammen aufgewachsen und haben sich zunächst nicht gut verstanden, aber wie man es unter Geschwistern so macht: man rauft sich zusammen. Das ist eine starke Botschaft, denn Familie ist die, die wir uns aussuchen.
Das muss Netflix besser machen
Dass die Realserie Dinge aus dem Manga verbessern kann, hat sie bereits mit Buggy und Arlong bewiesen. Jetzt ist es an der Zeit, mit Ace dasselbe zu tun. Das wünsche ich mir von Netflix:
Gebt Ace mehr Screentime. Wenn wir mit ihm fühlen sollen, müssen wir den Hitzkopf öfter in Aktion sehen. Nicht nur im Kampf, sondern auch in Verbindung mit Whitebeard und Blackbeard - übrigens eine sehr gute Gelegenheit, beide in der Realserie einzuführen.
Macht Ace zum Teil von Ruffys Crew. Nicht für immer, aber länger als es im Manga und Anime der Fall war. So könnte man die Beziehung der beiden ergründen und gleichzeitig mehr von Ace sehen.
Zieht Aces Rückblende vor. Ruffy und sein Bruder haben durch Marine-Vize-Admiral Garp zusammengefunden, eine Figur, die bereits eingeführt ist. Anstatt die Rückblende nach Marineford zu bringen, sollte Netflix sie davor zeigen.
Beraubt Ace seiner Coolness. Nur so lernen wir die Figur besser kennen, ohne, dass sie auf ihre Optik reduziert wird. Wir müssen ihre Fehler kennenlernen (vor allem die Hitzköpfigkeit) und können schließlich mit ihr fühlen, wenn die Realserie 2032 dann an den kritischen Punkt kommt, an dem Ace wichtig wird.
Die Spekulationen um etwaige Besetzungen köcheln noch auf kleiner Flamme, aber die Fans haben guten Grund zur Annahme, dass Aces Darsteller gefunden wurde. Meiner Meinung nach kann man den Charakter in der Realserie nur verbessern. Wie seht ihr das? Seid ihr Team Ace? Oder glaubt ihr auch, da wäre mehr drin gewesen? Schreibt es in die Kommentare.
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