Razzia gegen Cheat-Firma zeigt, wie lukrativ das Geschäft läuft

Eine chinesische Cheat-Gruppe schwelgte in Luxus, bis eine koordinierte Aktion der Polizei dem Treiben ein Ende setzte.

Eine Gruppe von Cheat-Herstellern lebte in Saus und Braus, bevor die Polizei eine Razzia durchführte. Eine Gruppe von Cheat-Herstellern lebte in Saus und Braus, bevor die Polizei eine Razzia durchführte.

Das Geschäft mit Cheats für Computerspiele kann enorme Einnahmen erzeugen, aber auch direkt ins Gefängnis führen, wie eine Razzia in China vor Augen führt. Wie die BBC berichtet, nahm die chinesische Polizei in Zusammenarbeit mit dem Konzern Tencent eine Gruppe von Cheat-Entwicklern fest, die aus der Stadt Kunshan heraus operierten.

Bei der Razzia stellte die Polizei Vermögenswerte wie Luxus-Sportautos sicher. Insgesamt soll sich der Wert aller beschlagnahmten Güter auf umgerechnet rund 64 Millionen Euro belaufen haben. Das zeigt, wie lukrativ (und gefährlich) das Geschäft mit Cheats für Spiele laufen kann, wenn es wie in diesem Fall gigantische Dimensionen annimmt.

Gruppe agierte weltweit

Die Polizei bezeichnete die Gruppe als »größte Operation überhaupt«, die im Bereich der Cheats aktiv gewesen sei. Die Gruppe sei unter dem Namen »Chicken Drumstick« bekannt gewesen und habe Cheats unter anderem für Overwatch und Call of Duty Mobile über eine eigene Website vertrieben.

Die Einnahmen seien durch monatliche und jährliche Abonnements zustande gekommen, deren Preise zwischen umgerechnet 8,50 Euro pro Tag und 170 Euro pro Jahr rangierten. So habe die Gruppe einen weltweiten Kundenkreis bedient und im Laufe der Zeit ein riesiges Vermögen angehäuft.

Medienberichten zufolge nahm die Polizei zehn Personen fest und zerstörte 17 Cheats. Gleichzeitig kassierten die Ordnungshüter die Wertgegenstände ein. Ob sich darunter auch Bargeld befand, geht aus den Berichten nicht hervor. Damit dürfte die Gruppe in ihrer jetzigen Form am Ende sein.

Der Kampf gegen Cheats

Cheats in Multiplayer-Spielen sind seit jeher verpönt. Durch den Siegeszug des Internets und den Zuwachs an Spielern im Mainstream nahm das kontroverse Thema in den letzten 15 Jahren stark an Fahrt auf. Fast jedes kompetitive Online-Spiel hat mit Cheatern zu kämpfen.

Die Betrugssoftware wird häufig im Internet verkauft. Viele Entwickler wehren sich, indem sie zum einen Anticheat-Software entwickeln und zum anderen juristisch gegen Betreiber einschlägiger Websites vorgehen. Das führt manchmal zu spektakulären Erfolgen, die allerdings selten substanziell oder von Dauer sind. So herrscht ein ständiges Wettrüsten zwischen Cheat-Herstellern und Spieleentwicklern.

Es ist nicht alles schlimm: Cheats in Einzelspieler- oder kooperativen Spielen sind häufig geduldet, da hierbei zwar Vorteile ermogelt werden, dies aber nicht zum Leidwesen anderer Spieler geschieht. Im Podcast oben sprechen wir über alle Facetten des Cheatens.

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