Resident Evil 4 im Test - Tolle Konsolen-Vorlage, miese PC-Umsetzung

Dieses Spiel wird Sie doppelt Nerven kosten. Denn der grandios-gruselige Konsolenklassiker Resident Evil 4 ist durch die mieseste PC-Umsetzung der letzten Jahre verpfuscht. Lohnt sich der Kauf trotzdem?

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Update: Wir werten das Spiel mit dem Patch 1.1.0 auf, mehr dazu lesen Sie weiter hinten im Text. Beachten Sie auch die Änderungen am Wertungskasten.

Rund um den Globus hagelte es 90er-Wertungen. Manche sprachen gar vom besten Spiel, das je für den Gamecube entwickelt worden sei. Ganz klar: Hier geht's um Resident Evil 4, das 2005 für Nintendos Konsole und die Playstation 2 erschien. Jetzt, zwei Jahre nach seinem ersten Auftritt, wagt der Horror-Shooter den Sprung auf den PC - und kommt nicht mal ansatzweise an seinen Konsolenbruder heran. Denn die Konvertierung des zu Recht mit Lobeshymnen überhäuften Spiels wurde von den Entwicklern gründlich in den Sand gesetzt.

Wie üblich. Oder?

Leon Kennedy, Held des zweiten Resident Evil-Teils, wird vom US-Präsidenten nach Spanien geschickt, um dessen verschwundene Tochter zu finden.

Natürlich geriet die nicht ohne Grund unter die Räuber, denn die geheime Organisation Los Illuminados will Ashley (so heißt die Entführte) für Experimente mit gefährlichen Parasiten missbrauchen. Die nisten sich in Menschen ein und verwandeln sie in seelenlose Tötungsmaschinen. Die zu Beginn klischeehafte Geschichte zieht Sie im Verlauf immer mehr in ihren Bann. Denn zum einen sind die Figuren lebendig und mit allerhand Macken inszeniert, zum anderen gibt es zahlreiche überraschende Wendungen und Momente, die besonders Resident Evil-Fans gefallen dürften. Ärgerlich nur, dass der sehr gute Eindruck der zahlreichen und hervorragend gemachten Zwischensequenzen durch das pixelige Bild geschmälert wird.

Maus war leider aus

Dialoge Dialoge

Anders als bei den bisherigen Serienteilen lenken Sie den Protagonisten aus einer leicht seitlichen Verfolgerkamera. Das entpuppt sich auf dem PC als eine der größten Hürden, denn die Entwickler haben auf eine Mausunterstützung komplett verzichtet. Die Steuerung per Tastatur ist eine Frechheit, weil Sie neben den WASD-Tasten ein zweites Steuerkreuz brauchen, um Leon bewegen und gleichzeitig die Kamera justieren zu können. Da so kaum noch Finger für die weiteren Tasten (Zielen, Feuern, etc.) übrig sind, bleibt nur der Griff zum analogen Gamepad. Die fehlende Mausunterstützung stört zudem bei der ansonsten übersichtlichen Karte und dem in mehrere Register unterteilten Inventar. Auch dass Sie die breiten schwarzen 16:9-Balken nicht deaktivieren können, stärkt das Gefühl, dass hier lieblos auf den PC portiert wurde.

IQ-Test für Zombies

Haben Sie sich erst einmal an die Steuerung gewöhnt und sitzen idealerweise in einem abgedunkelten Raum, reicht die Atmosphäre von Resident Evil 4 locker an die von F.E.A.R. oder Doom 3 heran. Der Grund ist die subtile Spannung, die das Spiel erzeugt: In den düsteren Landschaften knarren alte Bäume, Wind weht durch die Gassen eines verlassenen Bauerndorfes, und auf den Grabsteinen eines Friedhofs hocken Raben, die protestierend davonfliegen, wenn Sie sich nähern.

Resident Evil 4 - Screenshots ansehen

Feinde tauchen zwar nicht so unvermittelt auf wie in den Vorgängern, sorgen aber dennoch immer wieder für gruselige Szenen. Denn nahe Gegner schlurfen leise durch die Gegend und rennen bei Blickkontakt manchmal plötzlich auf Sie zu. Zwar sind die Infizierten in der Regel simples Kanonenfutter, gelegentlich klettern sie Ihnen jedoch auf Leitern hinterher oder springen durch Fenster. Andere werfen sogar mit Äxten oder (besonders gefährlichen) Dynamitstangen.

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