Bekannt geworden ist das Entwicklerstudio Remedy für klassische Singleplayer-Erfahrungen wie Max Payne, Alan Wake und Quantum Break. Mit solch rein Story-getriebenen Spielen dürfte nun aber erstmal Schluss sein. Denn in den letzten Jahren musste das finnische Studio seine Unternehmenspolitik gründlich umbauen.
Wie Thomas Puha, Head of Communication bei Remedy, in einem Interview mit Gamesindustry.biz erklärt, werden ihre nächsten Spiele sich von der bekannten Formel wegbewegen und industriefreundlichere Wege einschlagen.
Denn auch sie können sich aktuellen Trends nicht verwehren und müssen ihr bisheriges Repertoire deshalb erweitern. So bot Remedy nicht nur Anfang 2017 erstmals öffentlich Aktien auf dem Börsenmarkt an, sondern entwickelt für das südkoreanische Entwicklerstudio Smilegate auch noch nebenbei die Singleplayer-Kampagne zum First-Person-Shooter Crossfire 2. Gleichzeitig werkelt Remedy auch an einem eigenen neuen Spiel, welches bisher nur den Projektnamen P7 trägt.
Kreative Freiheiten bei der Crossfire-2-Kampagne
Für Thomas Puha hat die Zusammenarbeit mit Smilegate viele Vorteile. So können Mitarbeiter an dem Spiel arbeiten, das ihnen im Moment mehr zusagt und zur selben Zeit erweitert Remedy seine Zielgruppe. Gerade in Asien ist Crossfire ein großer Name und das dort beheimatete Publikum kennt die Singleplayer-Spezialisten womöglich noch gar nicht.
"Das Schöne war, dass wir von Smilegate angesprochen wurden. Sie haben gesehen, dass Remedy gute Geschichten erzählen kann und sie wollten genau das. Bei Remedy gab es viele, die daran interessiert waren, einen Ego-Shooter zu machen, obwohl das Studio vorher noch keinen gemacht hat. Und bei Crossfire bekamen sie einen Haufen kreative Freiheit, um genau das zu tun."
Puha beschreibt es als eine interessante Herausforderung, die spezielle Art und Weise von Remedy in einen Ego-Shooter zu integrieren. P7 ist dafür im Gegensatz wieder ein Third-Person-Action-Spiel, das durch eine kinoreif-inszenierte Geschichte glänzen soll. Im Vergleich zu früheren Titeln soll es aber eine "langanhaltende Erfahrung" und "die bisher komplexesten Spielmechaniken aller Remedy-Spiele" bieten. Gut möglich, dass Thomas Puha damit ein Spiel im Sinne eines Game-as-a-Service beschreibt.
"Kosten für Spieleentwicklung hat sich verzehnfacht"
Für die Entwickler ist dieser Schritt laut Puha notwendig, da klassische Singleplayer-Erfahrungen im Vergleich zu Konkurrenz-Genres relativ schnell durchgespielt sind und wirtschaftlich schwieriger zu argumentieren sind:
"Das verrückte an der Spieleentwicklung ist, dass sie vier bis fünf Jahre verschlingt und das Spiel für den Spieler dann an einem Wochenende vorbei ist. "
Außerdem sind die Produktionskosten im Gegensatz zum Absatzmarkt selbst extrem in die Höhe geschossen, erklärt Puha:
"Die traditionelle AAA-Singleplayer-Erfahrung ist einfach sehr teuer. Im Hinblick auf Spiellänge, Features und Produktionswerte sind die Erwartungen der Spieler hoch. Doch all diese Dinge sind sehr kostspielig. Und wenn du einmal zehn Jahre zurückgehst, könntest du sagen, dass der Konsolenmarkt in etwa gleich groß geblieben ist. Das Publikum, dem du deine Spiele verkaufst, hat ebenfalls etwa die gleiche Größe. Aber die Kosten für die Spieleentwicklung haben sich verzehnfacht. Das ist ein offensichtliches Problem."
Trotz dieser Schwierigkeiten gehen beide Projekte gut voran. Laut Puha befinden sich ihre Engine und sonstige Technologiewerkzeuge im Moment in einem sehr guten Zustand und ermöglichen eine kürzere Entwicklungszeit als zuvor. Außerdem konnte man 505 Games (Payday 2, Don't Starve) als Publisher für P7 gewinnen. Sie unterstützen das Projekt mit knapp acht Millionen Dollar. Remedy behält sogar die Rechte an der Marke.
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