Pagan Online ist ein Action-RPG mit Fantasy-Setting und hat damit reichlich hervorragende Konkurrenz. Anders als bei vielen vergleichbaren Spielen steuert ihr eure Helden hier aber standardmäßig über WASD. Schießen, Zaubern und Angreifen aus der Bewegung heraus - damit wird das Kampfsystem eine Ecke dynamischer und erfordert aktives Ausweichen, wenn es feindliche Geschosse hagelt.
Alternativ gibt's zwar auch eine Point&Click-Steuerung, darauf ist das Gameplay aber nicht ausgelegt, was euch die Gegner auch relativ fix spüren lassen. Zudem ist die Steuerung per Gamepad mit zwei Analog-Sticks möglich - zumindest theoretisch. Die funktionierte bei unserem Test aber wenig bis überhaupt nicht. Überhaupt läuft trotz mehrerer Monate in Steams Early-Access-Programm einiges noch nicht so ganz rund im Spiel.
Das Diablo-Prinzip auf Kurzweil getrimmt
Grundsätzlich machen die actionlastigen Kämpfe echt Spaß. In Missionen latscht ihr eine Karte ab, neue Räume werden bei Betreten versiegelt, dann ploppen überall um euch herum haufenweise Monster aus dem Nichts hervor. Die macht ihr platt, dann regnet es Beute, der Raum öffnet sich und ihr könnt das nächste Stück der Karte erforschen. So arbeitet ihr euch von Raum zu Raum, bis die Mission erledigt ist. Die Level sind dabei nicht zufallsgeneriert, sondern relativ kleine, vorgenerierte Maps, die sich im Verlauf der Kampagne sehr häufig wiederholen.
Die meisten Missionen sind kurz und knackig und oft in fünf bis zehn Minuten erledigt. Über abgestaubte Ausrüstung und Erfahrungspunkte werden die gegenwärtig zehn spielbaren Helden stärker. Das macht eine Weile Spaß und eignet sich vor allem prima für ein paar schnelle Runden zwischendurch. Und weil solche Kloppereien mit Freunden im kooperativen Multiplayer bekanntlich den meisten Spaß machen, könnt ihr auch mit einem Freund losziehen.
Zumindest, wenn ihr keine der acht Story-Kapitel umfassenden Kampagnenmission spielen möchtet, denn die funktionieren derzeit nur solo. Nebenmissionen funktionieren im Multiplayer, so lange ihr nicht mehr als einen Freund habt. Die maximale Gruppengröße in der von uns getesteten Release-Fassung lag bei zwei Spielern - in der Zukunft sollen es mal vier Spieler werden.
Interessante Helden, flache Charakterentwicklung
Die zehn Helden sind grundsätzlich spaßig und abwechslungsreich. Beispielsweise schwingt das Frostwesen Elden zwei Schwerter gleichzeitig und wechselt auf Knopfdruck in den Fernkampf, um Feinde aus der Distanz anzugreifen und vorübergehend einzufrieren. Der Steampunk-Schütze Hector ballert Gegner mit seiner Donnerbüchse weg und wird von zwei Ratten unterstützt, die Geschütztürme aufstellen und damit Gegner aufs Korn nehmen.
Held Damir kämpft derweil mit Wurfwaffen und hat einen riesigen Grizzly als Begleiter, der wahlweise als Tank oder Schadensausteiler fungiert. Damit kann sogar kurzzeitig die Kontrolle über seinen Bären übernehmen und ihn und einen Mitspieler heilen.
Für Abwechslung in der Charakterauswahl ist also durchaus gesorgt. Charakterentwicklung wie in Grim Dawn oder Diablo 3 sollte man allerdings nicht erwarten. Die Helden von Pagan Online verfügen über jeweils eine Handvoll Fertigkeiten und ein paar passive Buffs in einem sehr überschaubaren Talentbaum. Stärker wird man in erster Linie über Ausrüstung, die sich zwar auf die Charakterwerte, aber nicht auf das Aussehen auswirkt.
Einzige Ausnahme sind die Waffen und einige Endgame-Gegenstände, ansonsten ändert sich die Optik eines Helden ausschließlich über freischaltbare Skins. Apropos Freischalten: Den ersten Helden könnt ihr zu Spielbeginn frei auswählen, den Rest schaltet ihr im späteren Spielverlauf stückweise frei. Immerhin geschieht das nicht über Lootboxen oder einen Cash Shop.
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