Riot-Skandal um Vergewaltigungs-Witze und Belästigung - So wollen sich die LoL-Macher bessern

Die Entwickler von League of Legends haben einen ersten Plan vorgelegt, wie sie auf den Skandal um ihr frauenfeindliches Arbeitsumfeld reagieren wollen.

Um League of Legends ist ein Skandal um die Arbeitsbedingungen bei Riot Games entbrannt. Um League of Legends ist ein Skandal um die Arbeitsbedingungen bei Riot Games entbrannt.

Bei Riot haben Frauen keine Chance und Männer auch nicht, wenn sie es wagen, einen Vergewaltigungs-Witz des Gründers zu kritisieren. Dieses Bild zeichneten mehrere Aussagen ehemaliger Angestellter, die in den Tagen und Wochen nach einem Kotaku-Report zum Arbeitsumfeld der Entwickler von League of Legends ans Tageslicht kamen. Jetzt hat die Firma einen Plan in sieben Punkten veröffentlicht, der für Besserung sorgen soll. Der beginnt mit einer Entschuldigung:

"An alle Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter: Es tut uns leid. Es tut uns leid, dass Riot nicht immer der Ort war, den wir euch versprochen haben. Und es tut uns leid, dass wir so lange brauchten, euch zu hören. In den kommenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren werden wir Riot zu einem Ort machen, auf den wir alle stolz sein können. "

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Riots Sieben-Punkte-Plan

  • Die Initiative für Kultur, Vielfalt und Inklusion erweitern: Ein neues Team soll alle Bereiche von Riots Organisation voranbringen und direkt dem CEO Nicolo Laurent unterstellt sein.
  • Kulturelle Definition überdenken: Grundlegende Begriffe von Riots Manifest wie etwa die "Meritokratie" des Studios sollen neu evaluiert werden, um sicherzustellen, dass sie für alle Mitarbeiter das gleiche bedeuten.
  • Unterstützung von externen Partnern: Zwei führende Berater in Sachen Kulturveränderung sollen das Studio beraten, um »führend im Bereich Vielfalt, Inklusion und Kultur« zu werden.
  • Verbesserte Ermittlungsprozesse: Unter anderem habe man eine anonyme Beschwerde-Hotline eingereicht, bestehende Prozeduren von einer externen Anwaltsfirma überprüfen lassen und in konkreten Fällen Mitarbeiter entlassen. Aus Datenschutzgründen werde man allerdings keine näheren Details zu Einzelfällen angeben.
  • Rekrutierungsprozesse überdenken: Stellenbeschreibungen sollen alle demographischen Gruppen ansprechen und Kandidaten aus einem breiteren Pool gezogen werden.
  • Training: Alle Mitarbeiter sollen künftig Anti-Belästigungstraining und Interview-Training erhalten, das bislang Managern vorbehalten war. Außerdem sollen neue Trainingsmaßnahmen sowohl Mitarbeitern als auch Vorgesetzten dabei helfen, ein offeneres Arbeitsumfeld zu schaffen.
  • Neue Stellen: Zwei neue Führungsstellen werden laut Riot gerade besetzt, ein Chief Diversity Officer und ein neuer Chief Human Resources Officer. Sie sollen Teil der Führungsebene um den CEO, Präsidenten und COO werden.

Riot sei sich bewusst, dass derlei Veränderungen nicht über Nacht passieren, aber entschlossen, langfristige Verbesserungen zu bewirken. Das Studio richtet auch einen Appell an alle, die überlegt haben, sich vielleicht bei Riot zu bewerben und von dem Skandal abgeschreckt wurden:

"Wir verstehen, wenn ihr einige Zweifel habt. Aber wir brauchen euch jetzt dringender denn je. Wir brauchen Menschen, die Veränderung vorantreiben und dafür kämpfen werden, was richtig ist. Riot aufzubauen, war nicht leicht. Es neu zu bauen wird es auch nicht sein. Aber das Versprechen von Riots Zukunft ist stärker denn je und wenn ihr bereit seid, Teil der Lösung zu sein, wollen wir euch kennenlernen. "

Von außen lässt sich natürlich noch nicht beurteilen, wie effektiv dieser Plan tatsächlich ist und welche Änderungen Riot intern wirklich gemacht hat. Es bleibt also abzuwarten, was wir in Zukunft aus dem Studio hören werden.

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