Seite 2: Overwatch League - Matchanalyse: Valiants erste Niederlage – hätten sie es vermeiden können?

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Das Comeback von London

Sieg für London Spitfire? Kein Problem. Sieg für London Spitfire? Kein Problem.

Es sind nicht nur die Fehler von LA Valiant, die zu deren Niederlage geführt haben. London Spitfire können in diesem Match auf mehreren Maps beweisen, warum sie für gewöhnlich in den Top 3 spielen und sich darüber hinaus Champion der Phase 1 nennen dürfen. In diesem Spiel kam vieles zusammen, was London bisher in der Phase 3 vermissen ließ.

London zeigt im Match gegen Valiant wieder, warum koreanische Teams so gefürchtet sind. Die Spielweise der Koreaner ist in den meisten Fällen sehr viel aggressiver und schneller als die der westlichen Mannschaften. London bestätigt dies einmal mehr in der Eingangs beschriebenen Szene auf Voskaya Industries, die wir uns nun aus Sicht der Spitfires anschauen.

Schnell und agressiv

Auf Volskaya Industries hatte das grüne Team nichts zu lachen. Auf Volskaya Industries hatte das grüne Team nichts zu lachen.

Nachdem Hooreg bereits von Agilities und Fate ausgeschaltet wurde, greift London Spitfire weiter an. Sie rotieren weiter um den Punkt herum und ziehen dabei zwei der Dive-Helden mit sich, um sie ohne Rücksicht auszuschalten.

Allein der Einsatz der Valkyrie gegen die Drachenklinge ist etwas, was andere Teams wohl vermieden hätten. In einer Unterzahl-Situation und mit nur einem überlebenden Offensiv-Helden ist der Sieg zu unwahrscheinlich, um die wertvolle Ultimate zu nutzen. London legt aber die ganze Kraft in diesen Angriff.

Mit dem Schwung, den sie dadurch aufnehmen, rollen sie über Valiant hinweg und direkt auf den zweiten Angriffspunkt zu. Ohne sich vollständig zu sammeln, greifen sie den Punkt und das geschwächte Gegnerteam an, halten es in Schach und holen in nur einem Angriff den Sieg.

Anpassung: Die richtige Strategie wählen

Lucio kann ein Team in Windeseile über die Map tragen, wie LA Valiant lernen musste. Lucio kann ein Team in Windeseile über die Map tragen, wie LA Valiant lernen musste.

London Spitfire versuchen dabei nicht einfach nur mit der groben Kelle den Sieg zu erzwingen. Ergänzend zu ihrem aggressiven Spiel hat das Team für jede Situation eine gut vorbereitete und durchdachte Strategie.

In Blizzard World ist die Aufstellung, die Valiant einnimmt, eine sehr beliebte und häufig gespielte. London reagiert darauf nicht mit entsprechenden Helden für einen klassischen Konter, sondern mit einer ganz eigenen Strategie. Statt sich einen der bekannten Wege von vorne zu nehmen, machen sie den langen Weg außen herum.

Durch sämtliche Gebäude auf der rechten Seite der Karte hindurch greifen sie schlussendlich aus Richtung des Spawns der Verteidiger an und sind somit genau im Rücken von Valiant. Dank der ungewöhnlichen Aufstellung mit Lùcio sind sie dabei sogar schneller als viele Angreifer von vorne. Diese Rotation hat man so zum ersten Mal so erfolgreich in der Liga gesehen.

Mit dieser Strategie gleichen Sie sogar ihre Schwächen aus. Valiants Soon ist einer der stärksten Widowmaker-Spieler überhaupt, auf Route 66 schoss der Sniper sein Team zum Sieg. London hat genau dagegen Probleme - und entscheidet sich, die Karte gegen ihn einzusetzen, statt ihm durch passende Helden Herr zu werden.

Koordiniertes Teamplay

Die Spieler von London Spitfire bauen aufeinander auf. Die Spieler von London Spitfire bauen aufeinander auf.

Die Koordination der Spieler von London Spitfire ist in den gewonnenen Runden erstklassig. Ohne sie hätten auch die genannten Punkte oben gar nicht funktionieren können. Es zeigt sich aber auch in ihrem Spiel selbst, nicht nur in der Planung.

Die Spieler setzen klare Prioritäten im Kampf. Das aktuell wichtigste Ziel muss ausgeschaltet werden, selbst wenn es Opfer verlangt. Das wohl deutlichste Beispiel dafür ist Valiants Support-Spieler Custa in Blizzard World - der als Mercy viermal so häufig stirbt wie sein Gegenpart bei London, Closer.

Auch in der Defensive zeigen sie diesen Zusammenhalt. Beim Angriff von Valiant in Volskaya Industries geht Gesture zu Boden, da er eines der wichtigsten Ziele für LA Valiant ist. Closer eilt für eine sehr riskante Wiederbelebung heran und wäre gestorben, hätte Fury nicht durch seine Selbstzerstörung im D.Va-Mech die gesamte Fläche für ihn freigehalten.

Dieses Zusammenspiel im Team führt dazu, dass man London durch eine Anpassung der Helden gar nicht angehen kann. Der Zusammenhalt und die Koordination machen London zu einer Einheit. Der Analyst Sideshow sagte dazu schon: Es gibt keine Konter, London spielt einfach wirklich gut.

Ist London also wirklich besser?

London Spitfire gewinnen dieses Match. Es sind am Ende vor allem die Fehler von Valiant, die London zum Sieg verhelfen. Die guten und schlechten Seiten des Spiels treffen auch auf das jeweils andere Team zu - nur nicht so ausgeprägt.

London versucht so gerade auf der Route 66 und auf Nepal, mit stumpfer Gewalt den Sieg zu erringen. Sie rennen mit der immer gleichen Komposition gegen eine übermächtige Widowmaker oder eine dominierende Pharah an - und erst, als es zu spät war, wechseln sie.

Valiant dagegen kann auf diesen Karten zeigen, dass auch sie koordiniert spielen können. Sie halten Spitfire in Nepal durchgehend unter Kontrolle, indem sie vor allem die Gebiete der Karte kontrollieren. Soon, Agilities und die Tanks sprechen sich offenbar besser ab. Am Ende war ein Münzwurf notwendig, die nach vier gespielten Karten brauchte es noch eine Entscheiderkarte für den Sieg.

Fazit: LA Valiant spielen in dieser Phase mit einer Handvoll neuer Spieler. Dass sie erst jetzt an ihre Grenzen stoßen, ist erstaunlich. Aber nicht weiter überraschend. Ihr Coach sagte bereits in einem Interview, dass auch eine Niederlage zum Lernprozess dazugehört - besonders für neue, unerfahrene Spieler. Aus ihren Fehlern können auf jeden Fall viele Teams und Spieler etwas lernen. Für eine Playoff-Platzierung sollte das Team aber nun schnell aufhören, über die eigene Beine zu stolpern.

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